Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Souterrains in den Monts du Forez, Dep. Loire, F
Vereinfacht gesagt liegen die Monts du Forez im mittleren Teil Frankreichs im Departement Loire. Urgesteine bilden den Untergrund, Granit, Gneis. Die Landschaft nordwestlich von Saint-Etienne ist hügelig, Wälder und Wiesen wechseln sich ab, kleine Dörfer dazwischen. Nichts deutet oberirdisch darauf hin, was da im Untergrund durch menschliches Wirken los ist.
Eines dieser kleinen Dörfer ist St-Bonnet-le-Courreau. Dort fand im Oktober 2015 eine Tagung der französischen Souterrainforscher statt, die sich in der SFES organisiert haben. So gab es da einmal die seltene Gelegenheit, die auch einmal kennenzulernen. Ansonsten wäre es unmöglich, binnen drei kurzer Tage so viele dieser rätselhaften Anlagen auch selbst einmal zu sehen und mit einigermaßen Geschick auch noch Bilder zu machen. Es war so und es hat sich gelohnt.
Details von den unterirdischen Anlagen hier zu schreiben, das wäre hier vollkommen unangebracht. Es gibt eine gute Veröffentlichung darüber, die im Literaturverzeichnis angegeben ist. Dort wurden sie veröffentlicht. Wir wurden hingeführt, die Eingänge waren offen, falls das Hilfsmittel einer Leiter notwendig war, stand sie da, und hinterher gab es in einem Falle sogar auch noch eine köstliche Auftischung, in Bayern sagen wir ie "Brotzeit", die dort allerdings aus eigenem Wein, edlem Käse, feinster Wurst und frischem Brot bestand, gespendet vom Eigentümer der unterirdischen Anlage. Vive la France!
Über eine Frage scheint Übereinstimmung zu bestehen. Wie alt sind die Anlagen? Sie stammen aus dem "Mittelalter". Die archäologischen Befunde scheinen dies ziemlich zweifelsfrei zu bestätigen.
Bei der Frage nach dem Warum und Wozu, da gibt es auch kaum wirkliche Klarheiten. Natürlich, sie liegen in einer landwirtschaftlich genutzten Umgebung. Da es so viele von ihnen gibt, wird es sich kaum etwas handeln, das geheimnisumwittert ist. Eignen sich die Souterains für Lagerzwecke? Möglich ist das schon manchmal, aber solche Anlagen hätten wohl eine andere Form. Besonders rätselhaft sind die "souterains annulaires", die Rundgänge. Das hat überhaupt nicht mit "Flucht" zu tun. Zu lächerlich erscheint es, erst einen "Feind" hereinzuholen und dann vor ihm immer im Kreis davonzulaufen.
Der besondere Akzent dieser "Annulaires" ist es, daß es sie 1.000 km entfernt auch wieder gibt, in den Regionen, wo es die sog. "Erdställe" gibt. Nicht alle haben diese Form, sie treten gehäuft im Osten Bayerns, in Ober- und Niederösterreich und im südlichen Mähren auf, aber auch nicht exklusiv. Auch dort ist deren Entstehungsursache vollkommen im Nebel zu suchen - trotz intensivster Bemühungen aller Interessierten.
Arcy | ||
Germagneux | ||
Mas | ||
Passafol | ||
Piroux
- ein "Annulaire" |
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Prebystère | ||
> Das hat man dann davon: dreckige Stiefel! | ||
Soleymieux | ||
Wozu kleine Beleuchtungs- varianten führen! |
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Literatur:
Clavier, Eric | Les souterrains médiévaux des Monts du Forez, Bulletin du Groupe de Recherches Archéologiques de la Loire, Hers série N°6-2015 |
Clavier, Eric | Les Souterrains Annulaires - Regards sur un phénomène rural de l'Europe médiévale, Bulletin du Groupe de Recherches Archéologiques de la Loire, Hers série N°4-2006 |
Links:
SFES-Tagung 2015 in St-Bonnet-le-Courreau, Loire, F
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