San Miguel / Azoren

Beim Anflug

Mit 747 km² ist San Miguel die flächenmäßig größte Insel des Azorenarchipels. Geologisch gesehen besteht aus 4 unterschiedlichen Vulkanen und 2 auschließlich aus basaltischem Gestein gebildeten Flächen. 1563 ereignete sich ein Vulkanausbruch (Fogo), 1630 ein anderer (Furnas), 1652 noch einer (Picos volcanic complex). Daneben gab es auch noch einige Vulkanaktivitäten vor der Küste, z.B. 1811 bei Ponta da Ferraria.

Auf Sao Miguel sind 28 Höhlen im vulkanischen Gestein bekannt, hauptsächlich im "Complexio Vulcanico dos Picos", der sich zwischen Sete-Cidades-Vulkan und dem Fogovulkan erstreckt, zwischen Capelas und Ribeira Grande an der Nordküste und von Ponta Delgada bis Lagoa an der Südküste.

Die bedeutendste Höhle ist das Gruta do Carvao-Höhlensystem, das eine Länge von über 2,5 km aufweist und heute teilweise als Schauhöhle erschlossen ist.




Von Mirador zu Mirador..








	Die einzige Teeplantage Europas


"Surfhöhle" an einem Container	Wandgemälde an Haus in Ribeiera Grande

Grotten in Garten von Terra Nostra in Furnas

	https://www.parqueterranostra.com/de-de/geschichte.aspx



Thermalwasserbecken in Park von Terra Nostra in Furnas
	Auf dem Weg zur Gruta do Pico da Cruz

Im Terra Nostra Garten in Furnas gibt es für den mit anthrospeläologischen Interessen Gekommenen ein Schmankerl: die beiden Gartengrotten. Die Anlage des Garten geht ursprünglich auf das Jahr 1776 zurück, wo ein Thomas Hickling, ein Kaufmann aus Boston, dort seine Sommerresidenz erbaute. Die Eigentümer wechselten, die Geschmäcker und die Gestaltungsideen. Nachdem das Haus und der Garten 1872 in den Besitz des Marquis von Praia und Monforte gekommen war, wurde das Gelände massiv mit Hilfe von portugiesischen und englischen Gärtnern wieder einmal umgestaltet und auch die Grotten gebaut, genauso wie der "Serpentine Canal", großzügige, von Bäumen wie Ginkos gesäumte Alleen und Wege, die von Orangenbäumen gesäumt sind. Von den Grotten erfährt man in der Informationsbrochüre weiter nichts, die man nach Zahlung von 10 Euro im Jahre 2023 in die Hand gedrückt bekommt. Es sich klassische Beispiele dafür, wie man so etwas gestalten kann. Was sich dort einmal abgespielt hat, was dort gesprochen wurde - das können wir uns heute nur noch in unserer Phantasie ausmalen. Es reicht ja auch schon, trockene Füße zu behalten, wenn man da hineingeht, da oft Wasserpfützen am Boden stehen.
Fairerweise muß man erzählen, daß die meisten Besucher nicht wegen der Grotten kommen und soviel Geld bezahlen, sondern wegen des Wassers, in dem gerne gebadet wird, aus unterschiedlichsten Gründen. Manche versprechen sich wohl, daß auch das sexuelle Begehren anwächst, wenn das Wasser nicht hilft, dann vielleicht die schwarze Unterwäsche, die in einem Geschäft im Ort im Schaufenster präsentiert wurde.

Literatur:

Bussmann, Michael	Azoren, Michael-Müller-Verlag, Erlangen 2016
Martin, Roman	Azoren - Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen, Rother Wanderführer, München 2010
Middleton, Gregory J.	Overview of volcanic caves that have been opened for tourists around the globe, Proceedings of the 20the International Symposium on Vulcanospeleology, 2023
Pereira, Fernando et al.	CATALOGO DAS CAVIDADES VULCANICAS DOS ACORES, Edicao Associacao Os Montanheiros 2015
Stieglitz, Andreas	Wandern auf den Azoren, DUMONT, Ostfildern 2011