Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Buco del Corno, 
Provinz Bergamo, Lombardei, I

 


"We must however remember that, with every external impression, whether it takes the form of sound, or vision, or smell, we receive from outside a certain number of vibrations, this energy which enters the organism from outside is food..The flow of impressions coming to us from outside is like a driving belt communicating motion to us. The principal motor for us is nature, the surrounding world. Nature transmits to us through our impressions the energy by which we live and move and have our being. If the inflow of this energy is arrested, our machine will immediately stop working." Ivana Franke 337, in Studio Olafur Eliasson, The Kitchen


Versteht man die obigen Zeilen und nimmt den Inhalt ernst, dann sind alle Verschlüsse von Höhlen auch ein Eingriff in die "Nahrungsmittelversorgung", hier in einem weit gefaßten Begriff von Nahrungsmittel/food, der Menschen. Was die Natur aufgemacht hat, das verschließt der Mensch wieder. Warum eigentlich? Ein Totschlagargument wäre: "Sicherheitsgründe". Ein anderes wäre "Kontrolle des Zugangs". "Fledermausschutz" könnte auch ein heute viel verwendeter Grund für Zugangsbeschränkungen sein (Allerdings ist sehr fraglich, ob die Art des Verschlusses des Eingangs mit diesem Ziel zusammenpaßt. Die eng zusammenstehenden senkrechten Stäbe verhindern den Einflug der Tiere und führen zu einem Rückgang der Tierbestände!) Auf jeden Fall ist jeder Verschluß auch ein Verlust an Erfahrungsmöglichkeiten, Lernchancen und Sinnenlust.

Liest man die Beschreibung von Gobetti aus dem Jahre 1991, dann scheint es damals keine Behinderung des freien Zugangs gegeben zu haben. Bekannt war sie den Menschen der Umgebung sicherlich schon immer, hat doch ein Bach dort seinen Ursprung. Sie diente sicherlich als Aufenthaltsort für Menschen von Anfang an, und als Begräbnisplatz wurde die Höhle genutzt, wie Ausgrabungen ergeben haben. Aus dem Jahre 1700 stammt die erste schriftliche Erwähnung der Höhle durch Mangili und war vor allem bei Höhlentierforschern bekannt. Schwierigkeiten bei der Begehung der Höhle scheint es keine zu geben (e di facile percorrenza per tutta la sua estensione), außer man will beim zweiten Ausgang wieder die Höhle verlassen, dann ist Verwendung von 20 m Doppelseil angeraten.

Als Gesamtganglänge der Höhle im Nordhang des Monte Segna wird mit 775 m angegeben und als Gesamthöhenunterschied werden 36 m genannt.

Die Höhle ist heute, 2016, leicht zu finden, da bereits in Entratico Schilder darauf hinweisen. Um die Höhle wurde ein 6000 m² großes Erholungsgelände geschaffen, sogar mit einer Toilettenanlage. Informationstafeln sind aufgestellt und erzählen etwas von der Geschichte und den Besonderheiten des Platzes. 

Man unterhält einen kleinen Führungsbetrieb. An allen Festtagen zwischen Mai und September wird die Höhle zwischen 14 und 17 Uhr geöffnet. Schulklassen können auch besondere Führungen bekommen.

 

 

 

 

     
     

Literatur:

Gobetti, Andrea L'Italia in Grotta, Gremesse Editore, Roma 1991
Regione Lombardia Natura in Lombardia - LE GROTTE, Milano 1977
Studio Olafur Eliasson The Kitchen, New York 2013

Links:

http://www.bucadelcorno.it

http://www.tusoperator.it/wordpress/wp-content/uploads/2013/10/SCHEDA-ILLUSTRATIVA-BUCA-DEL-CORNO.pdf

Landschaft und Höhlen in der Lombardei


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