Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Labyrinthe in Deutschland 2 

Bayern


Neustadt/Aisch, Bayern


neu: Steingaden Juni 2022


Bayern:

Schloß Altenburg
 
 
Amorbach / Unterfranken
 
Ein Frosch im Labyrinth / 2010
 
Armstorf bei Wasserburg
 
Aufkirch, Allgäu
 

Aufkirchen
Gemeinde Berg am Starnberger See
März 2008  
Augsburg, Frankiskanisches Zentrum
 
Augsburg, Schwaben
Eilias-Holl-Schule
 

Augsburg beim Roten Tor

 
Bei der Friedhofskapelle
in Aurach bei
Ansbach, Mittelfranken

Teil des
"Besinnungswegs zum Sonnengesang"

 

Bad Gögging
   
Bad Kissingen
Juli 2007
 
Bayreuth
 
Benediktbeuern, Oberbayern
 

Bernried am Starnberger See
   
Breitbrunn am Chiemsee
 
Cham
Redemptoristenkloster
   

Dinkelscherben
2010
2010
Eichenau
Erlangen, Friedrichstraße
 
  Erlangen - labyrinthartige
Strukturen auf Felsplatten
im Botanischen Garten
Flachslanden
 
Freising, Kardinal-Döpfner-Haus
 
Freising, Pallotihaus

Ist das noch, schon ein Labyrinth?

  Fürstenfeldbruck, Kreiskrankenhaus
Am Eingang zum Andachtsraum
Günzburg, St. Martin
Januar 2009
 
Garmisch

Richard-Strauß-Park

In der Mitte Michael-Ende-Linde

 
Grassau
 
  Gröbenzell
Weidenlabyrinth am Kinderspielplatz

 

Hebertsfelden,
Niederbayern

Icking
 
Ingolstadt, Klenzepark an der Donaulände
 
Kallmünz, Oberpfalz
rechtes Naabufer
   
Kaufbeuren
Stadtpark
   
    Kirchenlamitz im Fichtelgebirge
Marquartstein
   
Mellatz, Allgäu
 

Memmingerberg, Allgäu
Evangelisches Gemeindezentrum
München
Neues Rathaus
München
labyrinthförmiges Gebilde
auf ein Spielplatz in der Gollierstraße
München, Herzogpark

 
München
Freiraum in der Pestalozzistraße

Labyrinth im Pflasterstein

  Labyrinth in Fliese in Treppenhaus

München
Bundesgartenschau in Riem 2005
München, Labyrinth in einem Gebäudekomplex
hinter dem Gasteig
U-Bahnhof Oberwiesenfeld, München,
eröffnet im Oktober 2007
"Ornament", gestaltet von Rudolf Herz in Zusammenarbeit mit Hans Döring
Nesselwang, Allgäu
GehZeiten
     
  Neuburg
Maria-Ward-Bildungshaus - ehemaliges Labyrinth
Neustadt/Aisch, Mittelfranken
 

1998
Nürnberg
Erfahrungsfeld
der Sinne

Irrhain bei Nürnberg
 
   

Nürnberg, Marienbergpark
 
Kloster Obenschönenfeld bei Augsburg
 
 
  Adulaklinik bei Oberstdorf
Plech bei Nürnberg
   
Pommersfelden
Prien am Chiemsee,

Evangelische Kirche

 
Scheidegg, Allgäu
     
Schildthurm,
Niederbayern
 
Schlehdorf, Oberbayern
 
Beim "Radlerbahnhof" Schwarzhofen, Oberpfalz
 
Sonthofen
Kalvarienberg, Juni 2007
 
Steingaden, März 2008
 
2022

Steinhöring, Obb.
 
