Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
26. HÖREPSY 2018
- das Jahrestreffen der Interessengemeinschaft "Höhle-Religion-Psyche"/Anthropospeläologie,
diesmal im
Impulshaus Engen, Goethestraße 1, 78234 Engen
vom 25.- 27. Mai 2018
"Im Grunde kommt es allein denen zu, nicht unzufrieden zu sterben, die zufrieden leben." Michel de Montaingne, Essais
Ich staune immmer wieder darüber, was aus so ganz feinen Ideen werden kann und dann, gelegentlich, wenn es klappt, auch tatsächlich wird. Unsere nun schon viele Jahre gepflegte Idee, daß das Phänomen der "Höhle" und das hard fact des "Menschen", wenn sie aufeinander treffen, Dinge, Effekte, Handlungen, Ereignisse, Träume und Ideen produzieren, die es wert sind, daß man später darüber wieder reflektiert, hat sich wieder einmal als recht fruchtbar gezeigt. "The ups and downs of life", die gab und gibt es auch bei uns. Wir waren schon einmal mehr und auch schon weniger. Egal, das ist Vergangenheit und wir leben jetzt.
Letzes Jahr war nichts gewesen, diesmal kümmerte sich Willi Adelung um die Organisation. Der Hegau rückte in den Fokus. Willi, Doris, seine Frau, und ich fuhren für einen Tag hin, trafen einen alten Bekannten von Doris, durchsuchten die Region nach brauchbaren Veranstaltungsorten, fanden zumindest Brauchbares, aber am Ende kam leider nichts dabei heraus. Und dann ein Hinweis des "alten Bekannten" auf das Impulshaus in Engen. Willi probierte einen Kontakt, die Zusage war zuerst erst vage, aber dann bekamen wir sie.
Und damit war ein Volltreffer gelandet. Wir hätten keinen besseren Platz für unser Treffen in diesem Raum finden können! Danke für die Organisation, die dahinter steht und für alle Menschen, die für sie arbeiten! Was für ein "Geist" da herrscht, das sahen wir allein daran, daß wir für die Überlassung des Raums nichts extra zu bezahlen hatten. Alle anderen Etablissements wollen von uns 100 Euro und mehr dafür. Kein Wunder, daß man sich da vor allem wie eine Melkkuh vorkommt.
Willi hatte auch gutes Wetter bestellt und bekommen. Als wir, das waren Alfred, Otto und ich, am Freitagnachmittag nach einer erträglich langen Anreise ohne große Bodenseestaus den Hang oberhalb von Engen hinaufrollten und auch noch einen Parkplatz beim Impulshaus fanden, da freuten wir uns einfach auf das, was kommen sollte. Ein offener Platz im Schatten großer Sonnenschirme, runde Tischchen, Gartenstühle, ein perfekter Platz, um anzukommen. Und es wurden immer mehr. Willi und sein Team hatten schon eine kleine Höhlentour im Wutachgebiet hinter sich, wovon wir natürlich auch gleich etwas mitbekamen, weil natürlich die Bilder von der Tour auf dem Smartphone waren und hergezeigt werden konnten. Reinald,des HÖREPSY-Urgestein, war schon vor uns angereist, zusammen mit Markus, umweltfreundlich mit der Bahn! Der Kreis wurde immer größer, alle kamen, am Ende waren wir 13 Personen. Die Hauswirtin begrüßte uns persönlich, stellte kurz das Haus und seine durchaus zuhörenswerte Geschichte vor, und lud uns dann ein, zum Buffet für Abendessen hereinzukommen. Das ließen wir uns natürlich nicht dreimal sagen. Geschmackvoll und eine große Auswahl bietend war das Essen, von der Gemüsesuppe für Veganer bis zu kleinen Käseköstlichkeiten.
Außer uns waren noch zwei Gruppen im Haus, wovon sich eine der Meditation, die andere scheinbar der Massage widmete. Jedenfalls ging es immer ruhig und gesittet zu.
Damit eine Einrichtung für uns geeignet ist, hat sie am besten einen Beamer und geeignete Lautsprecher. Der Beamer war schon da, der Lautsprecher folgte. Und es war jemand da, der sich auskannte und alles in Gang brachte. Er wußte dann auch, wo der Mehrfachstecker war. An so einfachen Dingen könnte heute die größte Schau scheitern.
