Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Der "Höhlenhügel" in Zell, Mittelfranken, D


Am 1. August 2010 bin ich einmal nach Zell bei Hilpoltstein gefahren. Der eigentliche Grund war der Besuch des Labyrinths dort, das es seit einiger Zeit dort gibt. Beim Rückweg fiel mein Blick auf eine seltsame Form in einiger Entfernung: Da war ein schwarzes rundes Loch zu sehen, das von nach oben ragenden Strahlen umgeben war. Kenner der Kunstszene werden wohl auch sofort auch Niki de Saint Phalle tippen.

Beim Näherkommen zeigte sich da tatsächlich eine rohrförmige Öffnung mit einem steinernen Vorbau und einer Überkrönung. Wer jemals in Sardinien gewesen ist und ein paar ganz ähnliche Strukturen dort gesehen hat, der frägt sich vielleicht auch sofort, was da los ist. Die Archäologen erzählen uns, daß das ehemalige Grabbauten gewesen sind, weil in den Räumen dahinter eben viele "sterbliche" Überreste von Menschen gefunden worden sind, und hier sind das Erlebnisräume in Kindergärten!

Es gibt noch mehr Zugänge - in der horizontalen und der vertikalen. Ein Schnupperkurs im Untergrund, beamtlich abgesichert, sofern das denn überhaupt geht, mindestens versicherungsrechtlich abgedeckt. Ein kleines "Labyrinth" tut sich da dem kriechenden Erwachsenen auf, unbequem, mühsam, verrohrt ist das alles ja, an "Natur" von Ferne erinnernd, mit viel Geld erstellt.

Aber wenn ich daran denke, daß es da Naturhöhlen gibt, die "nichts kosten", wobei das zu diskutieren ist, denn wer trägt denn die "Kosten", die Armen, die Reichen, die Steuerhinter- oder vorderzieher, die Hartz-IV oder sonst etwas Bezieher, die Schnell- oder Langsamfahrer, die Heute- oder in 10.000 Jahren-Fahrer, aber die aus "Naturschutzgründen" einfach für das Betreten für die gesamte Menschheit "verboten" sind - und die sich durch das Rein- und Rausgehen noch so vieler Menschen eigentlich nicht ändern, was soll das alles?

Da wird "gespart" und "verschleudert". Panta rei - alles fließt.

Wer sich mit Erdställen einmal beschäftigt hat, dem kommen vielleicht bei dieser Anlage auch ähnliche Assoziationen. Da gibt es Hunderte von Anlagen im Untergrund unserer Erde. Und keiner kann sich ihre Entstehungsursache wirklich erklären. "Wissenschaftliche Erklärungsversuche" bleiben stecken in ihrer Datensammlung. Über den "Sinn" können sie keine schlüssige Antwort geben. Das liegt schon in ihrem Ansatz.

Warum wurde in diesem Kindergarten in Zell ein Höhlenhügel geschaffen? Darüber könnte man die Architekten und die für den Bau Verantwortlichen befragen. Das ist wohl kein Zufall, daß man das hier gemacht hat. Vielleicht können wir aus den Motiven der "Heutigen" etwas darüber erfahren, was sich die "Gestrigen" mal vielleicht auch mal darüber gedacht haben könnten? Ich weiß es heute nicht, aber vielleicht gibt es da Gedanken, die tief uns etwas anrühren, was da schlummert, aber bislang nie angesprochen worden ist.

 

 

 

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