Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Ein Erdstall in Oberviechtach


Oberviechtach in der nördlichen Oberpfalz birgt ein sagenumwobenes Erdstallfragment, das bislang noch wenig erforscht ist. Anläßlich der 2002er Tagung des Arbeitskreises für Erdstallforschung gab es mal eine Gelegenheit, dieses kleine Objekt im Keller des Wirtshauses Schießl in der Oberviechtacher Bahnhofsstraße zu besuchen.
Es geht durch die Eingangstoröffnung bis zum Zugang in den Keller. Dort tun sich zwei parallele Gewölbe auf, die noch heute zur Lagerung von Gütern verwendet werden. Im zweiten ist, ganz hinten im Eck, neben alten Steintrögen der kleine Eingangsschlupf. Es geht einfach kriechenderweise ca. 8 m geradeaus horizontal hinein, dann macht der Gang einen kleinen Knick und führt weiter geradeaus, immer kleiner werdend bis zum Erdstallende. Kleine Lichtnischen sind darin zu finden. Vermutlich ist das alles nur noch der Rest einer einst größeren Anlage.

Den Besitzern war der "Zwergerlgang" immer schon bekannt. Den Kindern hatte man das Betreten des horizonalen Gangerl ausdrücklich verboten, so der Püchersreuther Pfarrer Konrad Schießl, der dort groß geworden ist. Mitte der 70er Jahre hatten Bundeswehrsoldaten mit Hilfe einer Bratpfanne, die zum Abtransport des Füllmaterials diente, den Gang weiter freigeräumt. 1990 besichtigte der "Heimatkundliche Arbeitskreis Oberviechtach" auf der Suche nach alten Felsenkellern die Anlage.

Literatur:

Senft, Georg Heimatbuch - Das Bezirksamt Oberviechtach, 1928
Lang, Georg Beilage zur Tageszeitung "Der Neue Tag" vom 30.10.1990

Links:

httphttps://www.lochstein.de/erdstall.htm

://www.lochstein.de/2002erdstall.htm

 


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