Wir bekamen am Freitagabend noch Besuch. Alte Kontakte wurden vorher wieder reanimiert. Die HÖPHOs, die Treffen aller an Höhlenphotographie interessierten Personen, waren daran "schuld". Damals, um 2005, waren viele der Höhlenforscher aus dem Hegau bzw. der Höhlenforschungsgruppe Aachtopf mit dabei, bei den Spötzls auf deren Hof. Mit dem zeitlichen Abstand wächst diesen Wochenenden bald ein Goldrand hinzu. Das Besucherkonto wuchs von 13 auf 18, und der Damenanteil von 3 auf 5, die der Teilnehmer mit Rollstuhl von 1 auf 2! Es wurde ein sehr gelungener Abend.
Zuerst hatten wir einen echten Pflichtteil zu absolvieren. Denn Dieter Hein, der viele Jahre hindurch jedesmal bei HÖREPSY dabei gewesen ist und bei unseren Treffen durch eigene, höchst originelle Vorträge auch Akzente gesetzt hat, ist nicht mehr unter uns. Willi und ich hatten einen kleinen Gedenkbeitrag vorbereitet und zeigten ihn dann auch. Hier ist einer nicht mehr physisch bei uns, der aber, pathetisch gesagt, noch immer in unseren Herzen und Hirnen "weiterlebt", und zwar mit einem tief empfundenen "like-Button". um es in heutigem Jargon zu sagen. Seine große Leidenschaft war die Oper und er fand immer neue Verbindungen zu unserem Generalthema. Er grub richtige Preziosen aus, von denen niemand mehr eine Ahnung hatte, z.B. die Untersbergoper. Handschriftlich, und zwar sehr leserlich, bereitete er sein Manuskript vor und gab es zum Abdruck im Tagungsband zeitgerecht weiter. Wir fragten ihm immer wieder, was denn sein "Geheimnis" sei, daß man so alt werden würde und noch so fit war. Er lebte es uns einfach vor.
Dieter in der St.-Wolfgangs-Höhle bei Velburg
Vorhang. Neues Thema: Der Aachtopf. Ich finde es immer ganz gut, wenn wir in ein neues Gebiet mit unseren HÖREPSYs ziehen, daß man etwas mehr über die Region erfährt. Und wenn das ein Gebietskenner macht, dann kommt dabei am meisten heraus. In diesem Fall hatten wir Glück. Alte Kontakte spielten da eine große Rolle. Lothar Dietrich, derzeitiger Vorstand der "Freunde der Aachhöhle" hielt einen ausführlichen und gut illustrierten Vortrag über das Gesamtsystem der Aachhöhlel incl. der Donauversinkung. Rudi Martin war auch dabei, der ja bei den großen Entdeckungen eine bedeutende Rolle gespielt hat und aus erster Hand erzählen konnte, wie es sich anfühlt, wenn man Neuland vor der Nase hat.
Den Abend schloß ein Filmbeitrag von Martin Heller ab. 1997 drehte ein Schweizer Filmteam einen Beitrag über die Forschung im Sieben Hengste Gebiet in der Schweiz im Allgemeinen und über die Arbeit von Martin, der graphischen Darstellung unterirdischer Hohlräume mit Hilfe von Computergrafik, im Besonderen. Da konnten wir bequem vom Stuhl aus der bekannten Tortur zuschauen, der sich andere freiwillig aussetzten: Abseilen in tiefe Schächte, endlose Canyonverfolgungen, Schlufstrecken, wo kaum ein Abstand zwischen oben und unten ist und sich trotzdem ein Menschlein durchzwängt, dann auch noch mit Wasser teilweise gefüllt. Wie wir von Martin später hörten, war das meiste "echt", nur die Höhlenbiwakszenen waren getürkt: Man drehte sie draußen im Freien in felsiger Umgebung! Die Zeiger der Uhr rückten auf Mitternacht zu, der letzte machte das Licht aus. Dann war "Ruhe im Schacht".