Tennenlohe bei Nürnberg
Walderlebniszentrum
 
Übersee am Chiemsee
 
Vierzehnheiligen
 
Wangen, Allgäu

Fotos: Adelung, Lindenmayr

 
 
Weissmain
   
  Zell bei Hilpoltstein
 
Zwiesel, Bayr. Wald
   

Kleines Tagebuch:

3. Oktober 2007 Tut Kindermund immer "Wahrheit" kund? Ein kleines Mädchen, dem ich im Labyrinth auf dem Gelände der Elias-Holl-Grundschule in Augsburg begegnete, stieß ganz freudig aus: "Ich bin die Beste! Ich bin als Erste hier." Sie war in das Labyrinth hineingelaufen, ist den Weg abgelaufen und hat sich am Ende auf den runden Stein in der Mitte gesetzt. Ist das Leben ein dauerndes Wettrennen? Wo es nur darum geht, möglichst schnell ein Ziel zu erreichen? Was tut, man wenn man dort ist? Sich brüsten vor andern damit, daß man der "Erste" war? Nun warten, daß die andern nachkommen? Das Interesse an diesem Spiel verlieren? Das nächste Labyrinth aufsuchen (wohl die unwahrscheinlichste aller Verhaltensweisen)?
Das Mädchen ist nicht mehr den Weg, den sie gekommen ist, wieder hinausgegangen, sondern verließ das Labyrinth irgendwie. Schon wieder alles vergessen?
14. Juni 2008 Im erst kürzlich eröffneten Labyrinth im GehZeiten-Rundweg bei Nesselwang. Klaus, Willi und ich erreichen auch diese Station des neu angelegten Wander- und Besinnungsweges in einem herrlichen Teil des Allgäus. Zwei Frauen sind auch schon da und gehen durchs Labyrinth. Laut Vorgaben der Labyrinthschöpfer ist "Stille" hier das Hauptmotiv. Plötzlich ein "Rüffel" an uns, weil wir nicht Nichts gesprochen haben, während wir da unterwegs waren. Die Dame wollte hier doch das "genießen", was den Erbauern des Labyrinths doch hier das größte Anliegen gewesen sei, die "Stille". Es wurde leise, sofort.
Aber sofort schoß mir ein Satz aus dem neuesten "Cadolini"-Buch durch den Kopf, daß es "kein falsches Verhalten" im Labyrinth gäbe. Hatte die diese weise Erkenntnis einfach überlesen? Oder vielleicht das Buch noch gar nicht zur Kenntnis genommen? Einfach zu "genußsüchtig"?
Auf der Innensäule steht ja diese wunderbare Geschichte von dem Brunnen, aus dem Wasser geschöpft wird. Und dem Moment des Hineinblickens....
20. September 2008 Im Maria-Ward-Bildungshaus in Neuburg an der Donau gab es einmal ein Labyrinth. Es wurde 2001 besonders von einer Schwester angeregt, gebaut und betreut, die heute nicht mehr dort ist. Als ich dort mal vorbeischaute, um es auch mal zu sehen, da erfuhr ich von der Schwester an der Pforte, daß es inzwischen nicht mehr existiert. Die Schwester wurde anders wohin versetzt. Die viele Arbeit, die die Pflege mit sich bringt, wollte keiner mehr übernehmen. So ist es inzwischen bis auf letzte leichte Spuren im Gras vollkommen wieder verschwunden.
3. Oktober 2008 Zum zweiten Male war ich in Zwiesel beim Labyrinth. Nachdem ich wußte, wo es lag, war es ein Leichtes es gleich wiederzufinden. Ohne Ortsangabe ist es schwierig zu finden. Leider ist es in keinem guten Zustand. Die Grundidee, die Außenlinien durch Buxbaumreihen zu definieren ist gut, macht aber wohl viel Arbeit. Wenn man sie nicht pflegt, die Büsche, dann tun sich gleich Lücken auf und man ist dauernd verwirrt, wo denn nun die Begrenzungen verlaufen. Ein Blick auf die Tafel am Rande der Anlage ist dann sehr praktisch, denn man sieht dann besser, wo man denn hinlaufen muß, um in die Mitte zu gelangen.
