Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Landschaft und Höhlen um Holstejn, Mährischer Karst, Tschechien

"Holstejn" - die Wortnähe zu "Hohler Stein" fällt sofort auf. In der Nähe dieses kleinen Ortes versickert der Bach Bilá voda in Ponoren und kommt Kilometer weiter wieder im Amateurskasystem zum Vorschein. Rasovna, Planivy, Spiralka, Pikova dama und Trinactka heißen die Höhlen der Umgebung.

Einen halben Kilometer vom Dorf entfernt liegt der Eingang in die Holstejnska jeskyne in einer hohen Felswand. Aus dem Jahr 1278 stammt die erste urkundliche Erwähnung der Höhle. Als ich im August 2013 dorthin einmal wanderte, da schien sich keiner der Besucher mehr für die Höhle zu interessieren. Lauterer Kletterer und ihr Familienanhang waren da und für die schien es nur die Felswand zu geben, die sie mit aller Kunst bewältigen wollten.

Geht man durch das unübersehbare Eingangsportal in den schwarzen Raum dahinter, dann fallen einem sofort die großen herumliegenden Felsbrocken auf. Ein Saal öffnet sich, man kann in verschiedene Richtungen wandern, aber eine deutliche Fortsetzung daraus tat sich nicht vor mir auf.

Die Höhle ist seit Urzeiten natürlich bekannt und soll auch als Höhlengefängnis gedient haben.

Recht lohnend ist es, dem Bachlauf zu folgen, der je nach Wasserstand mal trocken, mal gefüllt ist. Ein Schwenk nach links und man steht vor einer hohen Felsmauer. In der Tiefe verschwindet nun endgültig das Wasser. Eine bemerkenswerte akustische Erscheinung gibt es hier. Am oberen Rand der Felsmauer führt die Straße nach Holstejn entlang. Sie führt über eine Brückenkonstruktion mit Holzbohlen, die direkt beim abgegitterten Eingang in die Rasovnahöhle vorbei führt. Jedes Fahrzeug, das da drüber führt, bringt das Holz in Schwingung und erzeugt so einen Mordskrach.

Literatur:

Links:

•   Landschaft und Höhlen im Mährischen Karst