Der nächste Morgen begann mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffett. Wir setzten uns um die großen Tische und schon setzte wieder der "talk" ein. Oft ging es gar nicht um "Höhlen", sondern um ganz anderes, die Bienen, die Krankheiten... Um 10 Uhr hatten wir einen Termin: Nach einem Anruf bei der Stadtverwaltung Engen hatte ich einen Besuch der Gnirshöhle im Brudertal ausgemacht. Wir ließen die Autos auf dem großen Parkplatz neben der Autobahn stehen, wanderten unter ihr hindurch und marschierten dann dem schönen Tal entlang bis zur Petershöhle. Dort wartete schon unsere routinierte und höchst kompetente Führerin auf uns. Ein paar Meter weiter, den Hang etwas hinauf, schon konnten wir auf kleinen Sitzbänkchen im Kreis gut den Ausführungen der Frau folgen - in herrlicher Kulisse, die auch den weithin sichtbaren Eingang der Petershöhle umfaßte. Mit Hilfe der Schilderungen entstand ein verständliches Bild der Landschaft und der Geschichte dieses Fleckchen Erde. Inzwischen weiß man ja schon einiges durch die Ausgrabungen der Archäologen. So war die Besiedlung der beiden bekannten Höhlen vollkommen unterschiedlich, obwohl sie vielleicht 100 m auseinander liegen. Dann war es soweit, wir brachen zur verschlossenen Höhle auf. Einer von uns war ja mit dem Rollstuhl da. Den verließ er für den Zeitraum der Höhlentour, kettete das Gefährt an eine Stange und kam mit. Wo es nötig war, da wurde ihm geholfen, aber ansonsten schaffte er tatsächlich diese Höhlentour alleine. Hinterher war er sicherlich froh, sich dieses Hilfsmittels normalerweise bedienen zu können.
Die Gnirshöhle ist nicht groß. Der Gang verzweigt sich kurz nach dem Eingang in zwei Äste. Einer führt nach rechts bis zu einem Schacht. Dort erleichtert eine Eisenleiter den Abstieg. Dann kommt gleich wieder ein Eisengitter, das für uns aufgesperrt wurde. Man kommt in einen niederen Saal voller Kristalle an der Decke. Danach geht es noch niedriger weiter, aber dieser Teil ist in der Normalführung nicht enthalten. Wir kletterten wieder mittels Leiter hinauf und stiegen in den anderen Gang. Dort war ein dickes Handseil an der Wand, das den kurzen Abstieg erleicherte. Auch da folgt gleich wieder ein Gitter, das wieder aufgeschlossen wurde. Ein Endraum ist dort, in dem zuletzt ausgegraben worden ist. Es würde noch weitergehen, aber anscheinend gibt für die Archäologen woanders wichtigere Ziele. Es wurde die These formuliert, daß man sich hier in einem sehr frühen Ast der Aachquellhöhle befinden würde, so daß anzunehmen ist, wenn man die Füllung aus dem Höhlengang herausholen würde, dann könnten noch bedeutende weitere Räume gefunden werden. Vielleicht.. Wir verließen die sogar elektrisch beleuchtete Höhle, manche tauschten den weißen Plastikhelm wieder gegen einen Strohhut oder eine Kappe.
Zurück ging es. Palavert wurde überall, auch ausführlich im Eingangsportal der Petershöhle. Es heißt, daß ihr momentanes "Ende" gar kein Ende ist. Man hat sich da schon einmal durchgegraben gehabt, eine Halle gefunden, aber der Zugang wurde später wieder verfüllt. So etwas zwickt natürlich einen richtigen Höhlenforscher, aber die "Behörden" hätten momentan noch etwas dagegen. Was hatten wir da einmal für großartige Zeiten, wo man seinen Impulsen auch Taten folgen lassen konnte. Da wurde noch etwas Neues durch Handeln gefunden in der eigenen Lebenszeit, statt sie mit dem Ausfüllen von Anträgen zu verbringen, die dann ohnehin einfach liegenbleiben oder nur vage begründet abgelehnt werden.
