Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Landschaft und Höhlen im der Koscielska Dolina, Hohe Tatra, Polen
Der Talbeginn
Auf deutsch heißt "Koscielska Dolina" "Märchental". Es gehört zu den besuchtesten Stellen der Hohen Tatra. Von Zakopane sind es nur wenige Kilometer in westlicher Richtung und schon stößt man auf die vielen Parkplätze, von wo aus es nur noch zu Fuß oder mit der Pferdekutsche weitergeht. 10 Zloty Parkpgebühr werden fällig, ein paar Meter im Tal darf man noch einmal ein paar Zloty Eintrittsgebühr in den Nationalpark bezahlen. Dann kann man auf einem Schottersträßlein Richtung Berge wandern. Erst gehts noch durch ein Wiesengebiet, das den Namen Stare Koscieliska trägt, dann immer entlang des Baches Koscielski Potok, dann passiert man eine Felsenge, von wo der bezeichnete Weg zur einzigen Schauhöhle des Gebiets, der Jaskinia Mrozna, abzweigt. An dieser Stelle kann auch die Karstquelle"Lodowe Zródlo" besuchen.
Geht man weiter taleinwärts, so kommt man zur
Klammstrecke Brama Kraszewskiego, passiert die Wiese mit dem
Namen Polana Pisana und kommt dann eine Verzweigung, von wo aus
so wohl in der Ostflanke als auch der Westflanke Höhlen
erreichbar sind, die zwar keine Schauhöhlen sind, aber von der
Öffentlichkeit leicht besucht werden können. Die Smocza Jama
liegt im Osthang, die Jaskinia Raptawicka und vor allem die
Jaskinia Mylna liegen im Westhang. Der Andrang scheint oft recht
groß zu sein, weil ein Schild beim Abstiegsweg von der
Mylnahöhle den Besucher darauf aufmerksam macht, diesen Weg
besser nicht zu wählen, sondern den anderen, der zum
"Eingang" führt. Offenbar kam es da schon zu
Fußgängerverkehrsproblemen, wenn sich die aufwärts- und
abwärtsstrebenden Menschentrauben zu sehr ins Gehege kamen. In
einer Viertelstunde sind die rund 100 m über dem Talgrund
gelegenen Höhleneingänge leicht erreicht. Holztreppen und sogar
Eisenketten erleichtern den Zugang.
Am spannendsten ist der Besuch der Jaskinia Mylna,
auf deutsch "Irrhöhle". Der Name sagt einiges über
die Struktur der Höhle aus, die ein System aus netzwerkartig
verbundenen Gängen und etlichen blinden Ästen darstellt. Wären
nicht die vielen Markierungen an allen kritischen Stellen
angebracht, müßte man öfters Suchtrupps aussenden, um die
"Verlorenen" im Berge wiederzufinden.
Der Umkehrpunkt für die meisten Besucher des Tals ist die Hütte Schr. Ornak, wo man gemütlich einkehren und für den Rückweg stärken kann.
Literatur:
Nyka, Jozef | In der Polnischen Tatra, Verlag Interpress, Warszama 1971 |
Pressebericht | Höhlenforschung in Polen, Die Länder der Volksdemokratie Nr. 119-1954, S. 955ff. |
Wisniewski, Wojciech W. | La Speleologie en Pologne, Spelunca n° 46 / 1992 / pages 25 à 31 |
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