Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Die Tham Chiang Dao im Distrikt Chiang Mai / Thailand
und einige Höhlen in der Umgebung

Tham Pha Plong

Tham Ki Nok.

72 km nördlich von Chiang Mai und 5 km westlich der 107er Straße, die hinauf nach Fang und Tha Tong führt, liegt die Tham Chiang Dao. Sie ist die bekannteste Höhle Nordthailands und es heißt, sie sei schon seit mindestens 1000 Jahren bekannt. Viele Touristen kommen von selber hierher oder werden durch die Busunternehmen dorthin gebracht. An Festtagen kommen auch viele buddhistische Pilger. So ist ein ansehnlicher Komplex an Tempeln und Geschäften hier konzentriert.

Der Höhlenkomplex liegt am Fuße des Doi Chiang Dao, mit 2.195 m Gipfelhöhe der dritthöchste Berg Thailands und besteht aus Kalkgestein. Vor der Höhle kommt der allergrößte Teil des Niederschlags dieses Berges in Form einer Karstquelle wieder zu Tage. Die Höhle liegt gleich dahinter auf 455 m Höhe, aber bislang ist noch keine Verbindung zwischen beiden entdeckt worden. Forschungen in der Gipfelregion haben schon zur Auffindung der Höhle CHD11 in 1.900 m Seehöhe geführt. Somit wäre ein Potential vom rund 1.500 m Höhenunterschied vorhanden, eine schwindelerregende Zahl. Als erforschte und vermessene Gesamtganglänge der Höhle werden heute 5,1 km angegeben. Im Volksmund heißt es, daß es mindestens 10 bis 14 km seien. 2 Höhlenniveaus treten in der Höhle auf, die öfters miteinander verbunden sind.

Gleich hinter dem Eingang befindet sich eine spektakuläre Kulthöhle mit vielen Figuren und anderen Details. Dann verzweigt sich der Weg. Man kann auf dem elektrisch beleucheten Weg bleiben und kann so ein paar hundert Meter tief an weiteren Kultorten vorbeikommen. Der andere Weg führt nach oben und ist zuerst einmal nicht beleuchtet. Wer ein paar Baht extra bezahlt, der bekommt eine Führerin mit einer Petroleumlampe, die einen dann durch diese Teile begleitet. Da heißt es manchmal richtig auf alle Viere gehen und so einige "hands-and-knees-crawls" hinter sich zu bringen. Hier befinden sich auch etliche Stellen, wo Tropfsteine mit farbigen Tüchern umschlungen sind und so zu Kultobjekten geworden sind. Diese Führungen sollen eine wichtige Einkommensquelle für 150 Frauen aus der Umgebung der Höhle sein, die sich so ein wenig was dazu verdienen können.

In der Nähe der Höhle beginnt ein Naturwanderpfad, der in gut 2 Stunden Gehzeit das Gelände über der Höhle durchquert und auf der anderen Bergseite wieder herunterführt. Auf diese Weise erschließt sich einem eine noch sehr urtümliche Landschaft, die ansonsten wegen ihres wilden Charakters praktisch nicht zugänglich wäre. 200 Höhenmeter oberhalb der großen Schauhöhle liegt eine weitere großräumige Höhle, die mal Fledermaushöhle genannt wird oder Tham Ki Nok. Zu ihrem unteren Eingang gelangt man auf einem sehr schmalen Pfad durch die Wand. Durch 4 große Räume, die nach innen zu noch an Dimensionen zunehmen kann man 700 m tief in den Berg. Der Guano liegt bis zu 1,5 m Höhe auf dem Boden und wird von den Einheimischen abgebaut. Ganz innen fanden wir im Februar 2011 einen kleinen Altar mit hinduistischen Figürchen und zwei kleinen toten Kobras!

Literatur:

Links:

http://www.chiangdao.com/chiangdao/cave.htm

http://www.thailine.com/thailand/nordthai/chmai/attrak/cavdao.htm

http://aundcs.blogspot.com/2010/12/chiang-mai-chiang-dao-fang-thaton.html

http://kirjon.com/sacred-sites/chiang_dao_cave.htm

http://www.chiangmainews.com/indepth/details.php?id=811

http://www.chiangdao.org/Doi Chiang Dao.htm

http://www.maleenature.com/index.html

Landschaft und Höhlen in Thailand