Es wurde Mittag. Der Vorschlag tauchte auf, zum Aachtopf zu fahren und dort eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen. Mit Gebietskennern unterwegs zu sein, das zahlte sich auch hier aus. Niemand würde erwarten, daß der Haufen großer grober Steine am Rande des Parkplatzes und die Metallplatte daneben etwas mit "Höhle" zu tun hat, und doch ist das so. Bei Bauarbeiten für ein neues Verkehrsschild stießen die Arbeiter der Gemeinde auf einmal auf eine Erdöffnung, die sich nach Untersuchung der Höhlenforscher als verstopftes Höhlensystem entpuppte, in dem noch länger gegraben werden wird, die Blätterteighöhle. Wir umkreisten den Quelltopf und bekamen eine sehr kundige Führung durch Jörn. Das schöne Gartencafe war der ideale Ort für uns, Hunger und Durst im Schatten der alten Bäume zu vertreiben.
Zum Schluß ging es nach Immendingen, wo wir die Donauversinkung aufsuchten. Auf dem Weg dorthin liegen auch Felsspalten, aus denen es kräftig zieht. Der kalte Wind ist schon an den Beinen spürbar, wenn man sich nähert. Streckt man auch die Hand in die Öffnung, dann wird klar, da ist was dahinter! Ob es auch etwas größeres ist? Und wie groß sind überhaupt die Hohlräume hinter den Schluckstellen der Donau? Gurgelnd verschwindet es in Schlucklöchern, aber es war ein zu reichliches Wasserangebot momentan, daß alles in der Erde verschwunden wäre und wir nur noch einen trocken Flußlauf vor uns gehabt hätten. An über 150 Tagen im Jahr ist das inzwischen der Fall. Die Gruppe spaltete sich. Einige blieben bei den Schlucklöchern, die anderen marschierten vorwärts und drehten erst an einer Stelle um, wo seit ein paar Jahren große Trittsteine eine Querung der jungen Donau trockenen Fußes ermöglichen. Ich war bei dieser Gruppe und kehrte auf einem gut benutzten Fahrweg inmitten der blühenden Wiesen zurück zum Parkplatz. Hier ist man nicht mehr alleine, sondern teilt das Gebiet mit vielen anderen. Eine große Fahrstraße ist gleich nebenan, und links und rechts an den Talhängen befinden sich zwei Bahnlinien. Trotzdem, der Spaziergang paßte gut zu unserm Treffen, das einfach viel im Freien stattfand und wenig "in der Halle".
Für 18.30 Uhr war das Abendessen vorgesehen und es stand pünktlich auf dem Büffettisch im Impulshaus bereit. Anschließend war noch Zeit für das Abendprogramm. Ich begann mit einem klassischen Vortrag: "Kaiser im Berg". Das Thema hätte sehr gut zu unserem Treffen auf der Ehrentrudisalm bei Salzburg gepaßt, wo wir direkt vor uns den Untersberg hatten. Aber damals wußte ich noch wenig über dieses Thema. Es ist ja sehr reich an Details, führt in die Historie, in die Welt der Sagen, der Kunst, der Literatur und sogar der Musik: die Peer-Gynt-Suite von Edvard Grieg war auch zu hören. Willi Adelung machte weiter und führte uns seine Meditationen zum Thema: "Die Bekleidung des Höhlenforschers" vor. Das war recht eigenwillig, aber gerade dafür ist hier natürlich immer Raum. Peter Walcher schloß den Reigen und zeigte uns Photos von seiner letzten Reise nach Australien. Da kam er auch in Coober Pedy vorbei, der weitgehend unterirdisch angelegten Opalfundstätte und Siedlung. Nah an unserem Grundthema war die Vorstellung der drei unterirdischen Kirchen, die man inzwischen angelegt hat. Ein kleines Nachspiel lieferte ich noch: Bilder aus der künstlichen Höhlenkirche von Raron im Wallis, untermalt von Klängen Mozarts.
Die Anstrengungen des Tages forderten ihren Tribut. Die Menge der Besucher in dem ausschließlich uns zur Verfügung stehenden Raum dünnte sich immer mehr aus. Gegen Mitternacht machte der Letzte das Licht aus.
