Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Das Scheukofenunglück - über 40 Jahre ist es her....
"The falsifications of romance are absolutely necessary to enable people to bear or even to apprehend the terrors of life. Only the very strongest characters can look the facts of life in the face." George Bernhard Shaw
Der Scheukofen am Fuß des Hagengebirges im Bundesland Salzburg ist eine der am längsten bekannten Höhlen dort. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, weil der Eingang talnah liegt, etwas versteckt zwar, aber wenn man mal auf dem richtigen Weg ist, nicht mehr verfehlbar. Ein weiter Höhlenrachen tut sich vor dem Besucher auf und läßt einen ein. Eine der frühesten schriftlichen Erwähnungen der Höhle stammt von einem Besuch von Ferdinand Raimund, der 1828 da einmal vorbeigeschaut hat, und in dem Bericht darüber steht lediglich: "Wir bestiegen Abends das Schloß Hohenwerfen, und heute Morgens lenkten wir den Marsch nach Berchtesgaden. Bestiegen am Morgen die unbedeutende Tropfsteinhöhle Scheukofen, die ..." Das ist alles.
Im Höhlenteil zwischen Eingang und Schwarzenberggrotten 2018 |
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Über die Erforschungsgeschichte der Höhle wird ausführlich im Salzburger Höhlenbuch berichtet. Mitte der 70er Jahre ging durch die Höhlenforschung ein richtiger Ruck. Neue Techniken tauchten erstmals auf, die Einseiltechnik, Spits, Helmlampen. Einige trauten sich ans Höhlentauchen und versuchten auch da über die Endpunkte der vergangenen Forschungen hinaus vorzudringen. In diese Zeit gehört der folgende Bericht:
25 Jahre ist es jetzt her, daß sich etwas ereignet hat, das so manchen, den es betroffen hat, zutiefst gerührt hat. Was ist besser, das Vergangene vergangen sein zu lassen, es überhaupt nicht mehr zu erwähnen, ja es zu verdrängen, oder es einfach wieder hochkommen zu lassen, wann immer es irgendwie an die Oberfläche drängt?
Ich glaube, der einzige Weg, um einigermaßen das Leben zu überleben, und nicht dauernd in tiefster Trauer zu ersticken, ist es, die Tränen hochkommen zu lassen, den Wahnsinn des Todes anzunehmen, und vielleicht nachher, auch ein bißchen Lachen zu können. Der "sense of humor" ist unser bestes Mittel, mit dem Tod umgehen zu können, so verrückt das vielleicht erscheinen mag. Wer wirklich lacht, der spürt auch zutiefst den Schmerz, der dahinter steht.
Wovon ich hier schreiben möchte, das ist lange
her, fast mein halbes Leben. Es war am 12. April 1975.
Christian Deubner hat sein Erlebnis in "Bericht über den
Taucherunfall im Scheukofen" festgehalten und
veröffentlicht. Einige Bemerkungen von Norbert Schuch, dem
ersten Taucher, der zur Unglücksstelle kam und dessen
Vorgangsanalyse, sind in einem Interview mit mir nachzulesen.
Auch Jörg Obendorf hat auf
seiner Speleotek-Internetseite unter "Lästerliches"
einige Anmerkungen zu Poldi Wiener und dem Scheukofenunglück
gemacht.
Hier also die Wiedergabe des damals noch von mir auf der Schreibmaschine verfaßten Tourenberichts, der bislang nicht veröffentlicht worden war:
"Bericht von einer Befahrung des
Scheukofens/Hagengebirge am 12. April 1975"
Teilnehmer: Christian Deubner, Günther Hackl, Franz Lindenmayr, Bernd Niestroy, Leopold Wiener.
Vorgeschichte: Ziel der Befahrung sollte das
Durchtauchen des Siphons im "Großen See" durch
L.Wiener und G.Hackl sein. Dieser Siphon war bereits am 20.3.1958
von Fred Koppenwallner und W.Tisch erfolgreich durchtaucht
worden. Die Taucher entdeckten damals einen Gang, der zu einem
weiteren Siphon führte.
Der Siphon auf dem Plan von Czoernig |
Mein Ziel war es, da man nur sehr selten
Gelegenheit dazu hat, Taucher in einer Höhle bei ihren
Vorbereitungen und dem Ab- und Auftauchen zu photographieren.
Ich konnte Christian Deubner dazu bewegen mitzukommen und
mitzuphotographieren. Es war geplant, sich um 7 Uhr am Samstag,
den 12.4.1975, am Parkplatz beim Pass Lueg zu treffen, und gegen
Abend wieder heimzufahren.
