Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Die Domicahöhle, Slowakei


Mit "Domica" wird der slowakische Teil des großen Höhlensystems bezeichnet, das grenzüberschreitend sich unter dem großen Karstplateau befindet, das im Großen als "Slowakischer Karst" bezeichnet wird, und, speziell, als "Skalicaplateau". Im Grunde ist es immer die selbe Geschichte: Ein Bach verschwindet von der Erdoberfläche, die verschiedenen Wässer sammeln sich zu einem immer größer werdenden Hauptlauf und treten irgendwann wieder an die Oberfläche.

Auch hier ist das so. Unweit der Straße von Plesivec nach Aggetelec in Ungarn versinkt ein manchmal gar nicht mehr existenter Bach in einer Schwinde, kommt in der Domica wieder heraus, ist im Majkodom gut zu sehen, sofern Wasser da ist, und fließt dann weiter durch den Gotický dom, dann einen Teil namens "Diamantová plavba" und rüber nach Ungarn. Früher gab es da tatsächlich ein massives Tor, das den illegalen Grenzübertritt sotppen sollte!
Manchmal ist es möglich, auf dem Bach, Fluß, je nach dem, eine Bootsfahrt zu machen. Je nach dem. Als wir im Mai 2008 da waren, da lagen die Alukähne auf dem Trockenen.
Selbst hartgesottenen und abgebrühten Schauhöhlenbesuchern ist der Besuch der Höhle zu empfehlen. Das Übermaß an Tropfsteinen in einfach überwältigend! Prachtvoll, ein Fest der Natur wird hier gefeiert, sofern man die Hände der Menschheit lang genug davon weghalten konnte, eh alles wieder abgeschlagen worden ist.
Aber seltsam. Die Höhle war den Menschen schon jahrtausendelang bekannt. Sie sind schon tief in sie vorgedrungen, haben sogar mit Holzkohle Zeichnungen an den Wänden hinterlasssen. Aber Kaputtgeschlagen und Herausgenommen haben sie nichts, soweit wir das feststellen können. Eher hineingetragen, Töpfe und eine Art Maske aus einem echten Menschenschädel zum Beispiel.

"Wer die Domica nicht kennt, kennt wohl die schönste Höhle Europas nicht. Aber das ist keine Höhle, das ist ein Märchen!! Das schönste Märchen das sich ein Höhlenforscher denken kann." Morokutti, Slovakeifahrt

 

Eingangsgebäude
 
Funde aus der Höhle
 
 
 
   
 
Eintrittskarte

Wandstruktur

Literatur:

Morokutti, Albert Höhlenfahrten in der Slovakei (23.-26.5.68), Mitteilungen des Landesvereins für Höhlenkunde in Salzburg 68 Augustheft

Links:

 

 

 


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