Was wir am Sonntagmorgen noch unternehmen
wollten, das war anfangs noch gar nicht klar. Dann war auf einmal von einer
Wanderung auf den Neuheven die Rede, dem höchsten der Hegauvulkane. Und da
sollte es sogar eine Höhle geben! Da gab es kein Halten mehr. Die Karawane der
Bleckkarossen schob sich höher und höher bis zum äußersten Punkt, der auf 4
Rädern für uns erreichbar war. "Besser schlecht gefahren, als gut
gegangen." Das galt hier zwar nicht, aber im Unterbewußtsein ist der Satz
schon abgespeichert.
Auf einem markierten und wohl viel benutzten Wanderweg ging es bergan, wobei
wieder einmal das 10-kleine-Negerlein-Prinzip angewendet wurde. Je weiter wir
voranschritten, desto weniger Personen umfaßte die Kerngruppe. Der wachsende
Rest verbrachte die Zeit dann wartend im Wald. Es ging hinauf bis auf den höchsten
Punkt in der Burgruine, deren Spitze auf einer Wendeltreppe leicht erreichbar
war. Oben hat man einen sagenhaften Fernblick, meistens. Wir sahen ins
Brudertal, die Umgebung des Aachtopfs, das Donautal war irgendwo zu erahnen. Auf
den Tafeln waren auch ferne Ziel genannt: Paris, Frankfurt, der Mont Blanc, der
Eiger. Der Blick dorthin ist allerdings heutzutage, 2018, getrübt. Die Bäume
wachsen inzwischen schon so hoch, daß man dort nur Blattwerk sieht. Man sollte
wieder zur Säge greifen!
Beim Abstieg wollten wir auch noch die Höhle sehen, bzw. das, was einem
Normalsterblichen heute zugänglich ist. Irgendwie ist es kaum zu glauben, daß
es an einem Vulkanrest Gips gibt. Aber es ist so und darin befindet sich die
abgegitterte Höhle. Hinweise darauf gibt es nirgends. Man muß sich schon mit
viel Intuition aufmachen und am Hang herumstreichen. Wir haben das geschafft!
Viel sieht man aber nicht, und viel gibt es wohl auch nicht zu sehen. Gips ist ja ein
Gestein, das leicht löslich ist und meist keine lange Lebensdauer hat. Der
horizontale Eingangsschlitz ist mit viel kleinem Gesteinsmaterial schon wieder ziemlich
angefüllt, so daß man erst einmal viel wegräumen müßte, um überhaupt in
den Hohlraum dahinter zu kommen. Außerdem ist viel Laub hineingeweht worden.
Das ist wohl ein Markenzeichen unserer Zeit in Bezug auf Höhlen: Wo eine Höhle
ist, da wird sie verschlossen. Warum eigentlich? Naturschutz? Wir Menschen
(genauer müßte man sagen, der sehr kleine "administrative Teil" davon),
die ja auch nur ein Teil der Natur sind, maßen uns an, darüber zu verfügen,
wer da rein darf und wer nicht. Damit wird auch der größte Teil der Tierwelt
ausgeschlossen, der in Frage käme, aber der hat ja kein "Stimmrecht".
Für wen wird da eigentlich "geschützt"? In Diskussionen höre ich da
immer wieder, für die "Nachwelt". Gibt es die überhaupt? Sind wir
nicht auf dem besten Weg, alle Zukunft für die Menschheit zu vernichten?
Klimakatastrophe, Atomkrieg - dann hätten wir Menschen auf einmal wieder viel
irdischere Probleme als den ungeschützten Zustand eines kleinen Gipsloches an
Rande eines ehemaligen Vulkans.
Der Weg zurück zum Auto wurde für die kleine "Gipslochgruppe" noch zu einer kleinen Abenteuerreise. Wir wußten ja nicht wirklich, wo wir waren. Da gab es die, die Sicherheit bevorzugt hätten und einfach den Weg zurücklaufen wollten, und da gab es die, die einfach weiter hinab den Berg strebten. Da das mehr waren, wirkte der Sog. Als wir aus dem Wald heraus waren, tat sich eine große Wiese auf, alles sah ziemlich ähnlich aus, und klar, wo wir hin mußten, war nichts. Wir wähnten uns noch zu hoch und merkten erst, nachdem wir einem guten Fahrweg längere Zeit gefolgt waren, daß es nun erst wieder kräftig nach oben gehen würde. Es kam so. Jedenfalls waren am Ende alle wieder, teils erschöpft, teils ziemlich ausgeruht, zusammen.
