Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Tierfang in Höhlen
Rattenfalle in der PhiSeuan, Khammounane-Distrikt, Laos
Für uns verwöhnten Westlern, die gewohnt sind, das Fleisch aus der Kühlttheke im Supermarkt (oft auch noch zum "reduzierten Preis") oder einfach vom Metzger zu holen, ist er vollkommen fremd geworden, der Übergangsvorgang von den Tiersein zum "Fleischwerden".
Das ein Tier von einem anderen Tier gefressen wird, das halt die "Natur". Der "Mensch", den es ja gar nicht im Singular gibt, wollte schon seit langem oberhalb der rohen Natur stehen und alles verfeinern. Dazu gehört auch die Arbeitsteilung, wobei gerne die Drecksarbeit den unteren Gesellschaftsschichten, den Ärmeren, den "Unterentwickelten", auch den unterhalb der "weißen Rasse" vorkommenden Wesen auf diesem Planeten überlassen wurde. Man selber behielt saubere Hände, was immer das sein soll.
Bei uns herrscht ja momentan der Trend, die Natur zu "schützen" und daher möglichst alles draußen zu halten, was sie "unrein" machen könnte. Man weist ihr eine selektive Nützlichkeit zu, z.B. als Trinkwasserschutzreservoir oder als Winterschlafplatz der Fledermäuse, und rechtfertigt so Betretungsverbote. Die gleiche Natur wieder aber immer heftiger genutzt und man erschließt sich die letzten Freiräume, z.B. die Luft, und stellt immer mehr Windmühlen auf.
Der Blick weitet sich, wenn man das Glück hat, noch andere Zonen dieser Welt besuchen und können und sich dort umzusehen. Mir war das z.B. im Jahr 2017 bei einer Höhlenexpedition nach Laos möglich. Details darüber sich auf meinem Bericht im Internet nachzulesen.
Hier interessiert nur der Fang von Tieren in Höhlen.
Die Menschen dort leben noch im engsten Kontakt mit der sie umgebenden Karstumgebung. Daß sie in Pfahlbauten leben ist kein Zufall, denn ihre Lebenweise ist auf das engste z.B. mit dem Wasserstand des Flüsschens/Fluß verknüft, der quer durch die Polje fließt. Meist schlängelt er sich in seinem Bett durch die flache Ebene, wird gespeist aus einer Höhle und fließt wieder durch eine andere weiter. Regnet es viel, wie es ja jahreszeitlich angesagt ist, steigt die Wassermenge, die Ponorhöhlen reichen nicht mehr, alles gerät unter Wasser. Dann ist Landverkehr nicht mehr möglich und die guten alten Boote kommen zum Einsatz.
Für Wasserbüffel ist das eine ideale Region und es gibt sie ja auch zuhauf. Hühner..
Aber auch für die Wildnis in den Karstgebergen rundum haben die Menschen natürlich Augen gehabt. Und nützen sie.
An einigen Höhleneingängen etwas des Pha-Souong-System bei BanNa in Laos haben wir große Netze gesehen, die dem Fang von Tieren dienen. Da fliegen noch immer Vögel und die verfangen sich darin, natürlich. Als wir wieder einmal waren, fiel uns das laute Kreischen eines kleinen Vogel auf. Als wir genau hinschauten, woher die Laute kamen, sahen wir einen kleinen ???. Er erbarmte uns und wir schnitten das Netz auf, das ihn festhielt und ließen ihn wieder frei. Was macht man mit einem solchen Tier. Schlachten? Vielleicht verkauft man ihn lebend - in einem Käfig? Uns erschien er freifliegend viel wunderbarer.
Fledermäuse kommen als Fangobjekt natürlich dort auch vor. Wieviele Gramm "Fleisch" mit ihnen wirklich in die Verfügungsmacht des Menschen gebracht wird, dasl mag messen wer will. Mehr als eine Mahlzeit für ein hungriges Hund wird wohl nicht daraus werden, wenn es noch Gemüse dazu gibt.
Mit Corona hat natürlich das Thema "Fledermäuse" eine besondere Wendung genommen. Da ist vom "Fang der Wildtiere" die Rede. An den besonderen Umständen wird ja immer noch geforscht. Es heißt, die Fledermäuse seien nicht "schuld", möglicherweise daran "beteiligt".
......wird fortgesetzt
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