Der Erdstall von Waffenbrunn, D

Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Der Erdstall von Waffenbrunn, D

Waffenbrunn liegt ein bißchen nördlich von Cham. Man wußte eigentlich schon immer, daß es dort neben der Kirche ein Schrazelloch gab. Es dauerte aber bis zum Jahr 2001, bis es "richtig" mal erforscht und vermessen wurde. Der Plan, gezeichnet von Herbert Wimmer, basiert auf der Vermessung vom 22. Juli 2001 durch 4 Mitglieder des Arbeitskreises für Erdstallforschung.

Dank des Engagements der Gemeinde und des Einsatzes des Bürgermeisters Georg Hiegl wurde alles getan, um den Erdstall zu erhalten und ihn bestmöglich heute zu präsentieren. Dazu waren verschiedene Dinge zu erledigen. Um eine bessere Luftversorgung zu ermöglichen wurde ein Belüftungsschacht eingebaut. Eine solarbetriebene Beleuchtungsanlage geht auf Knopfdruck an und ermöglicht den Besuchern einen besseren Einblick in den Eingangsraum mit seinen beiden Schlupflöchern. Eine große Informationstafel enthält den Plan und eine kurze Beschreibung der Erdställe, und es wurde ein Betondeckel über dem eingebrochenen Erdstallraum angebracht mit einer ringförmigen Eingangsöffnung, die mittels eines Glasdachs abgedeckt ist. Zur Begehung ist eine kurze Leiter notwendig, die allerdings nicht dort deponiert ist. So wird sich für die meisten Menschen das Erdstallerlebnis dort auf den Blick in die erleuchtete Tiefe beschränken.

Es handelt sich um einen relativ kleinen Erdstall mit 4 Kammern, die über 3 Schlupfe miteinander verbunden sind. Die Schlupfe sind weit (zwischen 40 und 50 cm), so daß fast jeder einmal so einen Erdstall auch von innen dort anschauen könnte, da ihm so manche klaustrophobische Erlebnisse, die bei kleineren Durchmessern durchaus vorkommen können, erspart bleiben. Die Gangbreiten liegen im Bereich von 75 bis 80 cm, die Raumhöhen bei 95 bis 100 cm.