Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
2024 Chinareise
"Die Erwartung, auf einer organisierten Safari- oder Gipfeltour in einem genau festgelegten zeitlichen Rahmen und unter vollständig kontrollierten Bedingungen in Resonanz zu der Natur zu treten, muss geradezu notwendig enttäuscht werden, weil das als Natur konzipierte Gegenüber hier a priori seine Antwortfähigkeit verliert: DerTourengänger begegnet hier nicht einem mit eigener Stimme sprechenden und damit immer auch widersprechenden Unverfügbaren, das nur unter der Bereitschaft zur Selbsttransformation anverwandelt werden kann, sondern er akkumuliert Eindrücke." Rosa, Resonanz 469
17. Oktober bis 6. November / https://www.chinatours.de/reise/cchiso#startDate=2024-10-17
Guilin | |
Kunming | |
Yangtse | |
Shibao | |
Lochsteine in China |
Willst Du Gott zum Lachen bringen, dann mach einen Plan!
(Polnisches Sprichwort) Ähnliches hat man auch schon in anderen Ländern
entsprechend formuliert. Nun, ich hatte einen Plan.
Am Donnerstag, dem 17. Oktober 2024, sollte mich ein Flugzeug der Lufthansa
Richtung Peking tragen. Am Ende wurde wirklich daraus etwas. Tausend
Stolpersteine lagen auf dem Weg, aber es galt, weiterzugehen....Bis zum 6.
November sollte sie dauern, die Reise. Wie lief nun das "Akkumulieren
von Eindrücken"...
17. 10 | Anreise mit dem ICE nach Frankfurt, 15.25 Abflug |
18.10 | Ankunft in Beijing um 08.30 Uhr, Übernachtung im Mercure Hotel |
19.10 | Beijing / Besuch des Kaiserpalastes |
20.10 | Beijing / Besuch des Sommerpalastes |
21.10 | Fahrt nach Xi'an, Übernachtung im Titan Times Hotel |
22.10 | Xi'an, Besuch der "Terrakottaarmee", Titan Times Hotel |
23.10 | Fahrt mit dem Zug nach Yichang, Übernachung auf der Century Glory Cruise/Century Glory auf dem Yangtze |
24.10 | Fahrt mit Century Glory Cruise/Century Glory auf dem Yangtze, Besuch des "Tribe of Three Gorges Scenic Area", Besuch des Yangtse-Kraftwerks und Museum |
25.10 | Fahrt mit Century Glory Cruise/Century Glory auf dem Yangtze, Bootstour in die Wushanschlucht, Besuch des Baldicheng Quatangsxia Scenic Area |
26.10 | Fahrt mit Century Glory Cruise auf dem Yangtze, Besuch der Fengdu Ghost City |
27.10 | Besuch von Chongking, Fahrt nach Lijiang, Übernachtung im Wangfu Hotel |
28.10 | Stadtbesuch, Lijiang, Übernachtung im Wangfu Hotel |
29.10 | Besuch der Shizhongshan Grottoes, Übernachtung in Hotel in Shaxi |
30.10 | Chongsheng Temple, Übernachtung im Holiday Inn in Kunming |
31.10 | Stone Forest Scenic Area bei Kunming |
1.11 | Übernachtung im Yangshuo Secret Garden Hotel in Jiuxian, Guilin |
2.11 | Bambusfloßfahrt im Yulonghe Scenic Area, Übernachtung im Yangshuo Secret Garden Hotel in Jiuxian, Guilin, Besuch der Silver Cave |
3.11 | Übernachtung im Ping An Hotel in Longsheng, Guilin, Besuch der Reisterrassen |
4.11 | Shanghai, Northern Hotel |
5.11 | Shanghai, Northern Hotel |
6.10 | Rückflug von Shanghai nach Frankfurt in 13,5 Stunden, mit ICE zurück nach München |
Die Reise übertraf alle Erwartungen. China ist ein
erstaunliches Land. Mit welchem Land der Erde sollte man es vergleichen. Man
kann das schon tun, aber man wird immer auch auf wichtige Einzigartigkeiten
stoßen. 1,4 Milliarden Menschen leben zur Zeit dort - und die wollen
untergebracht sein. Kein Wunder also, daß es so viele Hochhäuser dort
