Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Speläologisches am Hochberg bei Pommelsbrunn
Um den zweithöchstem Gipfel im östlichen Mittelfranken, dem Hochberg mit seinen 617 m Höhe, befand sich zur Zeit der Kelten eine für damalige Verhältnisse riesige Verteidigungs- und Wehranlage die sich über eine Fläche von ca. 2,75 Hektar erstreckte. Ein Wanderweg erschließt heute das Gelände und die Informationstafeln unterwegs informieren den Besucher darüber, daß er sich da gerade auf einer "Akropolis der Kelten" aufhalte.
Auf der veröffentlichten Landkarte sind auch 3 Höhlenzeichen eingetragen. Das macht diese große Felsgruppe, die sich gut im Wald verbirgt, auch für den Höhlenforscher interessant. Während der Forschungstage 2019 der FHKF machte sich eine Teilgruppe auf, um dort einmal nachzusehen. Ihr Ergebnis war schon einigermaßen verwirrend: Dort, wo Höhlen in der Karte eingetragen seien, da befänden sich keine, aber dafür an anderen Stellen. Jedenfalls mußten sie noch einmal hinfahren, ehe alles "in feuchten Tüchern" war. Das unübersichtliche Gelände verhindert, daß man wirklich definitiv sagen kann, alles sei bis auf den letzten Winkel schon ausgekundschaftet.
Ich war im Septembe 2019 auch einmal zu einer kleinen Erkundung kurz vor dem Dunkelwerden dort. In Mittelburg ließ ich das Fahrzeug vor der nur am Sonntag geöffneten Wirtschaft stehen und ging von dort aus immer dem markierten Weg folgend bergauf. Ganz oben tauchten auf einmal Felspartien auf, die den Namen "Steinbrücke" tragen. Wo die wirklich ist, das konnte ich nicht ausmachen. Hier soll auch der Außenwall der keltischen Anlage sein. Vorbei an einem hölzernen Stadel ging es am Rand einer großen Waldwiese bis zu einer Wegverzweigung. Ich folgte der rot-gelben Markierung, die am Bergrand unten entlang führte. In den Felsen waren immer wieder schwarze Stellen auffallend. Zu einigen stieg ich hinauf und erreichte so kleinere Höhlenobjekte. In einer hing sogar innen ein Kletterseil herunter, das offenbar dazu dienen soll, den Aufstieg in einem Kamin zu erleichtern. Eine schöne Naturbrücke lag auch am Weg, eine kleine Krabbelhöhle durchquerte ich auch. Ein hoher Felsspalt hörte hinten gleich wieder auf. Vermutlich gibt es da noch mehr solche Kleinobjekte, die den Regentest bestehen würden. Er besteht darin, daß man sich mindestens unterstellen könnte und nicht naß würde, wenn man dem Regen ausweichen möchte. "Behind the dripline...", nennen das englischsprachige Archäologen.
Literatur:
Auer, Horst M. | Fundort Geschichte Franken Ausflüge in die Vergangenheit Band 3, Cadolzburg 2015 |
Sörgel, Werner | Der Hochberg bei Mittelburg. Eine bedeutende vorgeschichtliche Höhensiedlung in der Frankenalb. In: MANL 54 (2005), Heft 2, S. 21-34. |
Links:
https://www.vgn.de/wandern/versunkene_kulturen.pdf
https://bergpoetin.eu/es-gibt-im-hersbrucker-land-noch-andere-keltische-burgen/
Höhlen und Karst im Karstgebiet E der Fränkischen Alb
Fränkische Alb - Landschaft und Höhlen der ...n Alb
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