Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Höhlen zwischen Aufseß und Doos
Fränkische Schweiz
1983 Fuchsloch
Landschaft und Höhlen im Aufseßtal
Es gibt eine Reihe von Höhlen direkt im Aufseßtal und in den kleinen Seitentälern. In der "Tour 4 Höhlen im Aufseßtal" in ihrem Buch für die Höhlen der Fränkischen Schweiz haben Stefan und Angelika Lang eine schöne Wanderroute beschrieben, die an an vielen davon vorbeiführt. Nicht alle sind unbedngt leicht zu finden, so daß es durchaus sein kann, daß einige Zeit in eine zeitaufwendige und anstrengende Suche investieren muß, oder einfach an einem anderen Tag mal wiederkommt und es noch einmal versucht.
Mir ging es am 5. August 2005 auch so. Von Draisendorf aus wollte ich die Höhle beim Lindenbrunnen zum Beispiel finden. Ich wußte nur grob die Richtung und kam an eine Wegabzweigung. Links oder rechts? Ich entschied mich an der Bifurkation für links, den bequemen Fahrweg und lag falsch! Es ging aufwärts, dann immer mehr in ein Nebental, immer weiter weg von dem Ort, wo ich eingentlich die Höhle vermutete. Ich bog ab, kam auf eine frisch gemähte Wiese, er verlassener Traktor stand da, kein Fahrer, den ich fragen hätte können war da, ein Verlassen der Wiese war nicht möglich, weil überall hohe, dichte Hecken die Grasfläche begrenzten. Nirgendwo war ein Durchkommen. Ich kam immer weiter westwärts, aber es halb nichts. Dann zeigte sich da doch ein dorniger Durchlaß, ich achtete nicht auf meine Beine in der kurzen Hose, rampfte mich eine Etage höher, kam auf die nächste Wiese. Ein ganz ähnliches Spiel auch hier, Buschrand, ein immer mehr verwildernder Wald danach, auf der anderen Seite wieder scharfe Dornen auf nackter Haut und beißende Brennesseln. Noch eine Wiese. Der nächste Waldrand, aber ich hatte mich wieder zum Aufseßtalrand vorgearbeitet. Kleine Felspartien auf einmal unter mir, ob es da, unter dem nur schlecht einsehbaren Felsdacherl nicht eine kleine Höhle gab? Ich schaute hin, nichts, noch ein Felsdacherl, wieder nichts, dann eine große schwarze Öffnung. Ich konnte durchschauen bis zum anderen Ende. Aha. Ich hatte die Höhle gefunden, und alleine war ich auch nicht. Stimmen drangen zu mir herauf. Eine kleine Kletterstufe, dann war ich in der kurzen, weiträumigen Durchgangshöhle. Zwei junge Männer hielten sich drinnen auf, einer lag im Schlafsack, beide aßen, unterhielten sich. Wir grüßten uns, ich machte ein paar Fotos, wobei die Sonne ganz spannend durch einen Eingang hereinblinzelte. Jemand hatte eine große Inschrift an die Wand gepinselt "POKER...." irgendwas. Sie offenbar bekannt und beliebt bei Leuten, die auch heute noch einen Sinn für Romantik haben und eng am Puls von "Mutter Natur" sein wollen. Mit der guten Kinderstube ist es leider bei vielen heute nicht mehr weit her. Ob im Klassenzimmer an der Schule, wo schon die "Kleinen" ihren Dreck heute einfach liegen lassen, ob am Straßenrand, wo viele "Erwachsenen" heute gerne ihr Allerheiligstes, ihren "Wagen", entsorgen, in dem sie die Abfälle einfach aus dem Autofenster schmeißen, da ist es nichts anders. Nach dem Festl wird alles einfach liegengelassen und abgedampft. Jemand hat das veranlaßt, auf einer großen Steinplatte über dem Eingang, verärgert dazu Stellung zu nehmen.
Im Hochstahler Tal, nördlich von Draisendorf nach Osten führend, kennt man mehrere Höhlen. Die bekannteste ist die Rauhensteiner Höhle, die schon 1731 von Johann Sebastian Stedler erstmals beschrieben worden ist. Josef Hellers Ausführungen aus dem Jahre 1829 beginnen so: "Man trifft auf eine 30 Schuh weite Öffnung,..Man muß sich 40 Schuh tief hinablassen, ober wie es gewöhnlich geschieht, mittels einer Leiter hinabsteigen. Dann betritt man einen etwas geräumigen Platz..." Inzwischen ist das Betreten der Höhle verboten und kaum jemand betritt mehr diese Naturräume.
Weitere Höhlen: Polsterhöhle, Pulverloch, Schloßparkhöhlen, Teufelsbrunnen......
Fuchsloch 1983 | ||
Fuchsloch 2021 | ||
Polsterhöhle | ||
Die "Kuppel" | ||
1816
Stich von v. Brandenstein Rauhenberger Höhle |
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Votanshöhle | ||
Höhle beim Lindenbrunnen | ||
"Die Höhle am Lindenbrunnen......Diese an sich wenig bedeutende Höhle findet sich an der Quelle gleichen Namens über dem Orte Traisendorf, Landgerichts Ebermannstadt im Obermainkreise, und ist aus einander gestürzten Felsmassen gebildet." Cammerer 121 | ||
Teufelsbrunnen bei Oberaufseß
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Literatur:
Cammerer, Anselm Andreas Caspar | Naturwunder, Orts- und Länder-Merkwürdigkeiten des Königreiches Bayern für Vaterlandsfreunde, sowie für kunst- und naturliebende Reisende, Kempten 1832 |
Heller, Josef | Muggendorf und seine Umgebungen oder die Fränkische Schweiz, Nachdruck der 1. Auflage aus dem Jahre 1829, Palm & Enke, Erlangen 1979 |
Lang, Stephan | Höhlen in Franken - Ein Wanderführer in die Unterwelt der Fränkischen Schweiz, Verlag Hans Carl, Nürnberg 2000 |
Links:
Landschaft und Höhlen im Aufseßtal
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