Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Mawnluh

Khasi Hills, Meghalaya, Indien


Mawnluh liegt am Weg zwischen Sohra und Laitkynsew in den Khasi Hills von Meghalaya in Indien. Zwei Dinge fallen zuerst einmal in der kleinen Ortschaft auf: die große Zementfabrik und die vielen Monolithe, wegen denen man sogar einem Monolith Park einmal hier errichtet hatte. Einen kleinen halbgefüllten Stausee mit herzförmiger Insel und einer Brücke über dem Wasser gibt es noch mit etwas Zaun herum, aber das Ganze scheint kein Erfolg gewesen zu sein. Die Zementfabrik ruht im Moment (Januar 2015) bei ein ban den Betrieb eingestellt hat wegen der Umweltbelastung und der Frage, ob nicht der Steinbruchbetrieb nicht die Existenz der großen Höhle gleich nebenan und unter dem Kalksteinabbaubetrieb gefährdet. Das Zementwerk ist der Hauptarbeitgeber in der Gegend, so daß heute viele ihre Arbeit verloren haben und sich anderweitig orientieren müssen. Es heißt, daß es vielleicht nie mehr so wieder in Betrieb gehen wird, weil es inzwischen viel modernere Technologien gibt, die viel weniger Umweltbelastung mit sich bringen, allerdings einen höheren Stromverbrauch haben.

Den Eingang zur Mawmluhhöhle zu finden, das ist nicht schwer. An der Zementfabrik vorbei fließt ein je nach Wasserstand mehr oder weniger großer Bach bzw. Fluß. Das Wasser strömt direkt auf eine Felswand zu, wo es dann einfach drinnen verschwindet. An dieser Stelle eindringen zu wollen, davon habe ich Abstand genommen, denn der Boden sieht überhaupt nicht vertrauenserweckend aus, denn er besteht aus dem Schlick, der sich hier abgelagert hat und in dem man einfach versinkt, wenn man da seinen Stiefel hineinsetzt. Überall hängt und liegt Müll herum, kein Wunder, denn alles, was da in der Gegend herumliegt, wird hier hineingespült und abgelagert. Über einen Seiteneingang kann man diese kritische Stelle umgehen. Danach folgen große Tunnelgänge und ein ganzes Höhlensystem mit mehreren weiteren Eingängen. Die Gesamtganglänge wird momentan mit 7,1 km angegeben.

Durchstreift man die eigentlich reizvolle Landschaft in der Umgebung, die allerdings durch den Steinbruch und die damit verbundene Zerstörung der ursprünglichen Verhältnisse ziemlich verhunzt ist, stößt man östlich davon auf mehrere Bäche/Flüsse, die alle ihr Wasser aus den Tafelbergen oberhalb beziehen. Es ist schon erstaunlich, daß selbst in trockenen Zeiten noch so viel Wasser hier zur Verfügung steht. Wie muß es da in der Monsumzeit zugehen? In den Bergen der Umgebung sind von den Höhlenexpeditonen inzwischen schon 13 km Höhlen erkundet worden, die sich alle in einem Gesteinspaket von 24 bis 35 m Dicke befinden.
In dem Plateau bauen noch heute Einheimische in sog. rat holes mühsam Kohle ab, und die Frauen dürfen dann die Ladungen auf dem Rücken zum großen Ladeplatz hinaufschleppen auf schmalem Pfad.

 

  Monolithe in der
Umgebung
       
     
       
   
       
     
       
   
       
   
       
   
       
  Steinbruch und
Zementfabrik
       
   
       
   
       
     
       
  Auf dem Weg zum Mawnluh Cave
       
  Eingang
       
  Seiteneingang
       
   
       
     
       
  Weitere Höhlen in der Umgebung
       
   
       
   
       
   

 

Literatur:

Gebauer, Herbert Danien
Resources on the Speleology of Meghalaya State, India. Part 4: East Khasi Hills. Section 1 + 2, Berlin 2014

Links:
National Service Scheme conducts caving expedition | The Shillong Times
 

Sohra


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