Tourenbericht: Da mein Wecker nicht laut genug
geläutet hatte, verschlief ich gleich einmal. Um 5 Uhr 30 wollte
ich Christian in Perlach abholen, um 6 Uhr 45 schließlich war
ich bei ihm. Wegen starken Schneetreibens kamen wir auf der
Autobahn auch nicht besonders gut voran. Kein Wunder also, daß
die 3 Kameraden nicht mehr bei den Autos am Parkplatz in der
Nähe der Sulzauer Siphonhöhle waren, als wir um etwa 9 Uhr dort
eintrafen.
Für uns war der Aufstieg viel leichter, da wir einen bereits
gespurten Weg vorfanden und keine der schweren Tauchflaschen
mitschleppten. Um etwa 10 Uhr trafen Christian und ich am Eingang
in der Höhle ein und hörten die anderen am Ende der Vorhalle
reden. Sie waren gerade beim Herrichten der Karbidlampen. Poldi
kam uns entgegen, begrüßte uns und sagte in etwa folgendes:
"Es freut uns, daß ihr gekommen seid. Ihr könnt uns beim
Tragen der Sauerstofflaschen helfen."
In der Eingangshalle |
Da die anderen 3 praktisch schon fertig waren und
wir uns erst noch vorbereiten mußten, gingen sie schon voraus.
Erst beim engsten Schluf, kurz vor der Großen Tropfsteinkluft,
holten wir die 3 wieder ein. Christian übernahm von Berndt eine
der schweren Tauchflaschen und weiter ging es bis zum Großen
See.
Es war rund 12 Uhr, als wir froh und guter Laune am See
eintrafen.
Poldi und Günther begannen sogleich sich auf ihren Tauchgang
vorzubereiten. Da der Siphon schon einmal durchtaucht worden war
und Poldi sich über die Verhältnisse vorher informiert hatte,
schien alles in bester Ordnung zu sein. Die Ausrüstung war
perfekt, nichts beschädigt, nichts vergessen. Lediglich die
Unterwasserkamera hatte Günther zurück im Auto gelassen, da sie
ihm zuviel zum Tragen war.
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Günther beim Umziehen |
Um 13 Uhr war es soweit. Günther und Poldi
setzten zu ihrem ersten Tauchgang an. Sie verschwanden innerhalb
von 1 Minute, so daß wir eigentlich gar nicht richtig zum
Photographieren kamen. Ein letztes Aufblubbern der Luftblasen und
ein letztes Verblassen des Lichts der Tauchscheinwerfer - dann
wurde alles wieder ruhig und still.
Wir 3 Zurückgebliebenen, Bernd, Christian und ich, vertrieben
uns die Zeit in der kalten und ungemütlichen Atmosphäre der
Höhle zuerst mit Photographieren, dann durch Erzählen und
schließlich durch Bewegungsübungen.
Um 14 Uhr etwa hörten wir das Blubbern von Luftblasen, sahen
zwei Lichtkegel immer größer werden, und wenige Augenblicke
später waren Poldi und Günther zurück.
Sie schienen in einer richtigen Hochstimmung zu sein, das Tauchen
im Siphon schien ihnen richtig Spaß gemacht zu haben und sie
erzählten hocherfreut von ihrer Entdeckung: "Eine große
Halle haben wir entdeckt. Wir haben dort nach Fortsetzungen
gesucht, aber leider keine gefunden. Anscheinend haben wir etwas
Neues entdeckt. Der Koppenwallner muß in einem anderen Gang
gewesen sein. Der Gang muß weiter rechts liegen. Wir tauchen
noch einmal hinunter und versuchen es noch einmal."
Ich glaube, es hatte keiner von uns auch nur den geringsten
Verdacht, daß dies die letzten Worte von Günther und Poldi
gewesen waren. Bevor sie sich wieder fertig machten zum Tauchen,
machte ich noch einige Photos, auf denen man Günther sogar noch
mit einem fröhlichen Lächeln zu erkennen scheint.
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Das letzte Foto |
Dann das zweite Abtauchen. Es ist en echtes
Schauspiel, Tauchern beim Abstieg in einen Siphon zuzusehen.
Keiner von uns dachte allerdings, daß dies der Beginn des Dramas
war.
Nach etwa 15 Minuten ein kurzes Ziehen an der Leine. Noch einmal.
Dann nichts mehr. Wir dachten, daß Poldi und Günther nun auf
der anderen Seite des Siphons sein müßten und nun die Leine
festgemacht hatten. Wir drei Zurückgebliebenen saßen am Ufer
des Siphons mit schußbereiten Kameras und warteten auf die
Rückkehr der Taucher, die wir jeden Moment zurückerwarteten.