7. Dezember 2008 Endlich, beim dritten Anlauf, ist es mir heute endlich geglückt, das Labyrinth im Nürnberger Marienbergpark zu finden. In den Ortsangaben steht immer nur "Marienbergpark", aber der ist verdammt groß. Nur wenige Benutzer des Parks haben offenbar eine Ahnung davon, daß dort ein Labyrinth existiert, denn alle antworteten auf meine Frage, ob sie hier ein Labyrinth kennen würden, mit "Nein". So gab ich nach zweistündiger intensiver Suche erst einmal auf. Ein halbes Jahr später kam ich wieder, suchte mit einer Karte, auf der mir ein Nürnberger Freund den gesuchten Ort eingezeichnet hatte, noch einmal danach - wieder vergeblich. Auf meine Rückfrage hin bekam ich von ihm einen Ausdruck aus Google Earth vom Marienbergpark, wo es ganz genau aus dem Weltraum noch zu sehen war! Deshalb dieser dritte Versuch. Tatsächlich es existiert, noch. Man kann aber im 10-m-Abstand daran vorbeigehen, ohne daß es einem auffallen würde. Nirgends ist irgendwo ein Hinweis darauf. Man muß schon unmittelbar davorstehen und sich einen Reim auf die kaum mehr sichtbaren Linien machen können, dann sieht man noch ein wenig ein eigentlich sehr schön angelegtes, mit vielen Pflastersteinen im Boden verankertes Labyrinthmuster. Allerdings ist es im Augenblick in einem schlechten Zustand. Die Maulwürfe wühlen sich durchs Gelände und unter ihren Haufen verschwinden still und leise die Konturen. Viel Laub hat sich auf den Steinen abgelagert und macht sie so unsichtbar und viel Gras wuchert überall, so daß bald nicht mehr viel zu sehen ist. Offenbar wird es fast nie begangen, sonst würden wenigstens Begehungsspuren den ursprünglichen Wegverlauf markieren. Warum kommt hier nicht mehr eine Schulklasse zu einem Projekttag hin und reinigt die Anlage? Mit ein paar Schaufeln und einigen Besen, das könnte richtig Spaß machen, hier wieder für mehr "Ordnung" zu sorgen.
Ein wenig "markiert" ist die Stelle letztlich doch, weil rund herum große Baumstämme als Sitzplätze dienen könnten, aber das ist einfach zu unauffällig. Ganz vergessen ist das Labyrinth aber scheinbar doch noch nicht. In der Mitte lag ein Ahornblatt mit zwei rundlichen Steinen drin - ein schöne Geste.
Januar2009 Labyrinthe sind selber historische Gebilde. Wer das Bild vom Heckenlabyrinth in Flachslanden in Mittelfranken im Internet anschaut, der wird es heute nicht mehr wiedererkennen. Es ist herangewaschsen zu mannshohen Stauden, die sicherlich viel Arbeit machen, wenn man sie pflegen muß. Erfreulich ist die großzügige Anlage, die er ermöglichen würde, da auch mal mit einem Kinderwagen (Rollstuhl wäre wegen des Grasbodens wohl weniger angebracht) durchzufahren.
August 2010 "Hinter der Garage", da sollte das Labyrinth sein. Die freundliche Schwester an der Pforte wies uns diesen Weg. Wir gingen dorthin. Eine Klosteranlage mit Hörbehindertenschule war da, im Raum zwischen Nürnberg und der Fränkischen Alb. Alte Erinnerungen tauchten in mir wieder auf. Da war ich doch schon einmal gewesen - long, long ago. Als ich meine Cousine Marianne damals einmal besucht hatte.
Alles ist dort in einem tiptoppen Zustand. Nichts mehr zu renovieren. Und auf dem Weg zum Labyrinth: alles da, Trimmgeräte vom Feinsten, eine Wasserklangschale, und dann ein Kräuterlabyrinth, sicherlich von Profis erstellt. Breite gepflasterte Wege, Hochbeete, alles aus dem Kräutergarten, auch noch beschildert in Blindenschrift. Wer mit der Hand über die Kräuter fährt, der bekommt auch noch die 1000 versteckten Gerüche mit.
Wer nur noch bewegungsfähig im Rollstuhl ist, für den ist hier ein Sinnenparadies gestaltet worden. Als wir da waren, da führte sogar eine Frau Besucher durch die Anlage. Da ist Geld da...

Literatur:

Hutter, Dominik, Dürr, Alfred Lichtspiele im Untergrund, Süddeutsche Zeitung Nr. 248, S. 57, 27./28. Oktober 2007

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