Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Anne Pincus
Anne Pincus hat bislang nur wenig mit dem Thema "Höhle" zu tun gehabt. Aber einmal war sie dabei und das hatte Folgen. Zwei beachtenswerte Gemälde sind dabei entstanden. Sie wären fast auf der Höhlenkunstausstellung 2025 in Waischenfeld zu sehen gewesen, was aber im letzten Augenblick dann doch scheiterte.
Man sollte die Originale sehen, aber hier sind wenigstens photographische Reproduktionen davon.
„Darkness Visible“ wurde nach einer Höhlentour im
Altmühltal mit Franz Lindenmayr gemalt. Er führte die Gruppe in eine
Höhle, in der wir hintereinander durch einen engen Tunnel gingen, mit
einer Hand auf der Schulter der Person vor uns. Wir erreichten einen
Raum, in dem wir dann im Kreis standen. Franz ließ uns völlige
Dunkelheit erleben. Es gab absolut kein Licht. Er bat uns zu schätzen,
wie groß der Raum war, den wir nun erreicht hatten. Alle dachten, er
sei klein, die Wände direkt hinter uns. (In Wirklichkeit war er
ziemlich groß). Ich glaube, das war das erste Mal, dass ich solch
eine vollständige Dunkelheit erlebt habe. Es hat mich sehr
beeindruckt. Eine Sache, die mir auffiel, war, dass selbst in absolute
Dunkelheit unsere Augen weiterhin „sehen“, Formen und Farben
wahrnehmen, ähnlich wie wenn wir unsere Hände über die Augen
halten. |
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„Sloe Black“ wurde ebenfalls nach diesem
Ausflug gemalt. Ich sah die Erde in einem imaginären Querschnitt –
die höhlenartige Dunkelheit einer Höhle unterhalb der Erde und die
Horizontlinie. Ich suchte nach Wörtern, die Dunkelheit beschreiben,
und fand in einem Thesaurus eine Liste von Wörtern und Ausdrücken
aus der Literatur sowie verschiedene umgangssprachliche Redewendungen
auf Englisch. Ich habe dann diese Begriffe am unteren Rand des Bildes
hinzugefügt. |
Biographie
Anne Pincus wurde 1961 in Melbourne, Australien geboren. Sie erhielt 1983 ein Diplom in Bildender Kunst vom Gippsland Institute of Advanced Education, Australien, und 1992 ein Postgraduierten-Diplom in Vergleichenden Religionswissenschaften von der Latrobe University, Melbourne. Nach Reisen und Auslandsaufenthalten in Papua-Neuguinea, den Salomonen, den USA, Neuseeland, Japan und dem Vereinigten Königreich zog sie 1994 nach München. Sie nahm an Austausch-Symposien in Ungarn, Frankreich und Bulgarien sowie an Künstler-Residenzen in Italien, Deutschland und Finnland teil. Sie erhielt Atelierstipendien von der Stadt München und dem Freistaat Bayern. Sie ist Mitglied der Gedok München und des BBK München und Oberbayern. Sie hatte zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland und Australien.
Website: https://www.annepincus.net/
Instagram: https://www.instagram.com/annepincus.art
Email: mail@annepincus.net
Atelier: Trappentreustrasse 5, 80339 München
Links:
Eine Höhlenkunstgalerie - hauptsächlich zeitgenössisch, aber nicht mehr ausschließlich
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