Das dauerte über eine gute Stunde. Dann legten wir die Kameras
beiseite und warteten weiter. Einen kleinen Abstecher in den
Vierthalergang und zum Niphargussee trauten wir uns nicht zu
machen, da wir die Taucher jeden Moment zurückerwarteten.
Nach 2 Stunden Warten stellten wir kühne Spekulationen über die
entdeckten Fortsetzungen jenseits des Siphons an. Wie sollte man
sich sonst das lange Ausbleiben erklären können? Immer
deutlicher kam uns zu Bewußtsein, daß unbedingt eine Zeit
ausgemacht hätte werden müssen, zu der die Taucher zurück sein
hätten sollen. Auf eine entsprechende Frage von Bernd antwortete
Günther, daß dies nicht notwendig sei. Eine Geschichte aus der
Brunneckerhöhle, wo die vereinbarte Zeit auch um einige Stunden
überzogen worden war, kam uns in Erinnerung.
So warteten wir in der Kälte schon 4 Stunden, und die Uhr zeigte
16 Uhr. Kein Lebenszeichen. Immer wieder starrten wir auf die
gelbe Wäscheleine, die so regungslos im Wasser hing. Einen
halben Meter Leine konnte man herausziehen. Der Rest hing fest.
Schließlich um 19 Uhr 30 beschlossen wir, voller Sorge und
vollkommen unfähig dazu, Poldi und Günther helfen zu können,
die Höhle zu verlassen und die Höhlenrettung zu alarmieren. Da
wir uns auch um den Lichtvorrat der beiden Verschollenen Sorgen
machten, ließen wir als Notbeleuchtung eine Kerze und eine
Schachtel Zündhölzer zurück. Auf einem zurückgelassenen
Zettel stand: "Wir verständigen die Höhlenrettung."
Um etwa 20 Uhr 15 stand wir wieder am Höhleneingang mit einem
äußerst unwohlen Gefühl über das Schicksal der beiden im
Magen. Da Bernd mit Günther angereist war, mußte er nun mit mir
mitfahren - zuerst nach Sulzau-Bahnhof, wo wir nach F.
Koppenwallner überall fragten, dann nach Tenneck, von wo wir um
etwa 21 Uhr nach 2 vergeblichen Versuchen bei Repis und
Klappacher endlich über Herrn Morokutti Kontakt mit der
Höhlenrettung bekamen.
Es war ein schwieriges Problem, wann man die
ganze Rettungsaktion anlaufen lassen sollte. Nun waren sie zwar
schon 7 Stunden seit dem Abtauchen weg, doch vielleicht waren die
beiden inzwischen zurückgekehrt und warteten auf uns schon am
Parkplatz?
Es wurde vereinbart, noch 2 Stunden zu warten - in der
Zwischenzeit sollte aber schon einiges vorbereitet werden.
Morokutti meinte, daß bei der Bezwingung der 3 Siphone, die dort
zu durchtauchen seien, durchaus so viel Zeit vergehen könne, und
daß man sich im Augenblick noch gedulden solle.
Bernd, Christian und ich gingen nun hinüber in den Gasthof
"Hochkogel", um etwas zu essen und uns einigermaßen
wieder aufzuwärmen. Noch immer hofften wir auf das kleine
Wunder, daß die beiden durch die Tür eintreten, sich zu uns
setzen und uns von ihren Erlebnissen erzählen würden.
Um 22 Uhr 30 fuhren wir wieder zurück zum Parkplatz bei der
Sulzauer Siphonhöhle. Die beiden Autos standen noch immer so
verwaist wie zuvor da. Langsam hatte es zu tauen begonnen und der
Schnee verschwand im Nu.
Um 23 Uhr 20 rief ich das zweite Mal bei Morokutti an. Die
Rettungsaktion begann. Wir fuhren wieder zurück zum Parkplatz
und warteten. Keine 3/4 Stunde später waren bereits die ersten
Retter aus Salzburg da. Das Gepäck wurde verteilt. Die ersten
stiegen sofort auf. Auch F. Koppenwallner war gekommen. Auf ihn
wartete die schwerste Aufgabe: er sollte nach den beiden tauchen.
Ich trug eine Sauerstofflasche zum Siphon und kehrte dann sofort
wieder zum Eingang zurück, da die Luft in der Höhle immer
schlechter wurde. Sobald alle zum Tauchen notwendigen Utensilien
am See waren, unternahm Koppenwallner seinen Tauchversuch. Er
folgte der Leine bis zu einem engen Spalt von kaum 30 cm Höhe.
