Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Unterirdische Anlage im Schmalegger Tobel bei Ravensburg


Im Hang des Schmalegger Tobels, einer typischen Eintiefung in der eher flachen Landschaft des "Ländles", befindet sich eine kleine unterirdische Anlage. In Frankreich würde man dazu "souterain" sagen, die deutsche Sprache verfügt über kein eigenes Wort, das zutreffend das beschreiben würde, um was es sich da handelt.

Der Eingang ist nicht unbedingt leicht zu finden, denn er verbirgt sich zwischen zwei dicken Bäumen und ist erst im letzten Moment, wenn man schon unmittelbar davor steht, auszumachen. Eine blasenförmige Kammer im Sandstein öffnet sich dahinter, dann geht es in zwei Richtungen in Krabbelmanier noch ein wenig weiter. Der bequemere Gangteil endet nach 3 Metern an der massiven Felswand, der etwas schmalere knickt nach ca. 5 Metern nach links ab und führt in gleichen Dimensionen noch ein paar Meter Richtung Hangaußenseite, ist aber verschüttet.

Ist dieses Bauwerk, das sicherlich einige Arbeit gemacht hat, um es aus dem Gestein herauszuschürfen, ein Erdstall? Wenn man sich vorstellt, daß der Raum, durch den man heute hereinkommt, einmal geschlossen war und der Kriechgang der heute verschüttet ist, einmal offen, dann würde es schon Sinn machen, nach einer vollkommenen Umkehrung im Geiste der heutigen physischen Verhältnisse, hier ein solches rätselhaftes Gebilde auch hier anzunehmen. Denn wer nähme es sonst "vernünftigerweise" es auf sich, erst niedrige Krabbelgänge zu graben, die in einer wenig niedrigeren Kammer enden? Oder sollte es sich um die Reste einer alten Sandgrube handeln? Macht wenig Sinn, denn die Krabbelgänge sind ja nun wirklich nicht bequem zu durchmessen, haben aber eine sehr klar definierte Gestalt.

Links:


[ Index ] [ Englisch version ] [ Höhlen und Höhlengebiete ] [ Kunst ]
[ HöRePsy ] [ Höhlenschutz ] [ VHM ] [ Veranstaltungen ] [ Links ]