Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Strasinska jeskyne
Nördlicher Böhmerwald, Tschechien
Den Eingang in Strasinska jeskyne zu finden, ist relativ einfach. Er ist nämlich auf vielen Touristenkarten eingetragen, die überall auch aushängen. Hat man einmal den Ort Stasin ausgemacht, dann muß man nur noch der Straße Richtung Drazovice folgen. Auf der rechten Seite der Straße, die anfangs von Obstbäumen gesäumt ist und über Wiesen führt, kommt eine Straßenbiegung. Dort sieht man schon die auffallende Tafel, daß sich hier ein Naturschutzgebiet befindet. Gleich daneben steht auch wieder eine große Informationstafel in dem Gelände eines ehemaligen Steinbruchs. Hier wird man den Eingang nicht finden, sondern man muß schon nach rechts auf dem Fahrweg vielleicht 50 m gehen. Dann ist linkerhand sofort in einer Senkung unterhalb einer Felswand der vergitterte Höhleneingang zu sehen. Massive Eisenstangen hat man da hineingesetzt, wo die Natur eigentlich einen Freiraum gelassen hat. Wo es ging, da wurde auch noch etwas aufgemauert, um auch schlanken Zeitgenossen das Hineinschlüpfen zu verunmöglichen. Die Eingangstür ist mit drei Schlössern gesichert, so daß hier wirklich nur mit den richtigen Schlüsseln etwas geht. Es fehlen jegliche Hinweise, wie man es denn anstellen müßte, um da legal hineinzukommen. Reste einer roten Schnur am Gestänge sprechen dafür, daß da einmal eine Hinweistafel einmal gewesen war. Vielleicht sollte man es bei der "Touristeninformation" in Stasin versuchen. Da spricht hoffentlich einer Deutsch. Leider sind die ganzen verfügbaren Informationen alle in tschechischer Sprache - und damit versteht man gar nichts.
Vielleicht sollte man es anders herum versuchen: Alle öffentlichen Informationen über die Höhle werden eingestellt und dafür öffnet man das Tor am Eingang wieder. So ist das das pure Frustprogramm. Man wird neugierig gemacht und dann heißt es Ätschibätschi, nix da.
Ich war gleich nach der großen politischen Wende dort und habe noch ganz einfach die Höhle betreten können. Der erste Eindruck war, daß es sich da um ein finsteres niedriges Felsloch handelt, in dem nicht viel mehr zu sehen ist, schließlich war es seit Anbeginn der Menschheit für alle offen. Alles, was da zum Heraustragen war, ist schon lange draußen. Ein großer Höhlenraum mit manchmal glitschigem Boden und links und rechts niedrige Schliefgänge, die alle wieder zusammenführen. Zweimal muß man da nicht hingehen.
Literatur:
Bilkova, Daniela, Cilek, Vaclav, Hromas, Jaroslav, Novotna Jirina, Vavra Michal | Navstivte... PODZEMI v Cechach, na Morave, ve Slezsku, Olympia, Praha 2002 |
Kucera, Bohumil, Hromas, Jaroslav, Skrivanek, Frantisek | Jeskyne a propasti v Ceskoslovensku, Academia, Prag 1981 |
Skrivanek, Frantisek | Karst and Caves in the Czech Socialist Republic, ORCUS |
Links:
Strašínská
jeskyně - Oficiální stránky obce Strašín
Ukrývá strašínská jeskyně tajemství? – Novinky.cz
Po 10 letech ukáže Strašínská jeskyně tajemství obřích hrnců — Regiony — ČT24 —
Česká televize
Strašín
Tschechien, Landschaft und Höhlen in
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