Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Speläologisches im Karstgebiet H - Hemau

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Grundlose Grube

Hohlloch bei Hamberg

Mühlbachhöhle

Im Tal der Schwarzen Laaber

Templerhöhle

Schulerloch

Speläologisches im Unteren Altmühltal


Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde das gesamte Gebiet der "Fränkischen Alb" in 12 "Karstplateaus" von A bis M aufgeteilt. Die Einteilung nahm Rücksicht auf die Flußtäler und die geologischen Schichtgrenzen.

Das Karstgebiet H Hemau liegt, grob gesagt, zwischen Schwarzer Laaber - Donau und Altmühl. Ortsmäßig reicht das Gebiet von Neumarkt im Norden nach Beilngries, Dietfut, Riedenburg, Kelheim, Saal im Süden und östlicherseits von Sinzing, Beratzhausen, Parsberg nach Pfeffertshofen. Die Fläche beträgt 867,9 km².

Typische Landschaftsform ist die "Flächenalb mit schichtförmig abgelagerten Kalksteinen des Weißjura". Flachwellige Hochflächen kennzeichnen das Gebiet, in das die Flußtäler vor allem von Schwarzer Laaber und Altmühl eingekerbt sind. Im Südosten findet man noch Relikte der Kreide- und Tertiärzeit. Der Regensburger Grünsandstein ist eine geologische Rarität.

Mit Stand 2021 ist die letzte vergebene Katasternummer die H 139. Eine Schauhöhle gibt es, das Schulerloch. Die längste und zweifelslos bedeutendster Höhle ist die Mühlbachquellhöhle, in der die Forschung zeigt, daß noch lange nicht alles bekannt ist. Zur Zeit wird eine Länge von ca. 10 km genannt.

Besonders bedeutsam ist das Gebiet aus archäologisch-paläontologischer Hinsicht. Die Sesselfelsgrotte in Essing hat sich als Schatzkästchen herausgestellt, wo man unter anderem 80.000 Steingeräte und Knochen und Zähne des Neandertalers geborgen und wissenschaftlich gründlich untersucht hat. Auch in anderen Höhlen der Umgebung wie der Obernederhöhle, dem Schulerloch und der Fischleitenhöhle fand man seine Spuren. Eine Tierritzzeichnung mit Schriftzug daneben von ungeklärtem Alter hat man im Kleinen Schulerloch entdeckt. 

Auf den Hochflächen gibt es mehrere Ponore mit daran anschließenden Höhlen wie dem Hohlloch bei Hamberg. Das dort verschwindende Wasser kommt dann in den großen Karstquellen in den Tälern wieder zutage.

In den Kriegstagen waren einige Menschen sehr froh, daß es in der Nähe ihrer Wohnstätten Höhlen gab, in die sie sich flüchten konnten. Die Bärenhöhle war z.B. so eine, wo wir der spannenden Erzählung des Bauern von nebenan lauschen durften, der das Ende  des 2. Weltkrieges dort noch mitgemacht hat. Die Hiaslhöhle H 17 dient einem "gesellschaftlichen Außenseiter" für ein paar Jahre als Lebensraum.

Mit der H7, der "Templerhöhle" ist auch ein Objekt im Sandstein registriert, das gänzlich vom Menschen gestaltet ist. Es gibt Passagen drin, die an Erdställe erinnern.


Literatur:

Bogner, Franz  Im Tal der Schwarzen Laber, Regensburg 1999
Fürtig, Tom Die Höhlen der Oberpfalz, Gut Schluf 24-1992, S. 20ff.
Huber, Gottfried WANDERUNGEN DURCH DAS TAL DER SCHWARZEN LABER UND DIE ANGRENZENDEN GEBIETE, Regensburg 1926
Koller, Károly Die weiße Nacht des Jura, in: Ettl, Hubert, Grill, Harald, Oberpfalz, Viechtach 1995
Motyka, Gustl Gemeinde Nittendorf von den Hofmarken zur Großgemeinde, Pinsker-Verlag, Mainburg 1982
ohne Verfasserangabe Höhlen bei Beilnstein, in: 8. Überregionales Vermessungswochenende im Unteren Altmühltal am 15.06/126.06.2002, Ergebnismappe 2002, S. 40ff.
ohne Verfasserangabe Höhlen bei Haugenried im Labertal, Ergebnismappe des 7. Vermessungswochenendes im unteren Altmühltal vom 30.06./01.07.2001
ohne Verfasserangabe Höhlen bei Alling im Labertal, Ergebnismappe des 7. Vermessungswochenendes im unteren Altmühltal vom 30.06./01.07.2001
ohne Verfasserangabe Höhlen bei Eichhofen / Loch im Labertal, Ergebnismappe des 7. Vermessungswochenendes im unteren Altmühltal vom 30.06./01.07.2001
ohne Verfasserangabe Höhlen bei Alling, in: Ergebnismappe des 7. Vermessungswochenendes im unteren Altmühltal vom 17./18.06.2000, S. 57ff.
ohne Verfasserangabe Höhlen in der TK 6937 Laber, in: Ergebnismappe des 7. Vermessungswochenendes im Kartenblatt 7036 Riedenburg vom 04./05.07.1998, S. 23ff.
Ortner, Dr.  Bericht über eine neuentdeckte Höhle bei Alling, 1905
Scharf, Walter Zweiradexcursion 5: Tour durch die Oberpfalz, Höhlengruppe Frankenkarst, Heft 6/Jg. 1996, S. 21ff.

 

Links:

http://www.lhk-bayern.de/downloads/kati13.pdf Stand 2011

https://www.heimatforschung-regensburg.de/228/1/RL_2_2009_Manske.pdf

Speläologisches auf der Südlichen Frankenalb


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