Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Die Tham Pha Plong und weitere
Kulthöhlen in der Umgebung Tham Chiang Dao, Distrikt Chiang Mai
/ Thailand
72 km nördlich von Chiang Mai und 5 km westlich der 107er Straße, die hinauf nach Fang und Tha Tong führt, liegt die Tham Chiang Dao, ein großer Besuchermagnet.
Folgt man der Straße am Fuße des Berges kommt man zum Dorf Ban Tham. In seiner Umgebung gibt es gleich mehrere kleine Höhlen, die alle für Meditations- und kultische Zwecke umgestaltet worden sind.
Die bekannteste davon liegt im Wat Tham Pha Plong, am Ende der Fahrstraße. Man muß schon 500 Stufen in die Höhe steigen, um zur Haupthöhle zu kommen. Unterwegs kann man nach rechts auf einigen betonierten Pfaden steigen und in dem ausgehöhlten Konglomeratgestein weitere kleine Hohlräume finden. Einige davon sind richtig für Meditationszwecke mit einem glatten Boden ausgestattet worden, um wohl den Aufenthalt darin erträglicher zu machen. Unter einem Felsschutzdach findet sich die Statue eines sitzenden Buddhas, keine Seltenheit in Thailand.
Die Haupthöhle liegt genau unterhalb der großen Stupa. Es ist eher eine große Felsspalte als ein richtiger Höhlenraum. Ein Schutzdach darüber soll wohl erträgliche Bedingungen auch bei Regenwetter schaffen. Der Boden ist mit einem großen roten Teppich bedeckt. An den Wänden finden sich viele viele Bilder und Photos. Auch eine kleine Bibliothek steckt in den Felsen. Eine Überfülle an Buddhastatuen und wohl eine des verehrten Looang Boo Sim Buddhacaro, der dort mehr als 10 Jahre gelebt und gelehrt hat.
Man kann sich dort auch den Mönchen und Nonnen anschließen und zur Meditation bleiben. Eine Besonderheit gibt es: Lange geschlafen wird dort nicht. Um 3 Uhr früh ist es mit der Nachtruhe vorbei. Eine große Trommel wird da geschlagen, die alle aufwecken soll und noch kilometerweit im Umkreis auch zu hören ist.
Die anderen Höhlen befinden sich im Pak Piang Priest's Camp beim Dorf Tham oder gleich daneben: Tham Pak Piang (90 m lang), Tham Pak Sung (20 m lang), White Buddha Cave. Es ist gut, wenn man mit den kläffenden Hunden gut umzugehen weiß, denn sie greifen einen fast an. Ein freundlicher Mönch, von dem ich auch den Schlüssel zu der versperrten Höhle bekommen hatte, gab mir einen langen Stock und den guten Rat, ihn auch im Notfall rücksichtslos zu benützen, um nicht gebissen zu werden.
Die White Buddha Cave ist offenbar wieder aufgegeben worden. Traurig sieht es da drinnen aus, alles zerfällt und bröselt auseinander. Auch auch sie hat noch was zu bieten: eine Buddhafigur, reliefartig herausgearbeitet aus einer Sinterfigur hoch oben an der Wand.
Literatur:
Munier, Christopher | Sacred Rocks and Buddhist Caves in Thailand, White Lotus Press, Bangkok 1998 |
Dunkley, John R. | The Caves of Thailand. Speleological Research Council Ltd., Sydney 1995 |
Sidisunthorn, Pindar, Gardner, Simon, Smart, dean | Caves of Northern Thailand, Bangkok 2002 |
Ellis, Martin | The Caves of Thailand, Volume 5, The Caves of Chiang Mai, Thailand, 1. Auflage 2010 |
Links:
http://www.chiangdao.com/chiangdao/chiangdaotemples.htm
http://www.openchiangmai.com/chiang_dao_wat_tampapong.php
http://www.khaosanroad.com/thailand_guide/chiang_dao_thailand.htm
http://www.accesstoinsight.org/lib/thai/sim/simplyso.html
Landschaft und Höhlen in Thailand
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