Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Landschaft und Höhlen um Laze, Slowenien
Heute Laze, früher mal auch schon Laas oder Lase
genannt, ist eine kleine Ansiedlung am Rande des Polje von
Planina. Das Wasser aus dem Gebiet von Postojna und dem
Zirknitzer See, das in der Höhle von Planina zusammengeflossen
ist, tritt für kurze Zeit wieder an die Erdoberfläche und
verschwindet, sofern das möglich ist, auch wieder auf der
anderen Seite der Polje, wieder im Untergrund. Über 150
Schluckstellen sind heute bekannt. Der kritische Punkt liegt bei
443 m über dem Meeresspiegel. Von hier geht es unterirdisch bis
auf 296 m Seehöhe. Dort tritt das Wasser wieder als Ljubljanica
in der Gegend der Hauptstadt Sloweniens wieder an die
Oberfläche.
Rund 500 Höhlen haben die Höhlenforscher inzwischen in der
Gegend zwischen Wasserschwinde und Quellen erkundet, aber nur
wenige haben den Zugang zu den aktiven Teilen dieses klassischen
Karstgebiets gewährt. Die wenigen sind aber inzwischen schon
gründlich erforscht und haben bemerkenswerte Ergebnisse
gebracht. Natürlich spiegeln sich die Verhältnisse draußen
auch drinnen. Wasserspiegelschwankungen um die 30 m sind in
einigen der inzwischen erforschten Höhlen bekannt.
Während der K-und-K-Monarchie hatten einige der Höhlen der Gegend noch Namen wie "Salzerhöhle", "Graf-Falkenhayn-Höhle", "Lorenz-Liburnau-Höhle", "Lippert-Höhle", "Dreschbodenhöhle" oder "Baron-Winkler-Höhle", aber diese Zeit ist vorbei. Heute lesen wir von einer "Vranja Jama", "Logaska Jama", "Stota Jama" usw.
Einige dieser Höhlen waren in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts mal zu einem "Höhlenwanderweg" bei Laze zusammengefaßt. Eine gute Idee im Grunde, aber ob sie Bestand hat? Als ich jedenfalls im Frühjahr 2009 mal wieder in Laze war, und versucht habe, wenigstens einen Teil davon zu begehen, da wies überhaupt nichts mehr auf dessen Existenz hin. Nirgends irgendwo mehr ein auffallendes Schild mehr. Ich suchte ihn zwar, verlief mich aber dann rettungslos im karstigen Gelände und war froh, noch vor Einbruch der Dunkelheit wenigstens wieder zurückzukehren zum geparkten Auto. Das war nicht selbstverständlich, denn die Gegend ist ziemlich unübersichtlich, sich selbst wiederholend, keine markanten Marken aufweisend.
Angeblich beginnt der "Höhlenweg" von Laze, errichtet auf Grund einer Anregung von Franc Facija, 10 m hinter dem Ortsschild von Laze. Mit einem roten Dreieck sei er durchgehend markiert. Stota Jama, Jama na Meji, Vranja Jama, Skednena Jama, lauter sehenswerte Höhlen. Mal schachtartig, so daß man seine SRT-Ausrüstung dabei haben sollte, eh man richtig mitbekommt, um was für eine große Höhle es sich da eigentlich handelt, mal geht es horizontal dahin und man braucht hat sein eigenes Lichtlein, um gut wieder auf der anderen Seite der Höhle herauszukommen.
Blick auf Laze | ||
Dolinen | ||
2009 im Wald | ||
Höhle | ||
Eiskeulen | ||
Natürlich hat man mit dem Besuch des "Höhlenweges" nicht sehr viel mehr als einen kleinen Einblick in den "wahren" Untergrund dieses Karstgebiets mitbekommen. Vermutet wurde ja immer schon, daß es auch dort richtig große Höhlen geben müßte, aber das Gelände zeigte und zeigt sich ziemlich widerborstig. Mit der Logarcekhöhle, früher mal "Graf-Falkenhayn-Höhle" war eine erste großlängige Höhle bekannt, heute auf über 4 km Länge bekannt. In der Nähe liegt die Mackovica, 44 m gerade mal "tief", 530 m "lang", und in ihrem Endteil eine große Halle aufweisend. Die längste Höhle und mit ihren Raumdimensionen wirklich darauf hinweisend, daß wir hier im "Karst" sind, ist die Najdena Jama. Der Eingang liegt gut einen halben Kilometer von den Schluckstellen im Polje entfernt, in der Höhle nähern sich die Höhlengänge bis auf 150 m an diesen Punkt an. Durch einen kleinen, wirklich zu übersehenden Eingang, geht es ca. 30 m in die Tiefe und man kommt in einem großen Horizontalsystem heraus....
Najdena Jamaa
Der Höhlenweg
Landschaft / Oberfläche
Eingänge
Eis
Wenn es um "Laze" geht, dann muß man heute einfach das "Speleo-Camp" von Franc Facija erwähnt werden.
Literatur:
Griesinger, Helmut | Im slowenischen Karst, Das Jahresheft 1993 der Arge Grabenstetten, Grabenstetten 1994 |
Hofmann, Peter und Gabi | KRAS - Wege im Klassischen Karst Teil II Der Höhlenweg von Laze, DER SCHLAZ 77-1995, S. 32ff. |
Schmidl, A. | Die Grotten und Höhlen von Adelsberg, Lueg, Planina und Laas, Wien 1854 |
Valvasor, J. | Die Ehre des Hertzogthums Crain, Laibach 1689 |
Gams, Ivan | Logarcek Cave, Acta Carsologica, Ljubljama 1963, S. 74ff. |
Habic, P. | Underground Water Tracing - Investigations in Slovenia 1972-1975, Institute Karst Research, Lubljana 1976, S. 10ff. |
Puc, Matjaz | SPELEOLOGIJA LANSKEGA VRHA PRI PLANINI; Nase Jame 10/1968, S.5 ff. |
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