Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Peter Schneider
Expeditionspostkarte für die Forschungswochen auf dem Leutascher Platt,
gestaltet von Peter Schneider
"1974-1995 Intensive Beschäftigung mit Speläologie: Höhlenmalerei und paläontologische Ausgrabungen, Rettungswesen in Höhlen" heißt es in Peters Selbstdarstellung, in der er einen "Rückblick in Postkartenform" aus den Jahren 1962 bis 2005 gab. Einmal beteiligte er sich an einer von mir organisierten Höhlenkunstausstellung. Das war anläßlich der Verbandstagung 1997 in Garmisch-Partenkirchen. Seine Bilder haben eine unverwechselbare Individualität, die einen sofort erkennen lassen, daß es sich da um einen echten "Schneider" handelt. Sieglinde Quast hat das mal so beschrieben: "Der Reiz von Peters Bildern besteht in der phantasievollen Kombination von Landschaft, Gegenständen und Menschen, die er in ihrer Widersprüchlichkeit zu neuer Harmonie verbindet... seine gezeichneten Collagen sind skuril, ironisch-verfremdet, aber trotzdem gepaart mit Optimismus, Lebensfreude und Humor."
Ein paar Beispiele:
Den Kentauer Chiron vor seiner Höhle - in eine Frauengeschichte verwickelt? |
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SCHNEIDER ÜBER SCHNEIDER:
An einer Stelle am Fluß aufgewachsen - meine Familie waren Fischer und Bootsbauer - reizte mich früh der Gegensatz Stadt/Haus und Wasser/Boot. in der Sommermonaten lebten wir auf einem Hausboot.
Wo kann dieser Gegensatz augenfälliger sein als in Venedig? Zumal noch verstärkt durch Gegensätze wie Religiöses - Profanes, Kostbares - Banales und laute Farbigkeit - Melancholie.
Dr.Joachim Kallinich vom Landesmuseum Mannheim:
"Die Bilder zeigen vielfach ungewohnte und ungewöhnliche Zusammenhänge. Ihr Prinzip ist es, scheinbar Nichtzusammengehörendes zu kombinieren. Banales und Bedeutungsvolles, Triviales und Kostbares, Profanes und Heiliges nebeneinander ergibt überraschende Ansichten und Einsichten.
Peter Schneider öffnet die Augen für die Surrealität und die Skurrilität des Alltags, die er überall entdeckt. Er löst die alltäglichen und selbstverständlich gewordenen Ordnungen auf und schafft neue, fantasievolle Ordnungen und überraschende Begegnungen."
Inzwischen hat sich Peter anderen Themen zugewandt, womit das Thema "Höhle" in seiner Kunst abgeschlossen ist.
Kurze Künstlerbiographie:
Schneider, Peter | |
28. Mai 1945 | geboren am ... |
1959 - 1963 | Berufsausbildung als Maschinenschlosser und als Offsetdrucker |
seit 1962 | Zeichnen und Malen |
1963 | Studium der Malerei an der "Ecole du Midi" in Arles sur Rhône, Schüler von Hermann Schmidt-Schmied |
1967 | Studienreisen in den Vorderen und Mittleren Orient, in die Sowjetunion und nach Skandinavien |
1970 - 1974 | Studium "Grafik-Design und visuelle Kommunikation" in Frankfurt am Main |
1974 - 1994 | Intensive Beschäftigung mit Speläologie: speziell Höhlenmalerei und Paläontologie |
seit 1974 | Grafik-Designer beim Fernsehsender "Hessischer Rundfunk" in Frankfurt am Main (Mitarbeiter der Trickfilmabteilung) |
seit 2000 | Mitglied im "Atelier Aperto" in Venedig und im "Centro Internationale della Grafica, Venezia" |
2002 | Xylographie (Holzschnitt) bei Rudolf Rieß |
2006 | Kupferstich mit Rudolf Rieß, Nürnberg |
2007 | Radierung bei Rina Riva, Mera |
Einzel- und
Gruppenausstellungen: - Rathausfoyer der Stadt Arles sur Rhône 1963 - Institut Francaise, Mainz 1964 - Cafe am Büsingpark, Offenbach 1965 - Deutsches Ledermuseum, Offenbach 1986 - Ristorante Dino, Offenbach 1988 - 2000 - Landesmuseum für Arbeit und Technik, Mannheim 1992 - Antiche Cantine Ardenghi, Venedig 1995, 1997, 1998, 1999 .. .. 2010: - Centro Culturale "Candiani", Mestre Venezia - Sala Mostra della Biblioteca Civica, Carignano (TO) - Pinacoteca C.A. Lewis Avigliana, Chiomonte (TO) .. |
Beteiligung an Höhlenkunstausstellungen:
1997 | "Kunst und Höhle", anläßlich der Jahrestagung des Verbands der deutschen Höhlen- und Karstforscher in Garmisch-Partenkirchen, organisiert vom Verein für Höhlenkunde in München e.V. |
Literatur:
Quast, Sieglinde, Stein, Gerhard | Der andere Peter Schneider - skurrile Höhlenbilder aus Offenbach, Jahresbericht der Höhlenforschergruppe Rhein-Main, Frankfurt 1989, S. 253ff. |
Seine Adresse:
Schneider, Peter, Kantstraße 22, 63069 Offenbach, Tel: 069/813992 |
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