Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Der Erdleutschlupf in Altnußberg

"..und wieder Dunkel, ungeheuer.
im leeren Raum um Welt und ich."                                                               Gottfried Benn, Ein Wort

Als "Erdleutschlupf" wurde von der Ortsbevölkerung dieses vom Menschen angelegte System unterirdischer Gänge bezeichnet. Es liegt in Altnußdorf, das wiederum zwischen Viechtach und Regen liegt.

Der Zugang befindet sich Keller unter einer ehemaligen Scheune. Wer nicht vertraut ist mit den Schrazellöchern, wie sie auch heißen, dem wird das kleine Loch in der Seitenwand des Kellers kaum auffallen, aber das ist der einzige Weg, um hineinzukommen. Sofort heißt es auf alle Viere heruntergehen und so kommt man, wie ein Hund sich fortbewegend, nach 2,5 m schon an die erste Abknickung nach rechts. 5 Meter geht es so weiter, dann kommt der erste enge Durchschlupf, der zum flach auf den Bauchlegen zwingt, will man hindurch. So kommt man in den quer dazu verlaufenden "Hauptgang", der etwa 7 m lang ist. Nach rechts kann man in einer kleine Kammer mit einer Art steinerner Sitzbank. Hier läßt sich gut sitzen und summen. Die Vibration, etwa wenn man ein kräftiges OM tönen läßt, ist stark. Am Ende des kurzen Gangs in der Gegenrichtung ist ein rundes Loch im Boden, ein "Schlupf", durch des sich nach unten zu lassen gilt. Ist man da durch, dann erreicht man die geräumige Schlußkammer. Hier kann man wieder auf einer Steinbank Platz nehmen. Damit ist der Erdstall auch schon wieder zu Ende und es bleibt nur der Weg zurück, der "Wendepunkt" ist erreicht.

		Hauspuren an der Wand der Schlußkammer

Vom 7. bis 8. November 2013 fand die erste Laserscanvermessung eines Erdstalls überhaupt statt. Sie wurde mit modernster Technologie im Rahmen einer Diplomarbeit vorgenommen. Sobald Einzelheiten verfügbar sind, werden sie hier angefügt.

Literatur

Links:

• Erdstallforschung [erdstall.de]

• Dorfwettbewerb Altnussberg Gemeinde Geiersthal | PDF Flipbook

• denkmalliste_merge_276122.pdf

• Erdställe