Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Unterirdisches in Oberschwaben
Mit "Oberschwaben" wird, lt. Wikipedia, die Landschaft bezeichnet, die zwischen dem Südrand der Schwäbischen Alb, dem Bodensee und dem Lech liegt und in etwa ein Dreieck bildet. Es läßt sich in 4 große Teile einteilen (West-, Mittel-, Ostschwaben, Allgäu), wobei "Westschwaben" in der Bevölkerung, also der Teil westlich der Iller und nördlich des Allgäus, meist allein für "Oberschwaben" steht.
Geologisch betrachtet gehört das Gebiet zu der Donau-Iller-Lech-Schotterplatte und zum Bodensee-Jungmoränenland. Besonders in letzterer Einheit finden sich einige kleine natürliche Hohlräume und solche, die vom Menschen aus unterschiedlichsten Gründen geschaffen wurden.
Das Gehrenmännlesloch bei Ailingen
Diese kleine Konglomerathöhle im Rotachtal ist leicht zu Fuß zu
erreichen. In wenigen Minuten ist man von der geteerten Fahrstraße auf einem
markierten Weglein bei nicht zu übersehenden Höhleneingang. Eine große
Schautafel informiert jeden über die geologischen Umstände und die Sage vom
Gehrenmännlein. Im 30jährigen Kriege soll ein Bauer seine Familie und alles
Hab und Gut verloren und sich am Ende in diese bessere Felsnische
zurückgezogen haben. Man vermutete bei ihm noch einiges an Vermögen, das er
in einer Schatztruhe irgendwo aufbewahrt hätte und die vielleicht heute noch
verborgen in der Erde ruht. Wer eine Taschenlampe dabei hat, der kann auf
allen Vieren ein wenig noch in den Berg hineinkriechen und die kleinen Räume
in Konglomerat und Sand ausleuchten. Spinnen halten sich auch dort auf und
haben ihre Netze durch den Raum gespannt, um sich dort ihre Nahrung
einzufangen.
Der Platz ist offenbar beliebt bei Geocachern, da es viele Hinweise darauf
im Internet gibt. Die Ailinger Narrenzuft nimmt auch Bezug auf die
Höhle und führt einen Fastnachtswagen mit einer nachgebauten Höhle auf den
Umzügen mit sich.
Sandgrube im Köpfinger Tobel bei Baienfurt
Im Köpfinger Tobel, diesem in die Konglomerat- und Sandfläche
eingeschnittenen Tal, findet sich eine schöne alte Sandgrube. Ihr
Besuch ist nicht ganz einfach, weil sie sich in einer Steilflanke des Tales
unvermittelt öffnet. Von oben her ist sie erst im letzten Augenblick, ehe
man schon fast drin steht, auszumachen. Deshalb ist erst ein Besuch der anderen
Talseite anzuraten, wo man einen Eindruck von der Lage bekommt. Da zeigt
sich eine große Öffnung im Sandstein, die nach hinten zu finster wird und
man unsicher ist, ob es nicht dort eine Fortsetzung in den Berg hinein gibt.
Die vielen Spuren zeigen, daß sie gerne von Leuten aufgesucht wird.
Eremännleloch im Bösenreuther Tobel
Keller in Unteruhldingen an der Bergstraße
Literatur:
Dürrson, Werner, Horlacher, Peter | Oberschwaben, Verlag Stadler, Konstanz 1994 |
Koch, Reinhard, Stärk, Toni | Die Drei-Herzen-Höhle im Köpfinger Tobel bei Baienfurt (8123/4K),KarstReport 2014/2015, Blaubeuren 2015 |
Sack, Volker J. | Auf Paläo-Safari im Tertiär-Park Oberschwaben - Fossile Schätze aus dem Landkreis Ravensburg, Internet |
Links:
Herzlich Willkommen in der Ferienregion OberschwabenAllgäu
Portal - Oberschwaben-Portal; das Regionalportal für Oberschwaben
OC1334 Gehrenmännlesloch - Geocaching mit Opencaching
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