Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Feen und Höhlen


Die wohl am längsten schon geführte Schauhöhle der Erde heißt Vilenica und liegt im Hinterland von Triest im heutigen Slowenien. Wer sich den Namen etwas genauer anschaut, der kommt darauf, daß es sich auch hier um ein, übersetzt, "Haus der Feen" handeln soll.

Den Namen gibt es noch viel öfters als Bezeichnung für eine Höhle. Das deutsche Wort "Fee" heißt auch

- fée - fr

- fairy -en

- fata - it

- vile - slowenisch

- jana - auf Sardinien

.....


Es gibt viele Orte, wo auf die "Feen" und die "Unterwelt" Bezug genommen wird:

 


Was hat es nun mit den Feen auf sich?

"Die Fee (in Original: fairy) in Joanne K. Rowlings magischer Welt ist im deutschen Sprachraum als Blumenfee oder Elfe bekannt. Allerdings wird sie nicht wie in Märchen als zauberhaftes und Wunder wirkendes Wesen dargestellt, sondern ernüchternd als dekoratives lebendiges Püppchen: Feen sehen zwar hübsch aus, sind aber ziemlich dumm und von Natur aus streitsüchtig. Die eitlen kleinen Geschöpfe werden jedoch sofort lammfromm, wenn sie Gelegenheit bekommen, sich als Schmuckstück zur Schau zu stellen.

Nach der Beschreibung von Newt Scamander sind Feen höchstens zwölf cm messende kleine Wesen mit durchsichtigen oder vielfarbig schillernden Flügeln. Sie sehen menschenähnlich und sehr hübsch aus. Wegen ihres niedlichen Anblicks werden sie in Zaubererkreisen gerne genutzt, um Bäume oder Räume festlich zu schmücken. Beispielsweise dienen sie in Hogwarts zur Dekoration der großen Halle und der Schlossumgebung für den Weihnachtsball.

Die Fortpflanzung und Lebensweise der Feen gleicht der von Insekten."

Diese Definition der "Feen" stammt aus dem HARRY POTTER-Lexikon im Internet. Die Künstlichkeiten werden immer künstlicher. Und doch. Was ist etwa der "Unterschied" zwischen einer "Elfe" und einer "Fee"? Gibt es überhaupt einen? Was haben Feen mit Höhlen zu tun?

In dem Gedicht "La Belle Dame sans Merci" von John Keats heißt es:

"She took me to her elfin grot,
And there she gazed and sigh'd full sore,
And there I shut her wild eyes
With isses four.
And there she lulled me asleep,
And there I dream'd - ah! woe betide!
The latest dream I ever dream'd
On the cold hill side.
I saw pale kings and princes too.."

In der sehr renommierten Übersetzung in die deutsche Sprache durch Heinz Piontek übersetzt er die erste, entscheidene Zeile so:
"Sie zog mich in ihr Dickicht fort.."
Das mag zwar gut gemeint sein, aber geht vollkommen am Inhalt vorbei. "grot" ist kein "Dickicht"! Das ist eine Grotte, eine Höhle! Der gesamte Sinn verschiebt sich, wenn man daraus ein "Dickicht" macht.

In einem Liebesgedicht von Joseph von Eichendorff heißt es:

"Dort in moosumrankten Klüften,
Wo der Kühlung Weste wehn
Und, den Kranz um Schläf und Hüften,
Elfen sich im Tanz ergehn.

Dort harr' ich des lieben Mädchens..."

 

Das Thema wird immer umfangreicher, je tiefer man einsteigt.......

Ein Thema war das für unser 2009er Treffen von HÖREPSY in Urspring auf der Schwäbischen Alb. War die Schöne Lau vielleicht auch eine Fee?


Literatur:

Choppy, Jacques cavernes et légendes, Mémoire du Spéléo-club de Paris n° 28, Paris 2004
Colombet, Albert La Côte-d'Or Mythologique, Dijon 1985
Eichendorff, Liebesgedichte, herausgegeben von Wilfried Lutz, Inseltaschenbuch, 2000
Keats, John Gedichte/zweisprachig Übertragen von Heinz Piontek, Münchner Edition, Schneekluth, München1984
Kriele, Alexa Von Naturgeistern lernen - Die Botschaften von Elfen, Feen und anderen guten Geistern, Ullstein-Verlag, Berlin 2008
Lindenmayr, Franz Feen und Höhle, in: Lindenmayr, Franz, hrsg. von. HÖREPSY 2009, Gröbenzell
Outhwaite, Ida Rentoul Elves and Fairies, 1933
J.P. van der Pas Fairy Cave - Belgium, The Speleo Stamp Collector 1983
Obereiner, Jean-Luc Le legendaire du massif karstique lotois (Lot), Spelunca 120-2010, p 30

 

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