Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Die Torrekulla kyrke
Schweden
6 km WNW von Finspang
Als eine typisch "schwedische Höhle" bezeichnete Tell dieses Höhlenobjekt. Jeder, der im Karst seine Erfahrungen mit "Höhlen" gesammelt hat, frägt sich sofort, wo denn so ein "Hohlraum im Gestein" ohne menschliches Eingreifen überhaupt herkommen könnte. Hier handelt es sich sicherlich trotzdem um einen "Höhlenklassiker", allerdings um einen, der ziemlich verkehrt in die unglücklich benannte "Pseudokarsthöhle" genannte Kategorie gesteckt worden ist.
Einst wurde wohl ein riesiger Block aus Granit vom Gletscher hierher antransportiert und dann auf den Untergrund aus Gneis abgesetzt. Im Laufe der Zeit zerlegte sich der Monolit in viele kleinere Blöcke, die dann aufeinander und durcheinander zum Liegen kamen. Dazwischen kann nur der wenige Mensch hineinzwängen und so bis in die "Kirche" gelangen, eine Kammer von 14 m Länge, 1,5 - 9 m Breite und einer Höhe von 0,5 bis 3 m Höhe. Insgesamt hat man 60 m Ganglänge ermittelt.
Woher der Name der Höhle kommt, das ist ist noch immer ein Rätsel.
Vielleicht haben sich dort einmal die frühen Christen zu Zusammenkünften
dort eingefunden als rundum noch Heiden lebten.
Die Höhle wird gerne von Besuchern aufgesucht, 100 sollen auf einmal
hineingehen. Tell berichtet davon, daß noch immer die Pfadfinder gerne den
Hohlraum aufsuchen, um dann drinnen ihre Würstchen und Hamburger zu braten.
Literatur:
Lindenmayr, Franz (1981): Notizen von einer Skandinavienreise, Der Schlaz 33-1981, S. 16ff.
Tell, Leander (1976): Fifty Typical Swedish Caves, Norrköping
Links:
https://sv.wikipedia.org/wiki/Torekulla_kyrka
https://app.raa.se/open/fornsok/lamning/f6da9c02-7166-4415-ada6-e09cee27f1ab
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