Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Landschaft und Höhlen im Oberen Donautal

zwischen Sigmaringen und Beuron


Burghöhle Dietfurt

Höhlen um die Burg Wildenstein

Höhlen bei Inzighofen


Zwischen Sigmaringen und Beuron führt eine Straße, ein Fahrweg, meistens heute genutzt als Fahrradweg und Wanderstrecke und eine Bahnlinie durch das Donautal. So kann man ganz bequem sich der Schaulust hingeben und ein selten schönes Stück Deutschland bewundern. Zahllose weiße Kalkfelsen lugen aus den Mischwäldern an den Talhängen hervor. Manchmal drängen sie sogar so nah an den Fluß heran, daß man sie durchtunneln mußte, um Platz für die Straße und die Bahnstrecke noch zu haben. Die Donau ist noch schmal, weil ja ein Großteil ihres Wassers in den Flußschwinden bei Möhringen und Fridingen im Untergrund verschwunden ist und Richtung Aachquelle und damit dem Einzugsgebiet des Rheins zufließt. Orte gibt es unterwegs nur wenige, u.a. Hausen, Gutenstein, Dietfurt.

Der Ursprung der Landschaft, wie wir sie heute vor uns haben, liegt rund 140 - 160 Millionen Jahre zurück. Damals herrschten hier Verhältnisse, zumindest stellt sich heute die Geologie sich das so vor, wie sie derzeit z.B. beim Great Barrier Reef vor Australien oder im Arabischen Golf herrschen. Zurück blieb eine zwischen 400 und 600 dicke Schicht aus Kalkstein und Kalkmergel. Die heute noch sichtbaren mächtigen Felsen sind die Überreste früherer Schwammriffe, die über den Meeresgrund hinauswuchsen und später von der Erosion herauspräpariert wurden.
In diese Gegend tiefte sich gegen Ende der Tertiärzeit vor ca. 3 bis 5 Millionen Jahren der heute auch als "Aare-Donau" bezeichnete Fluß ein, der das Gebiet bis in die heutige Nordschweiz und dem Feldberg entwässerte. Der Ur-Rhein zapfte dann dieses Einzugsgebiet an und leitete einen großen Teil des Wassers in eine neue Richtung, ein Vorgang der sich noch heute vollzieht, wo über die "Donauversickung" immer mehr Wasser der Donau "verloren" geht.

Höhlen gibt es in diesem Tal eine ganze Menge, das "zu den höhlenreichsten Gebieten der Schwäbischen Alb zähle". Einige davon liegen unübersehbar gleich neben der Fahrstraße, der Bröller in der Nähe von Thiergarten, die Kellerhöhle beim Teufelsloch und die Lourdesgrotte. Andere verbergen sich in den Talhängen: Falkensteinhöhle, Petershöhle, Offenes Loch, Benediktushöhle, Burghöhle in Dietfurt und so weiter und so fort.

Hier soll nur der Landschaftsabschnitt zwischen Sigmaringen bis Beuron angeführt sein, um das Ganze übersichtlicher zu halten. Die Fortsetzung befaßt sich dann mit dem Abschnitt zwischen Beuron und Fridingen.

Die Landschaft

 
 
Das Schloss in Sigmaringen  

Die Höhlen

 

Zeichnung Norma Lindenmayr 1980

Literatur:

Binder, Hans Höhlenführer Schwäbische Alb, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart und Aalen 1977
ohne Verfasserangabe Höhlen im Gebiet des oberen Donautals, Beiträge zur Höhlen- und Karstkunde in Südwestdeutschland, Heft 6, 1974, S. 3 ff.
ohne Verfasserangabe Höhlen im Gebiet des oberen Donautals, (1. Fortsetzung), Beiträge zur Höhlen- und Karstkunde in Südwestdeutschland, Heft 7, 1975, S. 20 ff.
Rathgeber, Thomas, Stahl, Reiner Höhlen im Kartenblatt 7919 Mühlheim, Beiträge zur Höhlen- und Karstkunde in Südwestdeutschland, Heft 13, 1977, S. 3ff.
Schmidt, Werner Rundwanderungen Schwäbische Alb Westlicher Teil, J. Fink-Verlag, Stuttgart, 13. Auflage 1975

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