Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Creux du Van, Schweizer Jura, CH


An der Grenze der Schweizer Kantone Neuenburg und Waadt befindet sich eine höchst eindrückliche Naturerscheinung, französich "cirque", ins Deutsche mit "Ausräumungskessel" übersetzt. Erlebnismäßig ist es immer das gleiche. Man geht in eine Schlucht oder ein Felstal hinein und plötzlich hört es vor einem einfach auf. Senkrechte Felswände um einen herum, nirgends geht es mehr weiter. Solche Stellen heißen auch gerne "bout du monde", Ende der Welt. Der Cirque de Gavarnie in den Pyrenäen ist dafür auch ein Beispiel oder die "bout du monde" genannte Stelle bei St. Guilhem-le-Désert im Departement Hérault.

Die Stelle ist etwa 1.2 km breit und rund 500 m tief. Die Felswände alleine fallen 160 m tief ab. Das Gebiet liegt beim Mont Soliat auf 1.200 m bis 1.450 m Seehöhe.

Die Wissenschaftler führen die Entstehung auf Erosionsvorgänge nach der Eiszeit zurück. Der Boden im Kessel ist mit Moränen- und Bergsturzmaterial bedeckt, auf dem Buchen und Tannen wachsen. (Quelle Wikipedia).

Der Creux de Van ist ein sehr beliebtes Wandergebiet. Von mehreren Seiten her ist es gut zugänglich. Von der Ferme du Soliat am oberen Rand des Felskessels ist er schnell erreichbar. Wer ein stärkeres Wandererlebnis haben möchte, der sollte zur Ferme Robert (dort kann man auch im Dormitory übernachten) fahren, von wo aus ein großer Rundweg möglich ist. Von dort aus führt ein gut markierter Wanderweg zuerst hinein in den Kessel Richtung Fontaine Froide, die am Fuß der Felswände liegt und ganzjährig 4°C kaltes Wasser liefert, dann in immer weniger ausgebauter Weise unschwierig hinauf auf die Hochfläche. Atemberaubende Blicke die Felswände hinunter sind da möglich. Nur ein Schritt zuviel würde das Aus von allem bedeuten.

Gegen die Wiesenflächen nach hinten grenzt eine ca. 2 km lange Steinmauer, die "Mauer der Freundschaft" das Gelände ab. Sie wurde vor Jahren von einer internationalen Gruppe errichtet, um einen häßlichen Drahtzaun zu ersetzen.

Wer Glück hat, der begegnet vielleicht auch den dort lebenden Gemsen und sogar Steinböcken, die dort wieder einen Lebensraum haben.

   
Das moderne Dormitory der Ferme Robert
   

 


Panoramaphoto Bernd Kliebhan

Literatur:

   

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