Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Das Kalkbergwerk von Miltitz, Sachsen


Anläßlich des 37. Höhlenphotographentreffens 2017 in Eschdorf bei Dresden war unser Exkursionsziel das Kalkbergwerk bei Miltitz in Sachsen. 

Es ist von April bis Dezember sonn- und feiertags geöffnet. Es findet dann jeweils eine Führung um 13 30 Uhr statt. Für die Führung werden 80 Minuten veranschlagt. Kosten tut der Spaß für Erwachsene 2017 5 Euros. 

Man nutzt heute die Räume auch für Veranstaltungen, es finden Konzerte statt und ein "Theaterspektakel", bei dem mit Marionetten gearbeitet wird. Man kann die "Pulverkammer" auch für private Zwecke mieten, wobei bis zu 30 Personen reingehen.

Eine ganz besondere Nutzung gibt es auch noch: Bergwerkstauchen. Die es gemacht haben, schwärmen von dieser Tauchmöglichkeit: "Bedingungen fast wie in Florida und Sichtweiten, solange die Lampen mitspielen". 

Voraussetzung für die Anlage des Bergwerks waren die geologischen Verhältnisse. Ursprünglich war hier das "Nossen-Wildruffer Schiefergebirge", ein Teil der großen Faltengebirge aus dem Erdaltertum. Allmählich wurde die Landschaft eingeebnet und es lagerten sich allmählich verschiedene Sedimente ab, im Devon z.B. heller Kalkstein. Im Karbon drang aus dem Erdinnern Magmagestein an die Oberfläche, was dazu führte, das das Gestein in der Umgebung durch die Hitze und den Druck allmählich umgewandelt wurde. Aus dem porösen Kalkstein entstand kristalliner Marmor, aus dem dunklen Tonschiefer wurde Hornblendeschiefer.  

Mit dem Abbau des Kalksteins begann man wohl um 1.400. Eine erste urkundliche Erwähnung taucht 1571 auf. Mit dem Untertageabbau begann man zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Vorräte erschöpfen sich Anfang des 20. Jahrhunderts. 1924 ersäuft das alte Kalkbergwerk. In der Nähe entdeckt man neue Kalksteinvorkommen um den "Wiesenstolln', der heute als "Neues Kalkbergwerk" bezeichnet wird. Im 2. Weltkrieg versuchte die Wehrmacht zwischen 1944 und 1945 eine Benzinfabrik zu errichten. 17 der Häftlinge, die dieses Werk vollbringen sollten, kam dabei ums Leben. Seit 2000 wird das "Alte Kalkbergwerk" als Besucherbergwerk betrieben und von Privatleuten mit viel Idealismus offen gehalten.

Kontaktadresse: Altes Kalkbergwerk Miltizt, Bahngässchen 5, 01665 Klipphausen

 

  Umgebung mit Eingangsgebäude

> Grundriß des "Alten Kalkbergewerks"  

 
     
 

 

< Ein kleines Stück Naturhöhle im großen Bergwerk

 

 

 

 

Literatur:

   

Links:

http://www.kalkbergwerk.de/

http://www.200bar.de/tauchen-deutschland/tauchen_spotinfo.php?id=195

 


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