Bei dem Versuch, dort durchzukommen, wirbelte er soviel Lehm auf,
daß er nahezu nichts mehr sehen konnte und selbst in
allergrößte Lebensgefahr kam.
Die Rettungsaktion wurde für 12 Stunden unterbrochen. In dieser
Zeit sollte sich der Schlamm wieder setzen.
Am Ende wurde noch eine Telefonleitung vom Siphon bis zum Eingang
verlegt, um eine bessere Verbindung zu ermöglichen. Als ich von
dieser Arbeit, zusammen mit den anderen, wieder aus der Höhle
kam, war es schon Tag geworden.
Während nun für einige Retter eine große Menge Arbeit auf sie
zukam - Versuch, Jochen Hasenmayer zu finden und ihn zum
Scheukofen zu bringen, große Pumpe zu organisieren, Aggregat
holen, Schläuche besorgen, die Polizei und das Bundesheer
aktivieren - zogen Bernd, Christian und ich zu Heli Ennsmann und
in ein Bett.
Gegen 2 Uhr nachmittags trennten sich schließlich die Weg von
Berndt und Christian und mir. Bernd wollte beim Scheukofen
bleiben, Christian mußte zurück in die Kaserne.
Rückkunft in München 16 Uhr 30."
Das Folgende habe ich nur noch durch die Presse verfolgt. Es setzte ein richtiger Rummel ein, der auch recht makabre Blüten trieb. Einen kleinen Einblick gibt eine Übersicht der Überschriften...
Salzburger Nachrichten | 14. April 1975 | Zwei Forscher in Sulzau vermißt / Tauchversuch in der Scheuckofenhöhle - Gigantische Rettungsaktion gestartet - Noch ergebnislos |
Fürstenfeldbrucker Tageszeitung | 14. April 1975 | Zwei Taucher in unterirdischem See verschollen / Deutsche Forscher kehrten nicht zurück / Dramatische Rettungsaktion in österreichischer Höhle |
Süddeutsche Zeitung | 14. April 1975 | Zwei Höhlenforscher vermißt |
Münchner Merkur | 14. April 1975 | Höhlentaucher verschollen / Dramatische Rettungsaktion für Münchner blieb bisher ohne Erfolg |
Salzburger Volksblatt | 14. April 1975 | Zwei Höhlentaucher gerettet? / GROSS-BERGUNGSAKTION IN SCHEUCKOFENHÖHLE |
BILD | 14. April 1975 | Münchner Höhlenforscher starb qualvoll in 700 Meter Tiefe |
tz | 14. April 1975 | "Schatzhöhle" wurde zur Todesfalle: Zwei Münchner Forscher starben / Dramatische Rettungsaktion scheiterte |
Kronenzeitung | 14. April 1975 | |
Salzburger Volksblatt | 15. April 1975 | Empörend (Ein Kommentar zu der ORF-Falschmeldung, daß man die beiden Taucher lebend gerettet habe) |
Salzburger Volksblatt | 15. April 1975 | Nur 10 Meter vom Ufer entfernt ertrunken Zwei vermißte Höhlenforscher tot geborgen |
BILD | 15. April 1975 | Der schreckliche, lange Tod der Taucher in der "Schatzhöhle" |
Salzburger Nachrichten | 15. April 1975 | Vom eigenen Sicherungsseil in den Tod geleitet / Alle Bemühungen um die Rettung der Höhlenforscher blieben erfolglos - See wurde leergepumpt |
tz | 15. April 1975 | Zwei Stunden Freude: "Sie leben!" Dann kam die Nachricht: "Die beiden sind tot!" / Der Funkspruch von der Höhle wurde falsch aufgefaßt / Ihre beiden Frauen beteten und hofften - vergeblich: 4 Kinder wurden Waisen |
tz | 15. April 1975 | Er wollte Freund retten und ertrank / Qualvoller Tod im unterirdischen See |
Münchner Merkur | 15. April 1975 | Rettungsversuch kam zu spät / Taucher in Wasserstollen erstickt / Entdeckung im Höhlensee wurde zwei Männern zum Verhängnis |
Abendzeitung | 16. April 1975 | Salzburg: So qualvoll ertranken die Höhlenforscher im See / Taucher war zwischen Felsen eingeklemmt |
Süddeutsche Zeitung | 16. April 1975 | Hobbyforschung mit dem Leben bezahlt / Zwei Taucher in einem Höhlensee bei Salzburg ertrunken |
Das von der Presse meist verwendete Erinnerungsfoto an Günther und Poldi
Die Leitung des Landesvereins für Höhlenkunde in Salzburg rief in der darauf folgenden Woche zu einer Spendenaktion für die Familien der Verunglückten auf, die sich in "einer sehr schwierigen finanziellen Lage" befanden. Günther Hackl war Vater von drei, Poldi Wiener von zwei Kindern. Eine gute Geste.