Der Schlußakt fand in Engen statt, in einer Pizzeria. Da so viele Gäste draußen waren, verlegte man uns in die stilvoll/stillosen Innenräume mit Kristallüstern. Das Essen war prima, professionell serviert, und alle konnten am Ende zufrieden hinausspazieren. Großer Abschied. Dann atomisierte sich wieder alles.
Am Sonntagmorgen brachte ich kurz das Thema auf, wie es mit den HÖREPSYs denn weitergehen solle. Ob und wie. Erst einmal große Stille. Dann meldete sich Martin und fragte, ob ich das nicht nur rhetorisch gemeint hätte. Es geht weiter. Martin stellt sich für die Organisation nächstes Mal zur Verfügung. Geplant ist der Raum des Südschwarzwalds, von wo wir einen Ausflug in die Nordschweiz zum Karstwanderweg unternehmen könnten. Wieder würde sich für uns ein neuer Raum erschließen. Es wäre prima, wenn wieder viele Teilnehmer dabei wären - und es wäre prima, wenn noch mehr Produzenten von Beiträgen dazu kämen, nicht nur die meisten konsumieren.
Willi Adelung ist hier noch einmal zu danken, der diesmal die Hauptlast der Organisation getragen hat, und auch Doris, seiner Frau, die im Hintergrund vieles bewirkt hat. Wie so oft: Hinter dem erfolgreichen Mann steht eine tüchtige Frau.
Samstagmorgen -
auf dem Weg zur Petershöhle |
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< unsere Führerin steckt gerade hinter dem Bild
> Am Eingang der Gnirshöhle |
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Gnirshöhle | ||
Hut gegen Helm getauscht
Gespräch in der Petershöhle |
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<Im Eingang der Petershöhle
> Auf der Brücke über dem Aachtop |
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Morgendlich unscharfe Aufnahme des größten Teils der Gruppe | ||
Am Neuhewen | ||
Auf dem Gipfel - eine alte Burg und 6 Teilnehmer des HÖREPSYs | ||
Rundum Landschaft..... | ||
Auch dort gab es eine Höhle - typischerweise verschlossen! |
Vor der Veranstaltung:
Petershöhle
"Und nun ihr alle, die ihr jung seid, auf die wir hoffend sehen, hinaus in die Sonne, in's Freie, in die Weite, in die Gefahren - in der Badewanne lernt man nicht zu schwimmen." Heinrich Zille (1858-1929)
Text vor der Veranstaltung:
Es geht weiter. Nach der bewährten Methode, jedes Treffen von jeweils von jemand anderem organisieren zu lassen, ist diesmal wieder Willi Adelung ist an der Reihe. Er hat vorgeschlagen, diesmal in die Region westlich des Bodensees einmal zu gehen. Dort liegt der Hegau und das Karstgebiet um Schaffhausen ist auch nicht weit.
Nach langer Suche ist endlich ein Ort gefunden. Es ist das Impulshaus Engen in Engen.
Wegen des begrenzten Platzangebots ist eine baldige Anmeldung erforderlich. Bitte meldet Euch möglichst bald bei Willi Adelung adelung.wilhelm@t-online.de / Telefon 08315/207526 oder 016097319613
Einige Vortragsthemen gibt es schon, hoffentlich werden weitere noch folgen:
- Die Höhle in der Encyclopédie
- Adalbert Stifter - was in seinen Werken über "Höhlen" steht
- Höhlenkirchen in Südwestrussland
- Dieter Hein zum Gedenken
- Coby Peddy / Unterirdisches aus Australien
Angefragt ist ein Vortrag über die nahe Aachquelle, den Lothar Dietrich halten wird.
Für den Samstag um 10 Uhr ist ein Besuch der Gnirshöhle angemeldet. 9 Personen können mitkommen.
Beginn soll Freitag gegen 18 Uhr sein.
Links:
Die Aachquelle und die Höhle dahinter
Höhlen und Landschaft im Oberen Donautal
Höhle-Religion-Psyche / ein kurzer historischer Abriß
https://www.in-australien.com/coober-pedy_1016479
http://www.taucher.aachhoehle.de/extern/de/Wochenende_28.11.2003.pdf
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