Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Speläologisches im Spindeltal

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Als "idyllischer, geheimnisvoller Ort" wird das Spindeltal auf einer Webseite beschrieben. An anderer Stelle heißt es: "Einsames Spindeltal". "Geheimnisvoll"? Jedenfalls zweigt vom Wellheimer Trockental zwischen Wellheim und Dollnstein nach Westen eine Straße in Richtung Tagmersheim ab, die wohl dimensionert durch das Tal führt, das gelegentlich wohl einem Bach namens "Spindel" durchflossen wird. Der Talgrund ist breit und flach, an den Talflanken wächst Wald, der im oberen Teil die zahlreichen Felsbastionen birgt, in denen inzwischen einige kleine Höhlen gefunden und erfaßt worden sind.

Die namhafteste ist die "Bärensimahöhle", aber gibt schon noch mehr, die "Künstlerhöhle", die "Sanduhrspalte", das "Übelloch" und weitere.


17. März 2002 Auf einer Frühfrühlingstour ins Obere Altmühltal besuchen Willi und ich noch die Bärensimahöhle (ein Mann namens Sima soll dort der Sage nach wie ein Bär gehaust haben) und die Klufthöhle westlich der Bärensimahöhle im Spindeltal. Beide Höhlen sind nur bei stärkstem Lokalinteresse erwähnenswert. Irgend jemand scheint an der Bärensimahöhle noch Interesse zu haben. Im Eingang steckte ein geschnitzter Baumschwamm mit den Initialen FL und ein paar abgebrochene Äste in Felslöchern.

     

27. Dezember 2018 Nach den vielen Jahren, die inzwischen vergangen sind, wollte ich einmal wieder zur Bärensimahöhle. Willi Adelung, bewährter Begleiter seit vielen Jahren, war auch dabei. Wir ließen das Auto am Kirchenparkplatz zurück und machten uns auf den Weg. Auf Landkarten hatten wir ein Höhlenzeichen ausgemacht. Das konnte doch nicht zu schwer sein, die Höhle zu finden. Wir stiegen den Hang hinan bis es nicht mehr weiter nach oben ging. Kein auch noch so kleiner Spalt war auszumachen. Wir folgten dem Hang unterhalb von Felsköpfen, die herausstanden, versetzt auf zwei Höhenlagen. Nichts. Irgendwann gaben wir frustriert auf. Aber das gehört eben zum Höhlensuchen, mal hat man Erfolg, mal nicht. Was eine "gemähte Wiese" gewesen schien, das erwies sich als unüberwindbar widerspenstig.

7. März 2019 Der Mißerfolg bei der Höhlensuche rief nach einer Korrektur. Ich machte mich mit Peter Timer, sicherlich momentan die "Höhlenkoryphäe" für das Altmühltal, und seinem Enkel Philip auf, um zur Höhle aufzusteigen. Vorher zeigte Peter mir noch eine unbekannte Spaltenhöhle auf der anderen Talseite. Es stellte sich heraus, die ganz wo anders war, als Peter sie anfangs gesucht hatte. Wir gingen die Hänge hinauf und hinunter und immer weiter, aber es zeigte sich, daß sie ganz wo anders dann war. Eigentlich ist das ja nicht schlimm, ganz im Gegenteil, denn so wird das Gelände gründlich durchkämmt und vielleicht wird ja auch diese Weise wieder was ganz Neues gefunden.

Zum Bärensimahöhle gibt es zwei mögliche Anstiege: direkt bei dem allmählich immer mehr verfallenden Häuschen an der Straße direkt in die Höhe. Dann geht es ziemlich steil in etwas rutschigem Gelände durch den Wald hinauf, oder man wählt den Waldweg, der hinein in ein Tälchen leitet und von dem dann nach rechts ein weiterer Weg abzweigt. Folgt man dem weiter hinauf, dann kommt eine weitere Abzweigung nach rechts bis zu einer Verflachung mit kleinem Tümple. Doch registriert eine Wildkamera alle verdächtigen Bewegungen. Dann hat man von oben her den Hang erreicht und muß dann halt auf gleicher Höhe queren. Eine kleine Höhlenöffnung ist auszumachen, die in die kleine Höhle neben der Bärensimahöhle führt. Außer daß sie einmal als Wohnstätte eines Taglöhners gedient hat, ist an der Höhle nichts erheblich. Auf allen Vieren hinein in die kleine trockene Felskammer, dann ist man auch schon an der Endwand angestoßen. 

 

 


 

Literatur:

Gropp, Christiof, Queitsch, Martin, Eichneer, Andreas Das Übelloch L 4 bei Altstetten im Übeltal,  in: Ergebnismappe der Höhlenaktion im Kartenblatt 7132 Dollnstein vom 01./02.06.1996, S. 21ff
Schmidt, Manfred Höhlen im Spindeltal,  in: Ergebnismappe der Höhlenaktion im Kartenblatt 7132 Dollnstein vom 01./02.06.1996, S. 18ff.

Links:

https://www.naturpark-altmuehltal.de/sehenswertes/wallfahrtskirche_maria_im_spin-786/

http://www.kraftvolle-orte.de/uebersicht-der-kraftvollen-orte/kirchen/ruinenkirche-im-spindeltal/

https://www.outdooractive.com/de/wanderung/altmuehltal/wellheim-spindeltal-konstein/105597277/

Das Wellheimer Trockental und seine Höhlen

 


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