Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Die Krizna jama, Slowenien
Bekannt war der Eingang in der Flanke des Berges, von dem die Höhle ihren Namen hat, dem Kreuzberg auf deutsch, Krizna gora auf slowenisch, in der Nähe von Loz im Karst schon immer. Er ist schließlich groß genug, daß man ihn nicht übersehen kann. Über die erste auf ein bestimmtes Jahr hin festlegbare Betretung der Höhle gibt es unterschiedliche Angaben. Bohinec nennt die Touren von Ivan Cerar 1824 und 1825, wo die Höhle erkundet und grobe Umrisse aufgenommen wurden. 1838 wurde sie dann auch beschrieben. 30 Jahre später kam Adolf Schmidl, der das klassische Werk über "Die Grotten und Höhlen von Adelsberg, Lueg, Planina und Laas" verfaßt hat, und der auch dieser Höhle einen Besuch abstattete. 1878 und 1879 fanden bedeutende Ausgrabungen in der Höhle durch Ferdinand von Hochstetter statt, der etwa 4800 Knochen von Höhlenbären dort ausgrub und einsammelte. Einige der Exponate sind heute noch im Naturhistorischen Museum in Wien zu sehen. Sein Assistent J. Szombathy zeichnete den ersten Plan der Höhle im Maßstab 1:1000, der bis zum 1. See detailiert die Situation erfaßte, und der der Veröffnentlichung von Hochstetter aus dem Jahre 1881 beigefügt wurde. Erst 1926 unternahm der Mittelschulprofessor M. Prezelj eine Exkursion mit Schülern, bei der sie noch tiefer in den großen wassergefüllten Tunnel vordrangen, der vor ihnen war, wobei sie bis zum 16. See kamen. Im Jahr darauf nahmen dann Höhlenforscher vom Verein für Höhlenkunde in Slowenien die speläologische Erforschung der großen Höhle auf und hatten in den folgenden Jahren immer wieder große Erfolge. 1934 wurde schließlich das Ende das Nordendes des Hauptganges erreicht, in dem großen Nebengang Blata ebenfalls in diesem Jahr an einen mit mehr zu überwindenden Hindernis. Danach wurde es forschungsmäßig ganz ruhig um die Höhle. Die ist verschlossen und wird nun als Schauhöhle auf kleiner Flamme betrieben. Bis zum ersten See werden regelmäßig Führungen gemacht, wer aber tiefer hinein will in diese Höhle, die früher schon mal als "schönste Höhle Sloweniens" bezeichnet worden ist, der muß sich schon rechtzeitig anmelden, damit er die Chance hat, eine der aus Höhlenschutzgründen sehr zurückhaltend nur durchgeführten Touren bis zum Kalvarienberg, noch seltener bis zum "Kreuzberg", einmal mitmachen zu dürfen.
Um 1995 ist dann doch wieder was passiert, eine bedeutende Fortsetzung der Höhle wurde gefunden, die unter dem Namen Krizna Jama 2, heute firmiert. Wie man aus dem Plan ersehen kann, verläuft ein Gang praktisch unter dem Gipfel des Krizna gora weiter in Richtung Velika Ograda und weiter und weiter. Immerhin 1.415 m Länge bei einem Gesamthöhenunterschied von 89 Metern. werden für diese Höhle im aktuellen Verzeichnis der slowenischen Höhle angegeben. Wir können uns eine Befahrung der Höhle praktisch sparen, denn im Internet gibt es 360-Grad-Rundumbilder von hervorragender Qualität auf Mausklick hin auf folgender Webseite: http://www.burger.si/Jame/KriznaJama/KriznaJamaENG.html. Irgendwo steht, daß es sich um eine am meisten geschützten Höhlen Sloweniens heute handelt. Das wundert nicht.
...wird fortgesetzt
Eine Briefmarke mit dem Stalagmiten "Kriz" der Provinz Laibach
Literatur:
Bohinec, Walter | Die Krizna Jama (Kreuzberghöhle bei Loz, Slowenien, Dritter Internationaler Kongreß für Speläologie, Sektion 1 |
Kranjc, Andrej | Stalagmite "Kriz (=Cross)" from Krizna jama (= cave), Speleo Stamp Collector 5-1982 |
Sedran, Sandro | Speleo Per Tutti, Mira 2006 |
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