Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Carl Wilhelm von Gümbel
und die
Höhlen im fränkischen Raum
Hohler Fels bei Happurg
Gümbel und die Höhlen in den bayerischen Alpen
Kurzbiografie:
Einige Daten aus seinem Lebenslauf, die auf Kontakt mit Höhlen im fränkischen Raum hindeuten:
1865
Grabung im Hohlen Fels bei Happurg
(Fund von roh behauenen Feuersteinwerkzeugen, schwach gebrannte
Tonscherben,
Zähne vom Höhlenbären)
1865 Besuch des Preußenlochs, Aufsammeln von Fundstücken (Kohle und Trümmer von Gefäßen)
1891 Ausführliche Beschreibung der Schutzfelsenhöhle am Max-Schultze-Steig
1891
Erscheinen der "Geognostischen Beschreibung des Königreichs Bayern -
Vierte Abtheilung "Geognostische Beschreibung
der Fränkischen Alb
(Frankenjura)"
Die Epoche der Höhlenausgrabungen im Fränkischen Raum, angestoßen nicht zuletzt durch Ausgrabungen in Belgien, Frankreich und England, beginnt laut Schaaf, mit der Grabung von Guembel im Jahr 1865 im Hohlen Fels bei Happurg (Schaaf 34). Außerdem besuchte er den Hang beim Preussenloch im Oberen Wiesenttal, was mit den späteren Forschungen von Pfarrer Engelhardt in den Urwohnungen zusammenhängt.
In der ersten veröffentlichten "Höhlenkarte", der "Höhlenkarte von Bayern", gibt es zwei Abschnitte, die den Raum nördlich der Donau betreffen: das "Fichtelgebirge", wozu er als einzige die "Langenauer Höhlen, SW. von Geroldsgrün" aufführt, und den "Frankenjurs (fränkische Alb). Da geht es von Nr. 2 Hohlerstein bei Schwabthal (O. von Staffelstein) bis 101. Höhlen bei Mauern, NW. von Neuburg.
Ich kenne bislang keine Arbeit, die sich damit auseinandergesetzt hätte, was es mit diesen Höhlen auf sich hat. Es wäre sehr verdienstvoll, wenn dieses Projekt einmal jemand wenigstens anfangen würde. Ich glaube, es lohnt sich - für uns alle.
Bei meinen Untersuchungen über die Höhlen der bayerischen Alpen habe ich es ja ursprünglich nur mit 6 zu tun gehabt, aber wie sich dann gezeigt hat, war es wie bei einem Fettfleck. Je weiter ich vordrang, desto größer wurde er. Ob ich da jemals an ein Ende erreichen werde? Ich glaube es nicht.
Erste Vorstöße bei fränkischen Höhlenforschern/-innen waren (noch) nicht erfolgreich. Aber ist schon so wie es scheint? Und was bleibt? Alles ändert sich....dauernd...schnell oder langsam...
Beispiele für Höhlenregionen auf der HÖHLENKARTE:
Altmühltal
Die Nummern sind zwar nur schlecht zu lesen, aber wenn man die Erläuterung am unteren Rand der Karte lesen kann, dann erschließt sich deren Sinn: 84 Schulerloch, N. von Kelheim 86 Fuchsloch bei Winden, W von Riedenburg |
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Nordwestliche Fränkische Schweiz
12 Höhlungen bei Königsfeld ..... |
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Velburg / Naab / Schwarze Laaber
77 Höhlen bei St. Wolfgang, O. von Velburg 83 Räuberhöhle bei Regensburg |
Literatur:
Büttner, Heinz (1988): Sagen, Legenden und Geschichten aus der Fränkischen Schweiz, Die Fränkische Schweiz - Landschaft und Kultur, Schriftenreihe I des Fr.-Schw.-Vereins, Bd. 5, Palm&Enke, Erlangen 1988
Dechent, Werner (2020): Carl-Wilhelm-von-Gümbel-Höhle - Zweitname: Max-Schultze-Steig-Felsenkammer (I 231), in: Der Fränkische Höhlenspiegel 63-2020, S. 6ff.
Gümbel, C.W. von (1868): Achter Bericht der naturforschenden Versammlung der k. k. Akademie der Wissenschaften, S. 55
Gümbel, Oberbergrath Prof. Dr. (1879): Die natürlichen Höhlen
in Bayern, in: Zeitschrift für Anthropologie und Urgeschichte Bayerns, III.
Band, Heft 1,+ München
Gümbel, C.W. von, Wineberger, L. (1862): VI. Beschreibung
der größeren Tropfstein-Höhle im Staatswalde des Reviers Krottensee,
Forstamtes Vilseck. – Forstl. Mitth., III (3): 52-57, München
Gümbel, C.W. von, übertragen von Renate Illmann (2013):
Bericht über die im Revier Bärenhof Forstamts Vilseck entdeckte größere
Tropfsteinhöhle (untersucht am 12. August 1853), in: Der Fränkische Höhlenspiegel
59, 2013, 22-26
Gümbel, C.W. von (1865): Untersuchungen über die ältesten
Kulturüberreste im nördlichen Bayern in Bezug auf ihre Uebereinstimmung unter
sich und mit dem Pfahlbauten- Gegenständen der Schweiz. – Sitz.-Ber. kgl.
Bayer. Akad. Wiss., math-phys. Cl. , I: 66-103 München
Gümbel, C.W. von (1879): Ueber Bildung von Höhlen in
Bayern, in: Die natürlichen Höhlen in Bayern, Beitr. Anthropol. II: 191:194,
Taf. 14, München
Gümbel, C.W. von (1891): Geognostische Beschreibung des Königreichs Bayern – Vierte Abteilung „Geognostische Beschreibung der Fränkischen Alb (Frankenjura), Kassel, 1891
Häck, Bernhard (2010): Der Regensburger Grünsandstein im
Golf von Regensburg: seine Entstehung und seine Höhlen, in: Karst und Höhle
2008-2010 Höhlen und Karsterscheinungen der Südlichen Frankenalb, München,
210ff.
Kraus, F. (1894): Höhlenkunde – Wege und Zweck der
Erforschung unterirdischer Räume, Wien
Ranke, Prof. Dr. Johannes (1879): Das Zwergloch und Hasenloch bei Pottenstein in Oberfranken, Übersicht über den Stand der anthropologischen Höhlenforschung in Bayern bis zum Jahre 1876, Beiträge zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns, Band 2, 1979, München
Schaaf. Hermann (1988): Zur Geschichte der Höhlenforschung in Franken, Band zur 33. Tagung des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher, Neukirchen 1988, S. 33ff.
Sperling, Thomas (2001): Carl Wilhelm von Gümbel
(1823-1898) Leben und Werk des bedeutendsten Geologen Bayerns, Verlag Dr.
Friedrich Pfeil, München
Links:
https://www.deutsche-biographie.de/sfz69953.html
https://www.zobodat.at/biografien/Guembel_Carl_Wilhelm_von_Mainzer-Naturwiss-Archiv_36_0009-0011.pdf
https://badw.de/fileadmin/nachrufe/SB_math_1899 - Nekrologe.pdf
http://www.angewandte-geologie.geol.uni-erlangen.de/kluftein.htm
http://www.angewandte-geologie.geol.uni-erlangen.de/kluftalt.htm
Historisches aus den Höhlen in Franken
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