Inzwischen leben nur noch zwei, die beim
Scheukofenunglück ursprünglich dabei gewesen sind. Christian
Deubner ist bei einem Flugzeugabsturz auf dem Weg nach Venedig im
Pinzgau abgestürzt. Für Bernd Niestroj wurde das Ereignis
lebensweichenstellend. Seither engagiert er sich sehr in der
Salzburger Höhlenrettung. Ich war inzwischen einmal wieder im
Scheukofen. Das war schon ein sehr seltsames Gefühl. Heute
hängt eine Gedenktafel am Rand des Sees, irgend jemand hatte ein
Latschenzweigerl dazugesteckt. Auch eine warmherzige Geste.
Alte Inschriften und eine Erinnerungstafel an das Unglück
Im Juni 2018 fand eine Gedächtnistour statt, bei der die Kinder von Poldi Wiener und deren Kinder (bis auf eines), zusammen mit Bernt Niestroj und mir, als letzten überlebenden direkt Beteiligten von damals, und Gustav Seywald, als erfahrener Höhlengeher und -retter, die Höhle noch einmal aufsuchten. > 2018 Scheukofen - Gedächtnistour
Noch heute gibt es jedes Jahr ein Gedächtnisschwimmen an Günter
Höhlen in der Nähe: die Saarhöhle und die Sulzauer Siphonhöhle 1970er Jahre
Literatur:
Danner, Peter | Die Forschungen von Walther Freiherr von Czoernig-Czernhausen im Scheukofen, Atlantis 1-4 2020, S. 71ff. |
Deubner, Christian | Bericht über den Taucherunfall im Scheukofen, DER SCHLAZ 15-1975 (02) |
Dittmer, Peter | Touristen - Müll - Wasser, Bericht über eine Befahrung des Scheukofens, ATLANTIS 1-1995, S. 38 |
Eberhardt, Klaus | SCHEUKOFEN-SONNTAG-25-MÄRZ-1979, DER SCHLAZ 28-1979, S. 14 |
Jäger, Paul | Stellungsnahme zum Leserbrief von P. Lovcik, Vereinsmitteilungen Salzburg 4/1971 |
Kaufmann, Bruno | Grosser See im Scheukofen im Handstreich besiegt! Vereinsmitteilungen Salzburg 4-1976, S 3ff. |
Landesverein für Höhlenkunde in Salzburg,
Gesamtredaktion Walter Klappacher und Harald Knapzyk |
Salzburger Höhlenbuch Band 3, Salzburg 1979 |
Lindenmayr, Franz | Tod und Höhle, in. Tagungsmappe 2002/2003 KUNSTKUBUS, Arbeitskreis Höhle, Religion und Psyche, Gabi und Peter Hofmann (Hrsg.), Oberaudorf 2003 |
Obermair, Helmut | Einsatz Scheukofen, Vereinsmitteilungen Salzburg 3-1975, S. 15ff. |
Pirker, R. | Prominenter Besuch im Scheukofen, DIE HÖHLE 2/3-1975, S. 73 |
Posselt-Czorich, A. | Höhlenwanderungen im Salzburger Kalkgebirge, 2. Folge, Zeitschr. des dt. und österr. Alpenvereins (Wien) 11: 258-275 |
Reichart, Elisabeth | Fast eine Erinnerung, ATLANTIS 3-4/2006, S. 18ff. |
Repis, Willi | 12. April 1975, Vereinsmitteilungen Salzburg 2,1975, S. 3 |
Worliczek, Kurt | Höhlenunglück im Scheukofen 12.4.75-14.475 - Nach meinem Tagebuch, ATLANTIS 3-4/2006, S. 20ff. |
Vierthaler, Franz | Meine Wanderungen durch Salzburg, Berchtesgade und
Österreich 1, 1816 https://books.google.de/books?id=Ywoz2wCX0NoC&pg=PA181&lpg=PA181&dq=Scheukofen&source= bl&ots=rL6qKc8u8H&sig=CgzHQcXeEORtosxSEm6fvOhAU0E&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjc3df0l9DbAh WHNJoKHQdHBsoQ6AEIXjAJ#v=onepage&q=Scheukofen&f=false |
Völkl, Gerhard | Gedanken zum Hochwasser im Scheukofen, Vereinsmitteilungen Salzburg 3-1977, S. 10f. |
Links:
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