Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle


Die Bettelmannshöhle im Großen Lautertal


Im Tal der Großen Lauter liegt im östlichen steilen Talhang zwischen Gundelfingen und Indelhausen oberhalb der Straße der Eingang in die Bettelmannshöhle (7623/5). Da es direkt vor der Höhle keine Parkmöglichkeit gibt, ist es am besten, den Wanderparkplatz unterhalb der Burg Derneck zu benutzen und dann zu Fuß über die Lauterbrücke und dann entlang der Straße nach Hayingen ca. 300 m zu laufen. Der große Eingang ist von unten schon gut zu sehen und ein ausgetretener, etwas rutschiger Pfad führt hinauf. Ein großes Schild, daß es sich da um ein Naturdenkmal handle, prangt bereits am 6 m breiten und 5 m hohen Portal. 

Man kann die für Höhlen auf der Schwäbischen Alb wenig übliche Länge von 57 m in den Berg vordringen. Meist ist der Gang breit, bis zu 8 m, und so hoch, 2-3 m, daß man sich kaum bücken muß. Am Boden ist Versturz und alte Stalagmitenschutt. Ein paar Pfeiler stehen mitten im Weg.. Nach hinten zu scheint sich der Gang zu spalten. Nach links ist er bald zu Ende, rechts geht es noch ein Stück tiefer. Zuletzt scheint es nicht mehr weiter zu gehen, aber das stimmt doch noch nicht. Da kommt dann noch ein wenig etwas für die kleinen und großen "Höhlenforscher". 

Auffallend sind die Quer- und Längsklüfte, die raumgestaltend sind. Noch etwas fällt auf: Je weiter man in die Höhle eindringt, desto wärmer wird es, was man insbesondere im Winter als angenehm empfindet - es liegt eine Höhle vom "Backofentyp" hier vor.

Die Bettelmannshöhle ist sicherlich immer schon den Menschen bekannt gewesen und wurde sicherlich mehr oder weniger lang bewohnt. Frühe Funde stammen aus der Jungsteinzeit, der Laténezeit und dem Mittelalter. Hier kann man gut studieren, wie eine Höhle aussieht, nachdem sich Jahrtausende lang Menschen dort aufgehalten haben. Jungfräulichen Sinter wird hier vergebens suchen, und von den menschlichen Rückständen bleibt auch nur sehr wenig übrig. 

Im Laufe der Jahre bin ich schon öfters hier vorbeigekommen, alleine ich weiß nur noch wenig von den früheren Touren. Beim letzten Male erschien mir alles fast wie ausgelöscht, der Besuch kam mir fast wieder so vor, als sei ich zum ersten Male da. 

2014

anläßlich der Tagung von HÖREPSY

in Zwiefaltendorf

2021

2023

 


Literatur:

Binder, Hans Höhlenführer Schwäbische Alb, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart und Aalen 1977
Jantschke, Herbert Höhlen im Kartenblatt 7723 Munderkingen, Materialhefte für Karst- und Höhlenkunde 12, 1992, Heidenheim 1992, S. 8-101
Meyer, Jürgen Wilde Höhlen, Grotten, Felsennester, Oertel+Spörer, Reutlingen 2011

Links:

https://www.geopark-alb.de/de/Bettelmannshöhle-Hayingen-Gundelfingen

https://cojote-outdoor.de/schwaebische-alb-2/hoehlen-schwaebische-alb/bettelmannshoehle/

https://www.kultur-machen.de/Bettelmannshoehle-im-Lautertal

Speläologisches im Tal der Großen Lauter


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