Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

24. bis 26. September 1999 Erdstalltreffen in Röhrnbach / Bayerischer Wald


Der zweite Schlupf in Unterbergen


Vom Freitag, den 24. 9. bis Sonntag, den 26.9.1999 fand das alljährliche Treffen des Arbeitskreises für Erdstallforschung wieder einmal statt. Kurzfristig war der Tagungsort in das Hotel Post in Röhrnbach nördlich von Passau im Bayerischen Wald verlegt worden. Bis zu 40 Teilnehmer hatte das Treffen. Es war eine sehr gelungene Mischung aus fachlichem Vortrag und Diskussion, Ausflug in die Natur und Kultur des ostbayerischen Raumes, dem Besuch von 2 Erdställen, aber auch einem im Entstehen begriffenen Keltenmuseums und dem Eintauchen in die Bayerische Geschichte, sei es, daß wir die Klosterkirche von Aldersbach mit Führung durch die Mesnerin besuchen konnten, oder daß wir eine Franz-Josef-Strauß-Ehrentafel am Eingang zum traditionsgeschwängerten Wolferstetter Keller in Vilshofen passierten.

Regine Glatthaar, 1. Vorstand des Arbeitskreises, hatte alles ausgezeichnet organisiert. Ihr muß hierfür wirklich gedankt werden. Sie bemühte sich in ihrer sehr freundlichen Art wirklich redlich, daß wir den Zeitplan ziemlich gut einhielten, was nicht immer leicht war, weil die Erdställe wegen der vielen Leute meist so verstopft waren, daß sich einfach lange Warteschlangen vor den Betondeckeln bilden mußten, die die Eingänge in die "künstlichen Paradiese" überall markierten.

War das Knallbonbon des 99er Treffens der dreistündige Vortrag von Anton Haschner "Das Rätsel Erdstall gelöst?" Dieses Rätsel zu lösen, das haben schon viele versucht. Jetzt trat da jemand an die Öffentlichkeit, der die Hypothese aufstellte, er habe es gelöst. Hat er es getan?
Allein diesen Vortrag mitzumachen, war die Reise wert. Das war auch ein kleines Stück "Wissenschaftsgeschichte". Allein schon das Ambiente. Wie in der "Aula" einer obskuren Universität/Schule. In der Mitte der "......." (Professor/ Guru/ Lehrer / Wissende/ Laie....), drumherum die "..........." (anderen/ Studenten/ Wißbegierigen/ Lehrlinge/ Unwissenden/ Hinbeorderten / Eigentlich-nicht-Wissenden-was-sie-dort-Sollenden/schnell-Gelangweilten/ langsam-Gelangweilten/ Geduldigen/ nicht-so Geduldigen/ Kaffeetrinkenden/ Apfelessenden....) Allein, wir waren in der Discothek eines ziemlich hohe Preise verlangenden Hotel im Bayerischen Wald (es hatte schon einmal eine Rolle in der FALKENAU-Serie als "Rathaus" gespielt!), Spiegel, Spargellampen, sechseckige Tischchen um einen herum. Eine schräge, aber recht gut passende Atmosphäre. PowerPoint- Animation.
Verkürzt von mir umformulierte Grundthese
: "Erdställe sind Mithrasheiligtümer für die arm gewordenen Menschen am Ausklang der Römerzeit und später. Der römische Sonnengott "Sol Invictus" trat da in irgendeine Verbindung mit dem "
Mithraskult", und herauskamen da solche Kultstätten für den Sonnengott, die hat man allerdings noch nirgends in Altbayern irgendwo gefunden hat in Verbindung mit unterirdischen Anlagen für Mithras(nachfolger). Am Abend wurde dann in einem Nebenraum neben der Discothek, der eine schrille Architektur hatte, über die Thesen Herrn Haschners diskutiert. Was ich davon halte, das habe ich dort gesagt. Es gab eine lebhafte Diskussion, die für mich besonders durch Edith Bednariks fundierte, vielfältige Beiträge geprägt war. Irgendwann war die Luft draussen und die Teilnehmer zerstreuten sich.....

Ein Lochsteinbrunnen auf dem Marktplatz von Röhrnbach

Im Hintergrund der Gasthof POST

Kleinwiesen von der Ferne
In Kleinwiesen anläßlich der Exkursion 99
An den Eingängen zu den Erdställen
Eingang zu Erdstall 2
Vor dem Gang in den Erdstall

- ein Blick auf den Plan im Erdstallheft 25

Eingang Erdstall Kleinwiesen
Der Kleinwiesener Erdstall
Im Keltendorf "Gabreta" bei Ringelei
 
Am nächsten Tag..

ein Besuch des Erdstalls von Unterbergen

Gemeinde Beutelsbach

Umgebung des Erdstalls

Der Eingangsbereich des Erdstalls von Unterbergen
Einmal keine Betonteile im Eingangsbereich!

Solide Maurerarbeit!

Der erste "Schlupf"

- sehr geräumig, würde sogar für "Braumeister"
reichen

Der zweite Schlupf von unten
Das Ende des Erdstalls
Das kulinarische Ende des Erdstalltreffens:

ein richtiger bayerischer Schweinebraten mit Knödel

aus dem Wolferstetter Keller in Vilshofen!

Hat prima geschmeckt und das zu einem Preis, der

einfach alle beschämen muß, die allein schon für

einen Parkplatz in München 5 DM verlangen!

Ein Stück bayerischer Kultur auf dem

Erdstalltreffen '99:

hochgelegte Stühle im Festsaal des Wolferstetter Kellers

in Vilshofen

...dort, wo sich die Politprominenz am Aschenmittwoch

früher getroffen hat (da hängt sogar eine FJS-Gedenktafel
an der Wand!)

 

Vielleicht steht hier auch demnächst ein richtiger Bericht ........
Einen "richtigen Bericht" gibt es von Dorothée Kleinmann im ERDSTALL 26 unter dem Titel "Die Erdstalltagung vom 24. bis 26. September 1999 auf den Seiten 102ff.

 


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