Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Die Fingalshöhle bei Obernzenn
Die Fingalshöhle auf der Insel Staffa
An der Straße westlich von Oberzenn, Landkreis Neustadt
a.D. Aisch-Bad Windsheim sieht man ein einsames Schild
"Fingalshöhle", das auf eine Abzweigungsstraße hinweist. Kurze
Zeit danach wieder ein Schild "Fingalshöhle". Zu Fuß geht es von
dort eine Hang kurz hinunter und dann entlang bis zu einer auffallenden
Felswand.
Da befindet man sich schon im ehemaligen Steinbruch, in dem "Roter
Schilfsandsteiu mit Roteisen-Steinknollen und Kieselhölzern" (lt.
Umweltatlas Bayern) einmal abgebaut worden ist. Allerding ist von einer
"Höhle" überhaupt nichts zu sehen, auch nicht die geringste
Überdeckung von irgendwas ist noch auszumachen.
Laut der Information auf der hölzernen Tafel gab es hier aber einmal einen
ca. 30 m langen Stollen, in dem früher Sandstein abgebaut worden war. Wenn
das stimmt, dann wurde radikal damit aufgeräumt. Bezieht sich das Wort
"Fingalshöhle" auf diesen Stollen, dann würde der Name
wenigstens einen gewissen Sinn machen, ansonsten ist das überhaupt nicht
der Fall.
Schon Anfang des 14. Jahrhunderts soll an dieser Stelle erstmals ein Steinbruch bestanden haben, wo man das Material für die Stadtbefestigung von Bad Windsheim gewonnen hat. An den Wänden des Steinbruchs kann man noch heute zahlreiche Inschriften ausmachen und einige Zeichnungen. Sehr gelungen sind die beiden Kanonen aus der Zeit der napoleonischen Okkupation um das Jahr 1806. Danach gibt es auch noch Inschriften der Senckendorffschen Familien.
Heute ist das Gebiet als Boden- und Baudenkmal ausgewiesen.
Literatur:
Dechent, Werner (2008): Es war einmal ... oder "Fingalshöhle", Der fränkische Höhlenspiegel 55-2008, S. 58-59
Links:
> http://zenntal.de/sehenswuerdigkeiten/fingalshoehle/
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