Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

HÖPHO '99

Das obligate Gruppenphoto


Resümee: Schön war's wieder. Und gefeiert haben wir das 20. Jubiläum von HÖPHO auch richtig. Und es geht weiter!

Vom 12.-14. März 1999 haben sich bis zu 25 Personen in der Hüttenbrunnenhütte in der Nähe von Edenkoben am Rand des Pfälzer Waldes getroffen. Wir wußten es noch vom letzten Jahr - Höhlen würden wir dort nicht finden. Aber einen brauchbaren Rahmen für unsere Veranstaltung. Reinhard Kieselbach hatte wieder die Organisation übernommen und sorgte für den ausstattungsmäßigen Background, von der Leinwand bis zur Musikanlage.

Am Freitagabend trudelten allmählich die Freunde nach und nach ein. Wir hatten 5 Stunden Autofahrt mit starken Staus zwischen Stuttgart und Karlsruhe hinter uns, und es war schon Nacht, als Leo am Waldparkplatz den Motor abstellte. Ein paar waren schon da, tranken ein Bierchen oder aßen aus dem kargen Essensangebot der Hütte. Das war kein Highlight! Photographisch begann es diesmal interessanterweise mit Papierbildern. Verschiedene Leute hatten welche dabei und reichten sie herum. Die günstigen Preise haben so eine Art der Bildpräsentation sehr erleichtert. Gegen 10 Uhr abends erst wurde der Projektor angeworfen und Reinhard zeigte uns zu Beginn seine Auswahl an früheren HÖPHO-Bildern und später noch neue Aufnahmen aus der T 71, einer schönen Höhle aus den Pyrenäen. Der Raum füllte sich immer mehr. Nun waren auch die Nürnberger da, Michael Laumanns mit Freunden kann dazu. Langsam waren wir komplett. Wilfried Lorenz, auch ein Gründervater von HÖPHO, hatte in die Diaarchive gegriffen und fotographische Preziosen aus der Anfangszeit herausgeholt. Irgendwann zeigte ich aktuelle Photos von einer Höhlenfototour nach Rumänien und dann meinen ersten Teil von 20 Jahre HÖPHO, die ich ja als einziger alle besucht habe. Irgendwann war dann das Aufnahmevermögen für Optisches erschöpft und es wurde Zeit für Akustisches. Reinhard holte seine Instrumente und spielte auf. Harmonisch, gekonnt, bis auch die letzten gegen 3.30 Uhr ihren Schlafsack aufsuchten.

Dementsprechend war am nächsten Morgen kein früher Anfang möglich. Karges Frühstück. Dann ging es auf zu einer schönen Wanderung, die gleich bei der Hütte begann. Den ersten Teil kannten wir vom Vorjahr noch, doch ging es diesmal, am Kamm angekommen nach links Richtung Schänzer mit seinem Aussichtsturm, der heute nicht mehr viel nützt, weil der Wald rundum so hoch gewachsen ist, daß man hauptsächlich nur noch die Fichtenspitzen von oben sehen kann. Dann ging es wieder abwärts, vorbei an Ritzzeichen auf den Sandsteinfelsen bis zur geschlossenen Nellohütte und dann zurück zum Hüttenbrunnen. Das herrliche Wetter mit warmem Sonnenschein war so bestens von uns genützt worden. Bevor das große Diaschauen angehen konnte machte sich eine kleine Gruppe von uns auf und davon. Wir fuhren hinunter nach Edenkoben und suchten wieder das Weingut Heinrichshof auf, wo es zu einer Weinprobe ging. Manche behaupteten, daß wir 11 Sorten probiert hätten, andere sagen 12... jedenfalls gut war's und am Ende mein Laderaum voll mit prima Wein.

Zurück bei der Hütte begannen wir mit Buidlschaugn. Tom Fürtig, Wilfried Lorenz, Günter Forstmeier, Stefan Lang, ich. Stunde um Stunde, Highlight um Highlight. Unterbrochen wurde der Reigen gegen 6, um den gut schmeckenden Rollbraten zu genießen. Stefan Lang setzte nachher photographische Glanzpunkte mit seinen Bildern von Höhleneingängen, die ausgezeichnet komponiert, gekonnt beleuchtet und mit liebevollen Modellen versehen waren - seinen Kindern. Ein Knaller war auch Günther Forstmeiers "Urlaubsbilder" mit denen er unser Zwerchfell bis an die Reißgrenze belastete. Tom Fürtig präsentierte Beleuchtungsexperimente, die die unendlichen Möglichkeiten der Ausleuchtung zeigten. Wilfried Lorenz hatte frühe Fotos aus dem Lamprechtsofen und der Tantalhöhle dabei - richtig erholsam nach den Tropfsteinlawinen, die wir ja auch schon gesehen hatten. Ein berührender Höhepunkt war auch, als zu den Bildern vom HÖPHO in der Anderl-Frey-Hütte 1992 auf einmal der Originalklang aus den Lautsprechern kam. Ich hatte damals einen Kassettenrecorder dabei und die Musik und einige Gespräche von damals aufgezeichnet. Vielleicht entstand daraus jetzt eine CD, die dann zu haben sein wird!

