Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Pestera Meziad, Muntii Padurea Craiului, Runänien
Im äußersten Südosten der Muntii Padurea Craiului liegt nördlich von Meziad, erreichbar durch Pesteriital, eine viel besuchte große Höhle, Pestera Meziad. Da sie einen gewaltigen Eingang von 40 m Breite und 20 Meter Höhe hat, war sie schon immer dem Menschen bekannt. Das haben auch die archäologischen Ausgrabungen bestätigt, die Funde schon aus der ältesten Steinzeit zu Tage brachten.
Meziad ist von Remetea aus erreichbar, das an der Verbindungsstraße von Beius - Rosia in den Westkarpaten liegt.
Auf fünf Etagen erstrecken sich die Gänge, die auf eine Gesamtganglänge von fast 5 km erforscht sind. Als Besucher sieht man einen kleinen Teil des großen Hauptgangs und die erste obere Etage.
Der sehr geräumige Eingangsteil ist nicht verschlossen und
kann so unschwierig jederzeit besucht werden. Wer eine
Taschenlampe dabei hat, der kann in ein etwa 100 m langes
horizontales Gangstück hineinschauen, das unverschlossen ist.
Der Hauptgang wird von einer 4 m Mauer durchzogen, die oben auch
noch mit Stacheldraht abweisender gestaltet wurde.
Kommt der Höhlenführer, dann bekommen die Besucher heute
elektrische LED-Lampen, um etwas zu sehen. Es gibt keine
elektrische Beleuchtung. Ein wenig schade ist das schon, weil die
Gänge oft so riesig sind, daß sich die kleinen Lichtlein leicht
verlieren in den großen Räumen. Früher muß der Aufstieg in
die obere Etage etwas riskantes gewesen sein. Heute (2010) hat
eine neue Holztreppe alles leichter gemacht und jeder kommt
unschwierig nach oben. Man kommt in Räume voller
Tropfsteinformen, die alle einen fossilen Eindruck machen. Um sie
aufzupeppen, gibt sich der Führer alle Mühe, die Phantasie der
Besucher mit seiner Namensgebung in Bewegung zu setzen. Er läßt
kein Klischee aus, vom Turm zu Pisa über den Weihnachtsbaum bis
zu den Niagarafällen ist alles vorhanden. In einer Kammer sieht
man zwar heute nichts mehr, aber sie heißt "Küche".
Dort haben die Archäologen noch Tontöpfe in situ gefunden, die
früher für die Zubereitung von Essen verwendet worden waren.
Spektakulär ist die Überquerung des tief unter einem liegenden
Hauptgangs auf einer großen Felsbrücke.
Ein Höhepunkt des Besuchs der Höhle sind die Tausenden von
Fledermäusen an der Decke einer Felshalle. Man sieht
quadratmetergroße schwarze Flecken, die aus Hunderten dieser
Tiere bestehen. Und am Boden darunter, dort wo sich die ganze
Scheiße der Tiere aufhäuft, auch da wimmelt es vor Leben, z.B.
in Form von langen Würmern.
Auf dem Weg zur Höhle - ein Wasserbüffel auf der Dorfstraße | |
Die "Küche" | |
Knappheit an Fledermäusen? | |
Literatur:
Bleahu, M. Decu, V., Negra, St., Plesa, C. Povará, I., Viehmann, I. | Pesteri din Romania, 1976 |
Orghidan, T., Negra, St., Racovitá, Gh., Lascu, C. | Pesteri din Romania, Ghid Touristic, Editura Sport-Turism, Bucuresti 1984 |
Pompei Cocean | Pesterile Romanei, Cluj-Napoca 1995 |
Links:
http://www.karpatenwilli.com/apuseni/meziad.htm
http://www.infoghidromania.com/pestera_meziad.html
http://www.sktj.pl/epimenides/jaskinie/jask21.html
Landschaft und Höhlen in den Apusenibergen
Landschaft und Höhlen in Rumänien
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