Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Speläologisches auf dem Naroznik-Plateau

Polen

 


Das Narosnikplateau liegt im Góry Stolowe-Naturpark und ist sehr gut vom Parkplatz am Lisiapass aus zu erreichen. Auf bezeichneten Pfaden kann man einem ca. 7 km langen Rundwanderweg folgen, der den Besucher zu den Höhepunkten des Gebietes führt. Im Nordwestteil tritt der Sandstein in einer spektakulären Masse von Felstürmen und einer Trümmerlandschaft an die Oberfläche, die den Namen "Biale Skaly" (Weiße Felsen) trägt. Bis zu 20 m ragen die Steinwände empor, der schmale Weg windet sich hindurch, mal aufwärts, mal abwärts. Hier wurden 2022 kleine Höhlen entdeckt, die im Augenblick gründlich wissenschaftlich untersucht werden und viele Fragen aufwerfen, wie denn Hohlräume im Quarzarenit entstehen und sich entwickeln. 
Der Weg führt weiter durch ein sumpfiges Gebiet mit einem langen Holzsteg für die Besucher. Das Wasser kann hier nicht abfließen in die Tiefe und staut sich an der Oberfläche. Schließlich erreicht man den Plateaurand bei einer Stelle, die Skaly Puchacza (Adlereulenfelsen) heißt. Der senkrechts Abfall der Felswand ist nicht natürlichen Ursprungs, sondern er wurde von Menschen erzeugt. Über Hunderte von Metern Strecke wurde einstmals hier der Sandstein abgebaut und ins Tal geschafft. Nur noch wenige Spuren deuten noch auf dieses Unternehmen hin. 
Der Weg führt aussichtsreich am Plateaurand entlang. Beim Skalna Czaszka (Felsschädel) führt heute eine eiserne Stiege die Felswand hinunter und ermöglicht so den Zugan einer lange Zeit hindurch unbekannt gebliebenen Naturkuriosität. In einem der Felsen sind unschwierig zwei runde Löcher auszumachen, die man als Augenhöhlen interpretieren kann und darunter noch ein Loch, das ein Steinmaul sein könnte. Folgt man dem Plateauweg weiter, so durchquert wieder einmal eine Felsenstadt mit vielen umhergewürfelten Felsmassen. 
In der Nähe des höchsten Punktes steht heute ein Gedenkkreuz und eine -tafel. Sie erinnern an zwei Menschen, die man vor wenigen Jahren hier tot im Wald gefunden hat. Die Umstände, die zum Tod geführt haben, sind bis heute rätselhaft. Von hier ist es nicht mehr weit. Dann hat man den Parkplatz am Lisiapass wieder erreicht.

Ein wissenschaftliches Meßgerät
Die Jaskinia Kacpra

 

Literatur:

UIS (2023): 14th International Symposium on Pseudokarst GUIDEBOOK

Links:

https://www.alltrails.com/de/trail/poland/lower-silesian-dolnoslaskie/lisia-przelecz-naroznik-skaly-puchacza-biale-skaly

https://hasajacezajace.com/gory-stolowe-biale-skaly-skaly-puchacza-naroznik-fort-karola/

Stolowe Mountains


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