Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Am Maimont / Elsaß - Pfalz


"Du gedenkst der Fußspur, die sich mit Tod füllte.." Nelly Sachs, Fahrt ins Staublose


Mit Maimont wird ein Berggebiet mit zwei Gipfeln bezeichnet, der eine hat 491 m Höhe, der andere 513 m, direkt an der Grenzlinie zwischen Deutschland und Frankreich. Um den Hauptgipfel zieht eine Wallanlage, die in die Keltenzeit datiert worden ist. Die schüsselförmige "Opferschale" in einem Felsen neben dem Gipfel wurde auch schon mit "kultischen Gebräuchen" in Verbindung gebracht, ist aber wohl einfach eine geologische Besonderheit. Traurige Berühmtheit bekam er Berg durch eine Schlacht am 13. Mai 1940, wo die deutsche Wehrmacht die Franzosen auf dem Berg angriffen und in einer viele Stunden dauernden Schlacht, die viele Tote auf beiden Seiten kostete, von dort vertrieben. Davon kündet heute nur noch das sog. "Friedenskreuz" auf einem hervorragenden Felsen, zum vierten Male (2014) schon erneuert.

Es gibt mehrere Anstiegsmöglichkeiten auf den Berg, von Norden von Gebürg oder Schönau her, von Süden vor allem vom Wanderparkplatz am Klingelfelsen aus. Man kann ein schönes Stück bergan fahren und hat nur noch ein horizontales Teilstück bis zu einer Scharte und dann den Gipfelanstieg auf einem guten Pfad vor sich. Wer noch weitere Wanderwünsche hat, der kann etwa noch zur Burgruine Wasigenstein und zum Zigeunerfelsen seine Füße bewegen.

Die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich ist noch gut durch die alten Grenzmarkierungen sichtbar. Sie sind auf einer ganzen Reihe von Felsen tief eingeritzt, mal auf horizontale Sandsteinplatten, mal auf eigenen Grenzsteinen. Sie genau anzuschauen, lohnt sich, denn sie tragen richtig "Spuren der Geschichte". Denn Deutschland und Frankreich sind ja keine jahrhundertealte Bezeichnungen für die Landstriche. Denn da waren früher Fürstentümer, die ihre Wappen und Namen hatten, war mal Elsass und dann mal wieder Frankreich. Die Markierungen sind öfters vom Laub und Geäst zugedeckt und wer sie sehen will, muß sie erst wieder freilegen.

Für den höhlenkundlich Interessierten bietet der Felskamm vom Nebengipfel des Maimont Richtung Westen einige Überraschungen. Immer wieder kommt man an Felsüberhängen und kleinen Höhlen vorbei.

 
     
Klingelfelsen
     
Am Gipfel des Maimont

> Schale

     
Vermutlich ein Unterstand aus dem Krieg
     
 
     
 
     
 
     
 
     
 

 

Auf der Südseite des Maimontgebiets zwischen Schönau und Wengelsbach verbirgt sich im Wald ein ehemaliges Eisenbergwerk. Oberirdisch sind nur noch die alten Abraumhalden im Berghang zu sehen.

 

Literatur:

   

Links:

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