Wieder wird es spät, sehr spät. Halb vier für die Letzten.

"The day after" begann wieder erst recht spät. Wieder Frühstück für Spartaner (wie bin ich doch für diesen Kommentar angegiftet worden - aber andere Menschen denken und spüren halt auf ihre ganz persönliche Weise, und die entspricht einfach nicht immer der, die allen gefällt. That's life. Anschließend leichte Diakost - 30 Jahre Höhlenphotographie von mir im Lamprechtsofen - augenblicklich die tiefste Höhle der Welt. Dann noch eine Diskussion, ausgelöst von Michael Laumanns, unserem Verbandsvorsitzenden. Er hatte wohl ganz andere Vorstellungen vom HÖPHO, viel zu hochgesteckte Erwartungen, zu wenig "Ausbildung" gäbe es, es würden hauptsächlich nur "Urlaubsbilder" gezeigt, es sollte vielleicht auch mal Geschriebenes zum Mitheimnehmen produziert werden. Na ja. Das HÖPHO ist einfach nur so gut, wie es die Teilnehmer machen, und wenn keiner etwas macht, dann gibt es eben auch nichts. Und finanzielle Unterstützung vom Verband, die brauchen wir eigentlich auch nicht. Schön wäre es natürlich, wenn neue Gesichter auftauchen würden und frischen Wind mitbringen würden, wir haben noch jeden hereingelassen, der kommen wollte. Niemand mußte da vorher eine Aufnahmeprüfung machen!

Dann wurde entschieden, wo es weitergehen sollte. Im Günther, dem Forstmeier, hatten wir den nächsten Verantwortlichen gefunden und als Veranstaltungsort wurde der Hof der Spötzls bei Wasserburg in Oberbayern vorgesehen.

Ich habe mich bereiterklärt, eine gemeinsame Tour im Sommer in eine alpine Höhle für die HÖPHO-Teilnehmer zu organisieren. Ich habe alle benachrichtigt und eine Reihe von Zusagen bekommen. Die Tour in die Eiskogelhöhle hat dann tatsächlich stattgefunden und einige Photos davon waren und und sind hier im Internet zu sehen! Die nächste HÖPHO-Fototour ist schon geplant

 

und wurde inzwischen, was, "durchgeführt", "durchlebt", "durchlitten".

 

Jedenfalls ist da etwas gewesen, was uns zusammengebracht, wohl auch näher gerückt, oft auch "zusammengeschweißt" hat. Das war nicht "easy going", sondern ziemlich "heavy". Keiner hat es vorher gewußt, niemand, ich glaube auch nicht "Allah" oder "Jesus". Sonst hätten wir die Finger davon gelassen. Aber "shit happens". Kein "Bunderkanzler", "amerikanischer Präsident", "Mullah", "Papst" oder sonst etwas hat so etwas vorher gesehen. Vielleicht so eine "Kartenleserin", die eine Konstellation zwischen "Mars" und "Saturn" konstatiert. Und sich das für ihren Lebensunterhalt gut bezahlen läßt.


Photos vom HÖPHO '99:

Unterwegs im Pfälzer Wald

Unsere Musikgruppe:
Reinhard und Klaus

Dieser Kopf hat das
HÖPHO '99 hauptsächlich ausgeheckt
Die Einsamkeit des Fotographen vor
der Menge
Für gute Fotos muß man manchmal sogar die Basis kippen - die Fürtigs Was hat das noch mit Höhlenfotographie
zu tun?
Im Vordergrund das
Höri-Team - die Volks
Beim Frühstück

Wifried bei der "Diaaufwärmung" "Null Didaktik!"
der Kommentar unseres obersten Verbandsgurus
Im Speleomediashirt: Stefan Lang
Ein Jahr vorher....  
1998 Beim Mittagsspaziergang
1998 Im Vorführraum

Literaturhinweis:

Lang, Stefan HöPho '99 in der Pfalz, Gut Schluf 46-1999, S. 26ff.

 


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