gibt. Wie die Spargel stehen sie überall im Land und ähneln sich sehr
stark. Schließlich soll es nur 3 große Firmen geben, die sie bauen, und
jeder davon hat halt seine eigene Art und Weise. Vor 40 Jahren war das noch
ganz anders. Da gab es viel Armut, gar Hunger im Land. Dann kam der
Beschluß aus dem Land einen modernen Industrie- und Technologiestaat zu
machen und ihm eine "Zukunft" zu geben, in dem man auf vielen
Bereichen führend im Weltmaßstab zu werden. Symbolträchtige Vorhaben
wurden verwirklicht - man errichtete ein modernes Eisenbahnsystem mit 67.000
km Schnellstrecken und über 200.000 Gesamtnetz. Oft fahren die Züge über
400 km/Std. und so schrumpfen die Distanzen, auch wenn sie 1000 km und mehr
betragen. Moderne mehrspurige Autobahnen durchziehen kreuz und quer das
Land, führen über- und untereinander und in Bögen zueinander. Riesige
Flugplätze wurden bei den Megastädten errichtet, die 30 und mehr Millionen
Einwohner haben. Überall im Land wird großen Wert auf Sauberkeit und
Sicherheit gelegt. Eine Armada von Putzkräften sorgt für Gepflegtheit,
auch auf die Sicherheit wird größten Wert gelegt. Wächter überall,
Überwachungskameras, bildlich gesprochen, an jedem Zaunpfahl. Und man
vergißt auch die menschlichsten Bedürfnisse nicht: Zahllose
"restrooms" machen es leicht, in sauberen und kostenlosen Anlagen
seine Notdurft zu verrichten. Wie armselig sieht es da bei uns in
Deutschland aus!
Das dauernde Überwachtwerden kann auch nervig werden. Selbst in vielen
Sehenswürdigkeiten muß man erst einmal seinen Reisepass vorlegen, der auch
gleich eingescannt wird. X-mal wird das kleine Gepäck durchleuchtet, was
dauernd zu Warteschlagenbildung führt. Kleine Schilder warnen überall vor
Gefahren, und wenn es nur ein Schild an einem Ast ist, daß man sich dort
seinen Kopf anrennen könnte: "Mind your head." Wer erwischt wird,
daß er z.B. im Zug raucht, dem kann es blühen, daß ihm keine Fahrkarten
mehr verkauft werden, weil es ein öffentliches Verstoßregister gibt, in
dem man solche Vergehen staatlich aufzeichnet.
Sehr angenehm überrascht war ich von der chinesischen Küche. Überall gibt es Möglichkeiten, seinen Hunger zu stillen, angefangen von kleinen Garküchen am Straßenrand bis hin zu gepflegten edelsten Restaurants mit einer riesigen Auswahl an Gerichten. Sehr verbreitet ist das Sitzen in Gruppen um runde Tische, auf denen in der Mitte eine große Drehtafel steht. Auf ihr finden die vielen kleinen sehr abwechslungsreisen und in allen Stufen von sanft bis ganz krass scharf gewürzte Gerichte serviert werden. Dazu gibt es meist Wasser, Tee oder auch Bier, zu einem Preis, der im Vergleich zu Deutschland unschlagbar ist - zwischen 10 und 15 Yuan, also um einen bis zwei Euro.
Der Schwerpunkt der Reise lag auf dem allgemeinen Kennenlernen Chinas mit seinen Hauptattraktionen wie die Kaiserstadt in Peking, ein Besuch der Chinesischen Mauer oder der Terrakottaarmee in Xian oder einer Schiffsreise auf dem Jangtse. Naturschönheiten wurden schon aufgesucht, kamen aber nicht häufig vor. Der Steinwald von Kunming und ein Besuch der Umgebung des Li-Flusses in Guilin standen vor allem dafür. Deshalb gibt es hier auch nicht viel über Höhlen zu berichten. Nur an einem einzigen Nachmittag war es mir möglich, mich freizumachen und konnte dann mit dem Taxi zu einer bedeutenden Schauhöhle, der Silver Cave, reisen.
