Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Les Châteaux troglodytiques du Windstein
In den Nordvogesen sind noch heute die Ruine einer Höhlenburg zu besichtigen, die oberhalb des Ortes Windstein liegt. Man befindet sich in 340 m Höhe.
1205 wurde die Burg erstmals urkundlich erwähnt. 1332 wurde Altwindstein belagert und nach 10 Wochen tatsächlich eingenommen. Man hatte die Windsteiner der Wegelagerei bezichtigt und wollte sie mit der Zerstörung der Burg bestrafen. Obwohl der Wiederaufbau verboten war, nahm man ihn doch vor. Im Dreißigjährigen Krieg wurde um sie gekämpft, endgültig zerstörte sie der französische General Monclar.
Auf einem 160 m langen Felsgrat liegen die beiden getrennten Anlagen in Nord-Süd-Richtung. Der südliche Teil, auch Vorderburg genannt, hat mehrere Ebenen. Ein 20 m hoher senkrechter Aufsatzfelsen überragt alles und war früher über einen Aufgang zugänglich. Unterhalb ist die Oberburg, wo sich die Reste einer Kapelle und der Burgbrunnen sich befinden. Westlich der Südanlage sind zwei unterirdische Gänge, wohl aus der Zeit der Belagerung von 1332. Einer ist recht ansehnlich und kann auch von oben nach unten durchstiegen werden.
Man nimmt an, daß die Nordanlage erst nach der Zerstörung der Südburg, also im 14. bis 15. Jahrhundert entstanden ist. Über in den Fels gehauene Stufen kann man zu mehreren im Sandstein liegenden Kammern hinaufsteigen.
Verschlußeinrichtung | |
Burgbrunnen | |
Literatur:
Pohlit, Peter | Alt-Windstein. In: Jürgen Keddigkeit (Hrsg.); Pfälzer Burgenlexikon. (Band 1, A–E) Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Kaiserslautern 2003 |
Biller, Thomas | Die Burgengruppe Windstein und der Burgenbau in den nördlichen Vogesen. Abteilung Architektur des Kunsthistorischen Instituts der Universität Köln, Köln 1985 |
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