Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Die Tham Kammatan und eine weitere Höhle im Pha Soung, Thakek-Region, Khammouane, Laos
Diese bedeutende Höhle im Pha-Soung-Massiv im Bergland östlich von Thakek ist von zwei Seiten her zugänglich. Am einfachsten ist sie von Ban Nahouangoua aus erreichbar, aber auch der Weg von Ban Na her ist in einer Stunde Fußmarsch zu machen.
Die Stelle, wo die Höhle liegt, ist gut auszumachen, da dort der Bergkamm sich so weit nach unten senkt, wie nirgends wo anders. Die Höhle ist ein Durchbruch durch die Bergflanke, die an dieser Stelle durchlöchert wird und auf der anderen Seite, in der sog. Kouan Moo-Doline, der "Wildschweindoline" wieder zu Tage kommt. Auch von dort her wäre ein Zugang möglich. Dazu müßte man von Ban Na kommen, den Nam Don-Fluß an einer Furtstelle durchqueren, den Zugangswerg in die Doline finden, der über eine Art Paß führt, erst aufwärts, dann wieder nach unten bis in den vom Urwald überwucherten Dolinenboden. Am besten ist es, man nimmt sich einen sachkundigen einheimischen Führer. Der findet dann den schmalen verwinkelten Pfad, der hindurchführt.
Die Höhle besteht im wesentlichen aus 2 Teilen: der große Flußtunnel mit 30 und mehr Metern Höhe und Breite und hunderte Meter lange horizontale Seitengänge. Insgesamt dürfte die Ganglänge 2 km betragen.
Sie wurde von dem französischen Höhlenforscherteam Vacquie und Mouret in den Jahren 2016 und 2017 vermessen und es wird hoffentlich bald ein entsprechender Plan veröffentlicht.
Von den Einheimischen wird die Höhle als Zugangsweg in die Doline benutzt, wobei auf dem direkten Weg keine eigene Beleuchtung notwendig ist. Durch die zahlreichen Wandöffnungen kommt genug Licht herein, daß man leicht von einer Seite zur anderen gelangen kann. Spuren im Sand zeigen, daß da mancher nicht einmal Schuhe an den Füßen trägt.
Mit "Buddhahöhle" als Arbeitstitel sei hier eine weitere Höhle im Pha Soung erwähnt. Sie hat sicherlich einen treffenderen Namen, aber leider ist der mir im Moment nicht zugänglich. Es gibt nur wenig Literatur über die Höhlen dieser Gegend. Sie muß erst geschrieben und veröffentlicht werden. So weit ich weiß, wurde sie schon von einer englischen Forschergruppe erforscht und vermessen.
Sie liegt in der Nähe von Ban Mouang. Von der Straße aus ist eine hohe Felswand auszumachen, in deren unterem Teil eine von Bäumen großteils verdeckte Öffnung auszumachen ist. Über ein Feld hinweg ist der Zugang schnell erledigt. Eine kurze steile Passage ist mit einem Geländer versehen. Dann ist das Portal nicht mehr zu übersehen. Ein Brett erleichert die Überquerung von tiefen Felsspalten, die sonst nur schwer zu überwinden wären.
Dann steht man schon in dem als Kultraum ausgestalteten Eingangsteil der Höhle. Ein sehr schöner Buddha ist da, ein großer Stalagmit ist mit einer Zierschleife versehen. Ausgelegte Matten markieren den Andachtsraum vor der Statue, eine Art Fahne aus farbigen Stofffetzen hängt hoch über einem, ein abgeschlagener Stalagmit steht separat auf einem anderen Tropfstein und erinnert von die "Lingams" in Indien.
Jenseits der Kultzone geht es horizontal tiefer in den Berg, erst muß man sich etwas zwischen den Tropfsteinen etwas bücken, dann kann man aufrecht in einem tropfsteingeschmückten Tunnel fortgewegen. Die Höhle lohnt den Besuch.
Nicht weit von dieser Höhle entfernt gibt es noch eine weitere Höhle.
Literatur:
Links:
Karst und Höhlen in der Provinz Khammouane, Laos
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