Trotzdem traf ich auch auf andere speläologische Highlights, z.B. im Kaisergarten in Beijing auf einer gut 3 m hohen schlanken Stalagmiten aus einer Höhle! Ähnlicher hoher Wertschätzung wurde auch den Lochsteinen entgegengebracht, die dutzendweise in den musterhaften Gärten zu finden sind. Die Wirtschaft ist zentral in China und es wird alles getan, um Umsatz zu machen. Deshalb muß man die Leute anlocken und das geschieht in verblüffend häufiger Weise in Form einer auf Höhlen verweisenden Eingangsgestaltung in einen Laden. Da hängen immer wieder lange Tropfsteine herum, rauscht ein Wasserfall im Gang und spiegelt sich die ganze künstliche Pracht in kleinen Teichen. Bei uns schwer vorstellbar.
Am Ende blieb mir die Erkenntnis: Weniger hin- und herreisen, mehr schauen.
Eine kleine Bilderreise mit einer unendlichen Vielfalt....
Landschaft | Chinesische Mauer bei Badaling, 80 km nordwestlich von Beijing | |
Nordchina
- gesehen vom Zug zwischen Beijing und X'ian aus |
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Yünnan | ||
Shibaoberge, Yünnan | ||
Yangshuo, Guilin | ||
Reisterrassen von Longsheng
Guilin |
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Stadtlandschaft Chongqing | ||
Lijang, Yünnan
Jade Dragon Snow Mountain |
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Jangtseschlucht | ||
Shaxi, Yünnan | ||
Stadtlandschaft Shanghai | ||
Kultur / Bauten / Technik / | Beijing - Gebäude in der Verbotenen Stadt | |
Alte Holzhäuser in Longsheng, Guilin | ||
Shanghai | ||
Chongqing
Einschienenbahn durch eine Häuserzeile |
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Altstadt von Lijang | ||
Wangu-Pagode oberhalb von Lijang | ||
Shanghai at night | ||
Shanghai Ubahn | ||
Dinge | ||
Yangshuo, Guilin
Secret Garden Resort Altes Kleidungsstück |
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Räucherstäbchen | ||
Shangxi | ||
Kunst/Kunstwerke | X'ian | |
X'ian / Terrakottakrieger | ||
Lochstein / Kunstmuseum Beijing | ||
Fengdu Ghost City | ||
Fengdu Ghost City | ||
Holzschnittkunst in Lijang | ||
Ausschnitt aus einem Vasenbild in Zhujiajiao | ||
Blumen/Blüten/Pflanzen/Bäume/ Tiere |
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Libelle am Li-Fluß
Guilin |
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Schoßhündchen in Longsheng | ||
Katze in Longsheng | ||
Am Shibaoberg | ||
Muster/Strukturen/Formen | X'ian/Terrakottaarmeemuseum | |
Longsheng | ||
Kaputtes Ei | ||
Regen-, Sonnenschirme | ||
Men at Work | Wächter in der Verbotenen Stadt in Beijing | |
Fahrradeinsammler in Beijing | ||
X'ian
Helfer im Restaurant |
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Baidicheng
Sänftenträger, auf Kunden wartend |
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Kapitän auf dem Jangtse-Schiff | ||
Chongquing
Drohnenverkäufer |
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Lastenträger
auf dem Jangtsekiangschiff |
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Zuckerrohrverkäufer in Lijang | ||
Woman at Work | Verkäuferin im Laden in Xian/Terrakottaarmee | |
Busfahrerin in Xian / Terrakottaarmeegelände | ||
Guilin
Bäuerin beim Sieben |
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Sängerin auf dem Yangste-Schiff | ||
Nudelverkäuferin in Lijang | ||
Straßenpflegerin in Lijang | ||
Influencerin in Shanghai | ||
Musikerin in Shanghai | ||
Früchteteeherstellerin in Zhujiahiao | ||
Machine at Work | ||
Menschen | Tai Chi Übende, X'ian | |
Tanzende Frauen in Lijang, Yünnan | ||
Shangxi
Mann mit Schatten und roter Lampe
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Einfach Schönheit am Ende | ||
Literatur:
Rosa, Hartmut (2016): Resonanz - Eine Soziologie der Weltbeziehung, Suhrkamp, Berlin
Schultz, Patricia (2006): 100 places to see before you die, Köneman, Deutsche Ausgabe, Köln
Links:
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