Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Der Hammerkeller
Hersbrucker Schweiz
Nicht weit von Michelfeld, südöstlich von Pegnitz in der Fränkischen Alb, fließt der Speckbach, auf seinem Weg in die Pegnitz durch ein weites Tal. Wer von der Existenz dieser kleinen Höhle nichts weiß, dem wird sie nicht auffallen. Sie ist nämlich von der Straße aus nicht zu sehen. In dem ausgezeichneten Führer zu den "Höhlen in Franken" über die Hersbrucker Schweiz und den Oberpfälzer Jura von Stephan Lang aus dem Jahr 2002 steht noch etwas von einem "Ruhebänkchen". Als ich 2021 da war, da gab es dieses schon nicht mehr. Aber da war ein Herr mit einem Rollator, der ausgerechnet in dem Moment, als ich da vorbei gefahren bin, da war. Die Autofensterscheibe ging, elektrisch angetrieben natürlich, herunter. Ich fragte ihn, ob er nicht vielleicht wüßte, wo der Eingang zur Höhle sei, und er wußte es natürlich. Schließlich war er schon als Kind oft drinnen gewesen.
Ich parkte, holte die Ausrüstung heraus, und glitt über den
rutschigen Hang hinein zum Höhlen-/Stolleneingang. War ich unter der ein Meter
hohen Decke durch, da ging es nur noch bequemsten hinein in den Tunnel. Unter
dem Bezeichnung A 243 ist er längst im Fränkischen Höhlenkataster. 42 m lang
ist er, 3-6 m breit, 2-7 m hoch. Über eine Lehmstufe am Ende gibt es dann noch
einen Nebengang. Der Plan wurde von Dieter Preu 1963 erstellt.
Die Besonderheit stellen die alten Bierlager an den Wänden dar. Sie gehörten
zum Gasthaus bzw. zur Klosterbrauerei von Michelfeld. Von dem Gerümpel, dem
Schutt und dem Unrat, der sich zwischendrin auch schon dort befunden haben soll,
ist nun, glücklicherweise, nichts mehr zu finden. Hier handelt es sich um ein
echtes "Natur-/Industriedendenkmal". Das hoffentlich noch länger in
diesem wenig "entdeckten" Zustand bleibt.
2021 | ||
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