Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Landschaft und Höhlen an Buchberg und Helmberg, Gemeinde Steinach


Nördlich der Donau im Landkreis Straubing-Bogen liegen ein paar unauffällige, dicht bewaldete Hügelkuppen. Ihre Besonderheit liegt in ihrem Innern, denn sie bestehen aus Kalk- und Sandstein, der ansonsten weit und breit nicht vorkommt. Geologen ordnen sie dem "Unteren Malm" zu, "der als Scholle an einem Staffelbruch angehoben wurde". Hohlräume, die sich schon im Kalk gebildet hatten, wurden in der Kreidezeit wieder aufgefüllt, die sog. "Schutzfeldschichten". In der Würmeiszeit lagerte sich darüber noch "eine Solifluktionsdecke mit dicht gelagerten Schottern" darüber (Quelle: Webseite des Geotopkatasters).

Der Buchberg zwischen Wiedenhof und Münster ist leicht zu erreichen. Im Süden ist ein Areal abgezäunt, weil es dort eine gefaßte Wasserquelle gibt. Gleich dahinter liegen ein aufgelassener Steinbruch, der allmählich wieder verwildert. Dort kann man das Kalkgestein direkt sehen. Eine Höhle ist allerdings nirgends auszumachen. Auch weiter im Westen liegen noch kleinere, aufgelassene Steinbrüche. Oben auf dem Buchenberg wachsen viele der namensgebenden Bäume und teilen sich den Raum mit einer großen naturbelassenen Wiese. Eine Kapelle mit einem Prachtblick auf die hügelige Umgebung das Bayerischen Waldes steht auch da. Beim Blicken nach Osten sieht das kundige Auge auch den Helmberg, der 1 km entfernt liegt.

Auf seiner Südseite liegt ein aufgelassener Steinbruch mit einem hohen Aufschluß "sandig-kreidiger Sedimente mit Kalkkonkretionen, die eine marine Bedeckung des Moldanubikums in der Oberkreide belegen" (Quelle: Webseite des Geotopkatasters). Gleich oberhalb des Steinbruchs liegt in einer kleinen Senke ein kleines Felsdacherl, das einzige Objekt mit etwas Höhlenbezug.

"Erste Spuren menschlicher Besiedelung fanden sich am Buchberg bei Münster in einer Höhle, die bereits vor ca. 52.000 Jahren von Neandertalern benutzt wurde." Dieser Satz steht in dem WIKIPEDIA-Beitrag über Münster (Steinach) - 2015. Ob es diese Höhle noch gibt? Ich habe versucht, sie im Mai 2015 zu finden, was mir allerdings nicht gelungen ist. Vermutlich ist sie dem Steinbruchbetrieb "zum Opfer gefallen".

Man stelle sich die Gegend nicht zu romantisch vor. Der Angriff auf die Stille kommt dauernd von der nahen Autobahn Regensburg-Passau. Dauernd donnern die Fahrzeuge vorbei und holen einen in die Jetztzeit zurück.

 

Am Buchberg
     
 
     
 
     
   
     
 
     
 
     
   

 

 

 

Literatur:

Gümbel, C.W. Geognostische Beschreibung des Königreichs Bayern, Vierte Abtheilung Geognostische Beschreibung der Fränkischen Alb (Frankenjura), Verlag von Theodor Fischer, Kassel 1891

Links:

Geschichte von Steinach

Wasserzweckverband

Landschaft und Höhlen in Ostbayern nördlich der Donau


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