Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Niaux und Petite Caougno / Frankreich

Die Grotte de Niaux hat Weltrang und ist überall bekannt wegen ihrer prähistorischen Wandkunst. Viele Menschen wollen jedes Jahr dorthin, um diese uralten Kunstwerke zu sehen. Inzwischen sind es soviele, daß man sich richtig voranmelden muß, um dann vielleicht die Gelegenheit zu bekommen, sie tatsächlich zu sehen. Dabei gibt es heute auch hervorragende Bücher (Clottes, Jean, Niaux, Thorbecke-Verlag, Sigmaringen 1997), wo man in Ruhe diese Bilder sehen kann.

So ein Magnet bleibt nicht wirkungslos, auch bis in die heutige Zeit hinein und so soll hier von einigen neuen Kunstformen rund um die Höhle hier berichtet werden.

Wer heute zum großen Höhleneingang hinauffährt, der sieht schon von weitem, daß sich da etwas befindet - ein wirklich nicht alltägliches sprödes Bauwerk, geformt aus großen verrosteten Stahlplatten - von der anderen Talseite aus wie ein richtiger Drachen wirkend, das Eingangsgebäude von Emiliano Fuksas. Mich hat die von allem sonst abweichende Architektur sehr beeindruckt - seit vielen Jahren hängt ein Poster mit einer Aufnahme davon am Treppenabgang zu meinem Arbeitskeller in Gröbenzell. Über Fuksas gab es 1994 einmal eine Ausstellung in München.

Aber es gibt noch eine weitere, ganz bemerkenswerte Verbindung zum Thema "Zeitgenössische Kunst und Höhle" bei der Niaux und die ist in einer kleinen Höhle gleich daneben. Jeder fährt daran vorbei, manche halten und schauen hinein. Die Petite Caougno ist ein Teil der sicherlich auch einmal begehbar zum gesamten Niaux-Lombrives-System gehört hat, der allerdings heutzutage für sich steht. Die Höhle ist unverschlossen und jeder kann im Grunde hinein. Viele tun das wohl nach dem Frust mit den ganzen Verhaltensbeschränkungen in der berühmten Schauhöhle.

An vielen Stellen finden wir dort zeitgenössische Höhlenwandkunst, die irgendwann auch "wertvoll" werden wird, oder auch nicht.

Ein paar Beispiele:

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