Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Speläologisches im Departement Meuse, F
Das Departement Meuse liegt im Nordosten Frankreichs (Region Grand Est) und wurde nach dem Fluß Maas (franz. Meuse) benannt. Seine Präfektur ist in Bar-le-Duc. Es grenzt im Norden an die belgische Provinz Luxemburg, im Osten an das Departement Meurthe-et-Moselle, im Süden an die Departements Vosges und Haute-Marne, im Westen an Marne und Ardennes (verkürzt nach WIKIPEDIA).
Geologisch gesehen liegt das Departement im östlichen Teil des Pariser Beckens. Dieses sei, so die WIKIPEDIA-Seite über das Pariser Becken, "eine einem Tellerstapel vergleichbare Schichtstufenland. Die Schichtstufen sind im Ostteil des Beckens, bedingt durch den höheren Einfallswinkel (in westliche Richtung), wesentlich deutlicher ausgebildet als im Westen. Ausgehend vom östlichen Beckenrand (Vogesen) können folgende Schichtstufen angetroffen werden: Buntsandstein, Muschelkalk, Lias, Dogger, Callovium/Oxfordium, Malm, Oberkreide und Eozän/Oligozän.
Als "une nature admirable, simple et belle" wurde die
Landschaft dort von Jean Depasse einmal beschrieben. Mehr als 600 Höhlen hat
man inzwischen hier katastermäßig erfaßt, wobei die tiefsten Höhlen gerade
70 m erreichen, bei der Länge gibt es einen Ausreißer: das
Rupt-du-Puits-System mit über 17 km Länge. Das bedeutendste Karstgebiet liegt
unter dem forêt de Trois-Fontaines, der zwischen Contrisson, Sermaize,
Saint-Dizier, Savonnières-en-Perthois und Combles-en-Barrois sich erstreckt,
sich also unter drei Departements erstreckt: Meuse, Marne und Haute-Marne. Er
umfaßt eine verkarstete Grundfläche von 3200 ha bei einem Gesamtumfang von
5116 ha.
Die örtliche Höhlenforschung setzte erst mit der Befreiung von der deutschen
Okkupation am Ende des 2. Weltkriegs ein, als z.B. am 20. August 1944 Bar-le-Duc
wieder befreit war. Von 1950 bis 1966 hielten sich amerikanische Truppen in dem
Gebiet auf und nützten es für militärische Zwecke. Zahlreiche Schächte
wurden untersucht, die sich auch mitten in den Dörfern, z.B. in Ancerville
gleich neben dem Löwendenkmal öffneten, oder in den Steinbrüchen von
Savonnières-en-Perthuis, die bis in 70 m Tiefe reichten.
Den größten Erfolg erzielten die Höhlenforschung mit der Erkundung des Rupt-du-Puits-Systems, das heute das längste Höhlensystems im Nordosten Frankreichs bildet.
Der Reichtum dieser Region liegt unter der Erdkruste - das
Gestein, aus der sie hier gemacht ist. Er wird seit vielen vielen Jahren
meistens in unterirdischen Steinbrüchen gewonnen, der besondere Kalkstein! Er
wurde und wird wegen seiner Qualität hoch geschätzt, seine Reinheit und seine
Bearbeitbarkeit macht ihn besonders. Sogar im Dom von Köln und im Ulmer
Münster wurde er verwendet!
So erstreckt sich unter der Ortschaft Savonnières-en-Perthois auf einer Fläche
von 100 Hektar ein unterirdisches Gangsystem von über 200 km Länge. Teilweise
ist die Kalkschicht 3 m dick, teilweise 5. Sie wird in große Blöcke zerlegt,
die um die 10 Tonnen Gewicht haben, bei Abmessungen um 2x4,80x4 m. Dazwischen
bleiben dann große Säulen stehen, damit die Decke nicht nachgibt und der
darüberliegende Ort vom Einsturz gefährdet wäre. Erstaunlicherweise wurden
immer wieder große Höhlenschächte und -systeme in diesem Gestein gefunden,
die keinerlei natürlichen Zugang von außen haben. Sie aufzusuchen hat schon
einen besonderen Charakter, denn bevor man überhaupt zur Höhle kommt, muß man
z.B. im Falle des Réseau de la Sonnette erst einmal kilometerweit in
Tunnelgängen herumirren, bis man dann vielleicht den Einstieg entdeckt.
Eine kleine Gruppe von Höhlenforschern aus München und dem Chiemgau besuchte im Spätherbst 1996 einmal dieses Gebiet. Nachdem ich mit Jean-Luc Armanini Kontakt aufgenommen hatte und wir über ihn einen Schlüssel für den Schachteingang in die Rupt-du-Puits-Höhle zu bekommen möglich war, mieteten wir uns ein Wohnmobil und fuhren gemeinsam die weite Strecke. Die ganze Reise war sehr erfolgreich. Wir konnten auch noch einige weitere Höhlen der Umgebung besuchen und waren erstaunt über die großräumigen Schächte, die sich unter einer Oberfläche verbergen, die überhaupt nicht verheißungsvoll aussah. Insgesamt eine sehr gelungene Reise.
Trois Fontaines | ||
Trois Fontaines | ||
Unterirdische Steinbrüche von Savonnieres-en-Perthois | ||
g. de Stalagmite | ||
gouffe pierre
puits grandiose p22 |
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gouffre pierre | ||
gouffre pierre | ||
gouffre pierre | ||
gouffre pierre | ||
gouffre pierre | ||
Die Höhlen- und Schachtausrüstung
Stand 1996 |
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Auf dem Weg zur grotte de Stalagmite |
Lokale Gruppen:
http://gersm.blogspot.com/ GERSM
https://www.speleo52.fr/ Association spéléologique de la Haute-Marne / die Nachbarn im anderen Departement
Literatur:
Audra, Philippe, responsable d'édition | Grottes & karsts de France, KARSTOLOGIA Mémoires 2010, Nr. 19 |
Goutorbe, Jean Marie | Speleologie dans le departement de la Meuse |
Losson, Benoit, Jaillet, Stéfane | Les Karsts de Lorrain, in: Audra, Grottes & karsts de France, KARSTOLOGIA Mémoires 2010, Nr. 19, S. 156-157 |
Links:
https://web.archive.org/web/20141217114444/http://www.meuse.fr/
http://cd-speleo-meuse.blogspot.com/ CDS 55 Meuse
https://derelicta.pagesperso-orange.fr/savo3.htm
https://www.exxplore.fr/pages/Carrieres-Meuse.php
Speläologisches in Frannkreich
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