Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Rappenloch, Vorarlberg, A


Was ist da schief gegangen? In der sogenannten "Bildung" unserer heutigen "Menschheit"? So einen Satz zu formulieren, das vollkommen daneben, denn es gibt natürlich die "Menschheit" auch gar nicht. Aber warum steht im Internet denn folgender Satz: "Die Erschließung der Klammen, Steilhänge und Schluchten ist ungemein schwierig. Für die Nutzung durch den Menschen hatten sie wenig Wert. Deshalb blieb eine naturnahe Erholungslandschaft erhalten, die zum guten Teil aus dem Vegetationstypr des Schluchtenwaldes besteht: In diesen schattigen, feuchten Gebieten stocken abwechslungsreiche Nadelwälder (nur auf Sonnenseite mit Buchen durchmischt), in denen die sonst so seltene Eibe noch häufig ist. Als typische Art des Schluchtenwaldes wächst hier auch die eigenartige Hirschzunge, der einzige geschützte Farn der Alpen".
Wieso heißt es hier: "Für die Nutzung durch den Menschen hatten sie nur wenig Wert"? Das Schlüsselwort ist "Wert" - und es wird nicht wirklich ausgesprochen. Das heißt heute "Geld" bzw. "EURO". Auch hier zeigt sich die ungeheure Schieflage unseres fragwürdigen gegenwärtigen Wirtschaftssystems, des Kapitalismus. Wie es schon in dem allseits bekannten Indianerspruch heißt, fängt das Umdenken wohl erst an, wenn man einsehen muß, daß man "Geld" nicht essen könne. Davon wird keiner satt.

Wer Werte die "Schönheit" und "Natur" für auch sehr wichtig hält, der wird anderes in den Blick bekommen als teure Restaurants und schnelle Autos. In der Rappenlochklamm wäre er da gut aufgehoben. Und, manchmal kaum zu glauben, ihr Betreten kostet noch nicht einmal was! Das ist in unserer dominierend aufs Geldabnehmen ausgerichteten Zeit ein echtes "Asset", eine sehr zu schätzende Eigenschaft. Hoffentlich bleibts so!

Man fährt von Dornbirn aus in das Tal der Dornbirner Ache. Die hat sich im Verlaufe der Erdgeschichte tief in die stark aufgefalteten Kalk- und Mergelschichten eingeschnitten und das Ergebnis können wir Menschen heute auf sicher gebautem Pfad besuchen. Es gibt drei Hauptattraktionen: die viel besuchte Rappenlochschlucht, etwas weiter oberhalb das Alploch, eine weitere Schlucht, und wer sich ganz weit hinaufmüht, der gelangt dann auch noch zur "Kirche", einem 250 m langen, heute längst trockengefallenen Klammabschnitt hoch oben über der heutigen Schluchtsohle.

Der Rappenlochteil
Der Alplochteil
   
Das Kircherl
 
< eine große Naturbrücke überspannt
die Klamm
   

Literatur

   

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