Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

grotte de la Clujade, F

In der Nähe von St-Chely-du-Tarn befindet sich gleich neben der Straße der durch ein kleines Mäuerchen vollkommen verdeckte Eingang zu dieser viel besuchten Höhle. Wer der N 107 Richtung Le Rozier folgt, der hat alle Chance der Welt wegen der Unscheinbarkeit der Lagesituation daran vorbeizufahren.

Schon Martel wußte von der Existenz einer Quelle namens "Le Clujade", kannte aber nicht die genaue Lage. Unterhalb der Straße ist seit immer schon eine Stelle bekannt als "La Fontaine", aus der öfters Wasser austrat und bei der es Tuffbildungen gab. Oberhalb davon kannte man eine kleine Öffnung, aus der bei langen Trockenzeit ein starker Luftzug strich. Zweifelsohne stieß man beim Bau der Straße um das Jahr 1905 herum auch schon auf die Erdspalte, aber keiner kümmerte sich darum. Am 20. September 1961 stießen René Gerbal und Michel Soulier auf die Überlauföffnung eines damals noch völlig unbekannten sehr großen Höhlensystems, von der man wegen des undurchdringlichen Gestrüpps aber fast nichts mitbekam. Brombeersträucher und Brennesseln bewegten sich heftig im starken Luftstrom. Es dauerte ein Jahr, eh die Eingangsengstellen soweit erweitert waren, daß man weiter in den Berg vordringen konnte.

Nach den Engstellen des Eingangs geht es gleich breit und nieder weiter. Man steigt ein wenig ab und kommt auf einen horizontalen wassergefüllten Gang 14 m unter dem Eingangsniveau, dem tiefsten Punkt der ganzen Höhle. Danach kommt eine Höhle, die als "l'une des plus prenantes ambiances de la Lozère souteraine" (eine der packendsten Unterwelten des Lozère) vom einem Kenner der Höhle beschrieben wurde.

Ich muß da noch einmal hinein.

Literatur:

Links:

• grands Causses

• Streifzüge durch die Höhlen Südfrankreichs